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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Darrow. Alfie könnte sich der Mittäterschaft schuldig machen, wenn er uns nicht alles erzählt, was er weiß.«
    »Siehst du?«, wandte sich Mrs Darrow an ihren Sohn. »Hab ich es dir nicht gleich gesagt?«
    »Ja, Mum«, antwortete Alfie kleinlaut.
    Morton fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »›Was hast du mit diesem Wagen gemacht?‹, hab ich meinen Alfie gefragt. Stimmt’s, Alfie?«
    »Ja, Mum.« Alfie, der in Wahrheit beinahe neunzehn Jahre alt war, schien zu einem Sechsjährigen zu schrumpfen.
    »Zuerst hat er gesagt, er hätte ihn irgendwo am Straßenrand stehen lassen. Aber ich hab ihn nicht all die Jahre aufgezogen, um nicht zu wissen, wann er mir etwas verschweigt. Ist das richtig?«, wandte sie sich erneut an den unglückseligen Alfie.
    »Nein. Ja, Mum«, sagte Alfie und schien neben seiner imposanten Mama noch weiter zu schrumpfen.
    Mrs Darrow hob ihre geräumige Handtasche, die sie auf den Boden gestellt hatte, auf. Sie war aus glänzendem schwarzen Plastik und mit pinkfarbenen Plastik-Gänseblümchen verziert. Aus der Tasche zog sie einen blutverschmierten öligen Lappen und warf ihn auf den Tisch vor sich.
    »Mit diesem Ding ist er nach Hause gekommen«, sagte sie. »Er hat damit im Bus aus Cheltenham gesessen. Das weiß ich, weil meine Nachbarin, Leanne Somerton, im gleichen Bus gesessen und ihn gesehen hat. Sie hat es mir später erzählt, im Pub. Dieser Lappen dort.« Sie deutete auf das fragliche Objekt wie ein Strafverteidiger auf ein Beweisstück. »Dieser Lappen dort stammt aus einer Werkstatt!«
    »Aha«, rief Morton, indem er seine möglicherweise letzte Gelegenheit ergriff, die Informationen zu erlangen, die er wünschte. »Sie haben ihn also verkauft, Alfie? Wer war der Händler, zu dem Sie den Wagen brachten?«
    »Ich? Nie im Leben«, sagte Alfie störrisch.
    Seine Mutter bedachte ihn mit einem scharfen Blick, und er sank noch tiefer in seinen Stuhl. Noch ein Stück weiter, und er wäre auf dem Boden gelandet.
    »Wenn er Ihnen erzählt, was er wirklich gemacht hat«, fuhr Mrs Darrow fort und wandte sich wieder an Jess. »Werden Sie ihm das zu seinen Gunsten auslegen? Ich denke, das sollten Sie. Schließlich ist er freiwillig hergekommen.«
    Bei diesen Worten sah Alfie für den Bruchteil einer Sekunde aus, als wollte er widersprechen, doch dann wurde ihm die Vergeblichkeit seines Vorhabens bewusst, und er begnügte sich mit einem Schniefen.
    »Er hat es Ihnen nicht gleich beim ersten Mal erzählt, weil er Angst hatte«, erklärte Mrs Darrow. »Er wusste, dass er es eigentlich hätte sagen müssen. Er weiß Richtig und Falsch zu unterscheiden.«
    Jetzt war Phil Morton an der Reihe auszusehen, als wollte er ihr widersprechen.
    »Und deswegen …«, schloss Sandra Darrow. »Deswegen ist er jetzt mit mir hergekommen, um das Richtige zu tun und Ihnen zu erzählen, was er mit dem Wagen gemacht hat.«
    Eine lange Pause entstand, während der sich Alfie Darrow als Ziel dreier erwartungsvoll blickender Augenpaare sah. Er unternahm einen allerletzten Versuch, das Unvermeidliche zu vermeiden.
    »Wenn ich ef Ihnen erzähle, macht er mich fertig!«, sagte er jämmerlich. Er deutete auf sein Gesicht. »Daf hier ift gar nichtf im Vergleich zu dem, waf mich dann erwartet. Er hetpft den Hund auf mich.«
    »Wer ist dieser ›Er‹, Alfie?«
    »Daf kann ich Ihnen nicht verraten, verftehen Fie nicht?« Alfie deutete erneut auf sein verschwollenes Gesicht. »Find Fie blind oder waf?«
    »Es könnte sich positiv für Sie auswirken, Alfie. Genau wie Ihre Mutter sagt«, konterte Morton.
    »Daf hilft mir nicht weiter, wenn ich zwei gebrochene Beine habe, oder?«, jammerte Alfie verzweifelt.
    »Du sagst ihnen auf der Stelle, was sie hören wollen!«, befahl seine Mutter. »Und wenn hinterher jemand kommt und dich bedroht, dann muss er zuerst an mir vorbei!« Sie richtete sich auf ihrem Stuhl auf, verschränkte die Hände über ihrer Patenthandtasche und musterte die Polizeibeamten mit ernstem Blick. »Ich wiege nur knapp hundertfünfzehn Kilo, aber ich weiß mich zu wehren«, sagte sie.
    Für einen Moment hatte Jess das Gefühl, das Gerassel von Schwertern und Ketten zu hören und laute Schlachtrufe. Vielleicht war ja doch etwas an dem Gerede von Reinkarnation. Vielleicht schlug unter diesem schwarzen, paillettenbesetzten Top das Herz von Boudicca?
    »Also los«, drängte Mrs Darrow ihren Spross. »Erzähl es der Polizei.«
    Und so kam es, dass Alfie, nach einer kurzen Verzögerung, während Morton ihn über

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