Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
Vom Netzwerk:
Umarmungen ganz besonders herzlich aus«, lachte Batiatus.
    Â»Sie waren nicht besonders freundlich?«, fragte Cicero.
    Â»Das kann ich mir gut vorstellen!«, sagte Batiatus. »Da hat dieser von den Göttern begünstigte Bastard erst wenige Stunden zuvor die Freiheit erlangt, und alle seine Kameraden aus demselben Haus sind zum Tode verurteilt. Und all das nur, weil er glücklich auf dem Schwanz seines Herrn zu sitzen verstand.«
    Â»Vielleicht auch nicht«, sagte Cicero.
    Â»Ich bitte Euch, bester Cicero. Verres hat es bei der Beerdigung ja fast schon öffentlich verkündet. Pelorus liebte Timarchides mehr als jede Frau.«
    Â»Wirklich, dominus ? «, warfVarro ein. »Spartacus und ich haben die Beleidigungen gehört, die ihm die Gladiatoren nachriefen. Sie benutzten die verschiedensten Schimpfworte. Sie warfen ihm Feigheit und Diebstahl vor. Aber mit keinem Wort, der Geliebte des lanista gewesen zu sein. Dabei würde man eine solche Obszönität doch zuallererst hören, wenn ein Gladiator die Absicht hat, einen anderen mit Worten zu verletzen.«
    Â»Wissen, das auf Hörensagen beruht und sich auf Männer bezieht, die inzwischen tot sind, verkündet von Gladiatoren aus meinem Besitz«, sagte Batiatus abwehrend. »Ein solches Zeugnis ist wertlos.«
    Â»Natürlich, dominus . Aber obwohl die Gladiatoren diesen Vorwurf nie erhoben, hat Timarchides selbst ihn gleichsam vorsorglich zurückgewiesen.«
    Â»Sprich weiter.«
    Â»Er schwor ihnen gegenüber, dass er seine Freiheit gekauft habe. Und dass der Preis dieses Erwerbs auf seinem Holzschwert festgehalten worden sei.«
    Batiatus sah Cicero erwartungsvoll an. Cicero nickte begeistert.
    Â»So würde man das üblicherweise machen«, sagte Cicero. »Und es wäre ein Beweis, den Timarchides nie zerstören würde, denn er bräuchte ihn, sollte irgendein Bürger in Zukunft seine manumissio in Frage stellen. Das ist sehr nützlich. Ebenso wie die Behauptung, dass das erste Opfer von Medeas Gewalt in jener Nacht Verres selbst war.«
    Â»Woher wisst Ihr das?«, fragte Batiatus und zog den Vorhang vor Varro zu.
    Â»Timarchides hat es selbst zugegeben, als ich mit ihm ging, um mich mit der Hexe zu unterhalten. Er sprach davon, dass sie Verres überwältigt und danach den Mord begangen habe.«
    Â» Verres hat die Tür zu ihrer Zelle geöffnet? Das war er? Um die Zauberin der Geten zu quälen? Successa hat seinen Namen nie genannt, aber wenn das wirklich der Fall sein sollte …«
    Die Sänftenträger blieben vor dem Haus der Leichenbe statter stehen. Fern von allen anderen Gebäuden lag es einsam in einem weitläufigen Garten voller Teiche und Obstbäume.
    Â»Wie ich sehe, laufen die Geschäfte gut«, kommentierte Cicero.
    Â»Der Tod ist eine sichere Investition, bei der es garantiert immer Interessenten gibt«, sagte Batiatus schulterzuckend und schwang die Beine aus der Sänfte.
    Cicero kicherte.
    Â»Bleibt in der Sänfte«, sagte Batiatus. »Es wird nur einen kurzen Augenblick dauern.«
    Â»In Anbetracht der Ereignisse von letzter Nacht«, erwiderte Cicero, »fühle ich mich sicherer, wenn ich Euch und Euren Leibwächter begleite.«
    Â»Natürlich, Cicero. Kommt.«
    Batiatus ging durch das Tor, ohne irgendwo Schädel und Knochen zu entdecken, wie man sie auf Friedhöfen in die Steine gemeißelt fand. Stattdessen war die Villa der Leichenbestatter mit Darstellungen von Blumen und Tieren, Göttern und frommen Szenen geschmückt. Gleichzeitig aber war der Rasen vernachlässigt, und niemand hatte in letzter Zeit die Hecken gestutzt. Überall auf den Steinplatten des Weges, der zum Gebäude führte, lagen frisch herabgefallene und bereits von Würmern benagte Äpfel.
    Â»Wo sind ihre Sklaven, um diese Unordnung zu beseitigen?«, murmelte Batiatus, als das Trio das Haus fast erreicht hatte. »Die Bestatter sind so stolz darauf, die Toten herzurichten, aber ihr eigenes Heim lassen sie verkommen.«
    Ein Windstoß zerrte an den Kleidern der drei Männer, ließ einen Fensterladen gegen die Wand knallen, wieder zurückpendeln und knarrend einen Spalt weit offen stehen. Varro griff nach dem Arm seines Herrn, um ihm sicheren Halt zu geben, und zog sein Schwert.
    Â»Was ist, Varro? Hat die Hexe der Geten deinen Geist verzaubert? Kannst du jetzt auch schon die Zukunft sehen?«
    Â»Die Zukunft

Weitere Kostenlose Bücher