Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
Sessel Platz zu nehmen, und er leistete vorsichtig Folge. Unter ihm erklang ein metallisches Klang .
»Das war eine Sprungfeder«, bemerkte Serena Foscott ungerührt. »Mein Mann kennt Sie. Sie waren bei ihm.« Ihr Tonfall klang entspannt, doch ihre Körpersprache zeugte von Misstrauen.
»Das ist richtig, Mrs Foscott.« Carter blickte sich im Zimmer um, während er nach den richtigen Worten suchte, um das Gespräch zu eröffnen, ohne Serena Foscott noch vorsichtiger zu machen. Er entdeckte ein Foto von einem kleinen Mädchen auf einem Pony, genau wie auf Reggies Schreibtisch in dessen Büro. »Ihre Tochter?«
Serenas Blick streifte das Bild. »Ja, das ist Charlie. Das Tier haben wir abgeschafft. Es war nutzlos. Es hätte sich niemals im Wettbewerb behauptet. Es war nicht imstande, über eine Stange am Boden zu steigen, ohne zu stolpern, geschweige denn über einen Zaun zu springen. Charlie ist immer wieder heruntergefallen. Wir haben ihr ein besseres Tier gekauft. Charlie kommt viel besser zurecht. Beim letzten Wettbewerb hat sie eine blaue Rosette gewonnen.«
»Oh, es freut mich, das zu hören. Meine Tochter wohnt zurzeit bei mir.« Carter spielte auf gemeinsame Interessen an. »Normalerweise lebt sie bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Im Moment haben sie Asbest in der Schule. Sie müsste etwa in Charlies Alter sein.«
Serena Foscott warf ihm einen abschätzigen Blick zu. »Geschieden?«
»Äh, ja.«
»Das ist Pech«, sagte Serena freundlich. »Ich nehme an, sie ermitteln wegen des Feuers … und der Leiche. Eine komische Geschichte ist das. Man weiß nie, was hinter der nächsten Ecke auf einen wartet, wie?«
»Absolut«, pflichtete Carter ihr bei. »Momentan laufen die Ermittlungen, und das bedeutet, dass wir eine Menge Fragen stellen müssen, von denen sich manche hinterher als belanglos herausstellen. Mitunter treffen wir auch mitten ins Schwarze. Für viele Leute sind wir nichts als ein Ärgernis. Es tut mir leid, dass ich Sie belästigen muss, Mrs Foscott. Ich bin sicher, dass Sie sehr beschäftigt sind.«
»Immer«, bestätigte die Dame des Hauses. »Ich habe nicht einen Moment für mich allein. Möchten Sie einen Tee?«
Schnell winkte Carter ab. »Oh, vielen Dank, aber nein. Ich bleibe nicht lange. Ich bin hier, weil wir erfahren haben, dass Sie Gervase Crowns Cousine sind.«
»Das ist richtig. Ich habe ihn nicht oft gesehen in den letzten Jahren. Wir standen uns schon als Kinder nicht besonders nah. Er war ein paar Jahre jünger als ich, und Amanda, seine Mutter – sie war kalt wie ein Fisch. Genau wie sein Vater Sebastian. Unsere Familien haben sich nicht so oft gegenseitig besucht.«
»Fangen wir an«, sagte Carter. »Sind Sie mütterlicherseits mit Gervase Crown verwandt oder väterlicherseits?«
»Sebastian Crown war der Bruder meiner Mutter. Die beiden standen sich ebenfalls nicht nah.« Serena hielt inne, dann fügte sie wie zur Betonung hinzu: »Das heißt also, meine Mutter war eine Crown. Sie heiratete meinen Vater und wurde eine Mayhew. Ich war eine Mayhew, bevor ich eine Foscott wurde.«
Carter legte dieses Fragment des Ahnenstammbaums in seinem Gedächtnis ab, ohne sich davon ablenken zu lassen. »Also kannten Sie Key House, auch wenn Sie nicht oft dort waren.«
»Selbstverständlich. Sind Sie sicher, dass Sie keinen Tee möchten? Es macht keine Umstände.«
Ihr erneutes Angebot, ihm Tee zu machen, ließ Carter vermuten, dass sein Besuch nicht ganz und gar unerwünscht kam. Vielleicht war Serena dankbar für die Gelegenheit, sich hinzusetzen und zu unterhalten, anstatt bügeln zu müssen. Schön , sagte er sich. Wenn sie darauf besteht …
Serena durchquerte zielstrebig den Raum, und Carter hörte, wie sie ein wenig zu geräuschvoll in der Küche mit dem Geschirr klapperte. Einmal mehr blickte er sich im Zimmer um. Das Mobiliar war qualitativ hochwertig, wenn auch alt. Ein wenig Politur und die ein oder andere Reparatur waren vielleicht notwendig. Carter meinte einen schwachen Geruch nach Pferden zu bemerken, doch vielleicht war es auch Serena, die so roch. Der Fernseher schien neu zu sein. Auf dem Sims über dem gekachelten Art-déco-Kamin klebte eine Notiz, auf der »ZAHNARZT!!!« zu lesen stand. Carter lächelte. Es war unaufgeräumt, doch es war das Heim einer Familie. Plötzlich wurde er sich bewusst, dass er Reggie Foscott beneidete.
Serena war zurück, einen Becher in jeder Hand. Einen davon stellte sie auf einem Beistelltisch neben seinem Sessel ab, dann nahm sie
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