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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Knie weich wurden. Vao'sh starrte auf den Bildschirm, und die Farbe wich aus den Hautlappen in seinem Gesicht. Von General Conrad Brindles Kampfgruppe stammende Bilder zeigten, wie der Mond auseinanderbrach und seine rot glühenden Trümmer in alle Richtungen flogen. Die TVF-Schiffe mussten volle Energie in ihre Schilde leiten und sich zurückziehen, als es zu einem Hagel aus großen und kleinen Gesteinsbrocken kam.
    Der alte Erinnerer blickte in die schwarze Leere des Alls, dorthin, wo die ildiranischen Schiffe verschwunden waren. Mit Tränen in den Augen, die die übrigen Anwesenden falsch deuteten, wandte sich Anton seinem Freund zu. »Ich bin der einzige Ildiraner in diesem Sonnensystem«, sagte Vao'sh, und tiefer Schmerz erklang in diesen Worten.

102 NIKKO CHAN TYLAR
    Nikko Chan Tylar freute sich darüber, mit seiner Aquarius wieder als Jess Tamblyns Wasserträger unterwegs zu sein, und diesmal begleitete ihn sein Vater.
    Crim war froh, von Llaro fort zu sein, sowohl von den Tivvis als auch von den Käfern. Allerdings gefiel es ihm weniger, von seinem Sohn Anweisungen entgegenzunehmen. »Lass mich wenigstens bei der Navigation helfen, Nikko. Das war nie deine starke Seite, gib's zu.«
    Nikko lief rot an. »Na schön, du hast recht.«
    »Und wir können es uns nicht leisten, Zeit zu verlieren. Ich bin sogar bereit, dieses Schiff zu fliegen, wenn du erlaubst. Genehmige dir ein Nickerchen oder mach deine Hausaufgaben.«
    »Ich bin seit fünf Jahren mit der Schule fertig.«
    »Niemand ist jemals ganz mit der Schule fertig. Man kann immer dazulernen.«
    »Du hast nie ein Schiff fliegen wollen. Andererseits ... Ich glaube, auch in den Treibhauskuppeln hat es dir nicht sonderlich gefallen.«
    Crim seufzte schwer. »Dort war ich wenigstens mit deiner Mutter zusammen.« Beide schwiegen einige Sekunden und erinnerten sich an Maria Chan Tylar, die den Klikiss zum Opfer gefallen war. »Ich schätze, ich habe einen recht schwach leuchtenden Leitstern. Derzeit genügt es mir, mit dir zusammenzuarbeiten.«
    »Na schön. Das hätten wir geklärt.«
    Sie waren nach Jonah 12 unterwegs, wo Jess und Cesca vor Monaten Wentals ausgebracht hatten. »Habe ich dir jemals erzählt, was geschah, als ich der Roamer-Basis Versorgungsmaterial bringen wollte und dort all die Klikiss- Roboter vorfand? Ich habe Sprecherin Peroni gerettet... «
    »Diese Geschichte hast du allen erzählt, und mehr als nur einmal«, sagte Crim, aber nicht in einem mürrischen Tonfall. »Sie scheint jedes Mal dramatischer zu werden.«
    »So was könnte ich nicht erfinden.«
    »Du hast dich dabei gut verhalten. Mehr kann ich dazu nicht sagen.« Nikko nahm das Kompliment gern entgegen.
    Schließlich erreichte das Schiff den kalten Planetoiden, um den Frachtraum dort mit Wentals zu füllen. Einige alte Kontrollsatelliten und Verarbeitungsstationen der Roamer befanden sich noch in der Umlaufbahn, doch in den Kommunikationskanälen war nur leeres statisches Rauschen zu hören. Ein Kloß entstand in Nikkos Hals, als er sich an den Schrecken erinnerte, den er hier erlebt hatte. Beim Landeanflug blickte sein Vater aus den Fenstern und staunte über die Größe des Kraters, den die Explosion des Reaktors geschaffen hatte. »He, ich sehe Licht dort unten!«, sagte Crim. »Das müssen Reflexionen der Sterne sein. Es befindet sich niemand auf Jonah 12.«
    Crim schnitt eine finstere Miene. »Ich weiß, wie Reflexionen aussehen. Das dort unten ist ein Leuchten, das aus dem Eis kommt.«
    Nikko sah auf die Anzeigen der Instrumente und bemerkte energetische Emissionen. »Wahrscheinlich sind es die Wentals, die auf uns warten.« Als sie tiefer gingen, sah er nicht nur das Eis des Kraters und ein gelegentliches Schimmern, sondern auch ein künstliches Gebilde: eine Hütte, mit einer Rettungskapsel verbunden.
    Nikko runzelte die Stirn, betätigte die Kommunikationskontrollen, verbesserte den Empfang und suchte die Frequenzen der Roamer ab. Schließlich stieß er auf schwache Signale. »Jemand ist dort unten abgestürzt, Vater!«
    Crim war bereits zum gleichen Schluss gelangt. »Worauf wartest du noch? Lande.«
    Als die Aquarius auf dem Planetoiden gelandet war, sah Nikko ein sehr clever konstruiertes Quartier, errichtet aus Teilen eines großen Satelliten, die mit einer Rettungskapsel der Roamer verbunden waren. »Wer auch immer hier abgestürzt ist ... Er könnte noch am Leben sein.«
    Crim streifte einen Schutzanzug über, und Nikko folgte seinem Beispiel, nachdem er sein

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