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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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umdrehte und in die Richtung sah, in die Timarchides’ Finger deutete.
    Â»Wer ist das?«
    Â»Varro, der blonde römische Sklave von Batiatus. Er verfolgt uns. Seine Miene wirkt ziemlich entschlossen.«
    Â»Kümmere dich um ihn.«
    Â»Kümmert Euch doch selbst um ihn.«
    Â»Träger, beeilt euch!«, rief Verres und klopfte an den Rahmen der Sänfte, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Die Träger schritten rascher aus, und die Sänfte begann zu schwanken wie ein Boot auf rauer See.
    Â»Ich sage es noch einmal, Timarchides: Steig an der nächs ten Biegung aus, und kümmere dich um diesen Sklaven«, wie derholte Verres.
    Â»Und ich sage noch einmal: Schlagt Eure Schlachten mit eigener Hand.«
    Â»Du bist zwar ein Freigelassener, Timarchides, aber du bist nicht der Herrscher über ein eigenes Reich. Es gibt immer noch Menschen, die über dir stehen.«
    Â»Ihr meint Euch selbst?«
    Â»Natürlich meine ich mich selbst! Du wirst den Wünschen des Statthalters von Sizilien stattgeben. Und es ist mein Wunsch, dass du der Verfolgung durch diesen Varro ein Ende machst. Sofort!«
    Â»Warte!«, sagte Medea, die plötzlich stehen blieb und Spartacus ebenfalls zum Innehalten zwang.
    Â»Komm mit«, sagte er und zog sie weiter.
    Â»Warum?«, fragte sie.
    Â»Weil ich sie einholen muss.«
    Â»Warum?«
    Â»Medea, für so etwas haben wir keine Zeit.«
    Â»Ich habe durchaus Zeit, um hier zu bleiben und die Seeluft zu atmen.«
    Â»Medea!«
    Â»Du versuchst, Sklaven einzuholen. Sklaven, die sterben werden, wenn du sie erwischst. Ich werde dir bei diesem Unternehmen nicht helfen.«
    Â»Ich muss diese Sklaven schnappen, damit ich Gaius Verres zu Fall bringen kann. Einen römischen Statthalter.«
    Â»Jetzt«, sagte sie mit einem genüsslichen Lächeln, »jetzt hast du meine Unterstützung. Lauf!«
    Sie stürmte so schnell los, dass Spartacus zunächst Mühe hatte, ihr zu folgen. Die Kette spannte sich so straff zwischen ihnen, als wollte sie ihm den Arm ausreißen.
    Plötzlich war es Spartacus, der stehen blieb und Medea, weil sie aneinandergefesselt waren, ruckartig zu sich herumriss.
    Â»Spartacus!«, rief sie. »Wir haben die Chance, einen echten Römer zu verletzen. Weißt du das ganze Ausmaß unseres Unternehmens überhaupt zu schätzen?«
    Â»Ich habe gerade etwas ganz anderes abgeschätzt«, sagte er knapp und deutete auf eine der vielen Treppen, die zum Hafen führten. »Die Treppe verläuft im rechten Winkel zur Straße, die die Sänfte nehmen muss. Wir werden so schnell wie Merkur selbst nach unten gelangen.«
    Â»Was zögern wir dann noch? Die Treppe hinab! Beweg dich!«
    Varro beschleunigte seine Schritte, als er sich der Straßenbiegung näherte, wobei er Kaufleuten und Kleinhändlern auswich und sich geschickt an tratschenden Damen vorbeischob, die ihre Gesichter sittsam mit Schleiern verhüllt hatten. Und dann wich ein Mann der Menge genauso aus wie er selbst.
    Varro sprang nach links, aber das tat der Mann vor ihm ebenfalls.
    Â»Wen suchst du?«, fragte Timarchides und nahm seine Kapuze ab.
    Varro warf einen Blick über die Schulter des Griechen und konnte gerade noch erkennen, wie die Sänfte in der Menschenmenge verschwand. Er machte einen Schritt nach vorn, um den Griechen beiseitezuschieben, doch der kräftige Mann packte seine Hand.
    Â»Vermisst du meine Berührung, Varro? Ist es das, was dir fehlt?«
    Varro stieß ein wütendes Knurren aus und versuchte, dem Griechen mit seiner freien Hand einen Schlag zu versetzen, doch Timarchides wich ihm mühelos aus. Der Freigelassene vollführte eine schnelle halbe Drehung, wobei er Varros rechten Arm mit sich zog, sodass der Römer über seine Schulter geschleudert wurde und unsanft auf dem Boden aufschlug. Sofort packte Varro seinen Angreifer, zerrte ihn an seiner Tunika nach unten, drückte einen Fuß gegen Timarchides’ Bauch, als dieser das Gleichgewicht verlor, und schleuderte den Freigelassenen in einer Art Purzelbaum über seinen Kopf hinweg, sodass er gegen einen Stapel Tonkrüge krachte.
    Sofort versammelte sich eine grölende Menge, die die Kämpfer anfeuerte.
    Timarchides, der ein Dutzend kleinerer Schnitte davongetragen hatte, biss gegen den Schmerz die Zähne zusammen und warf sich auf Varro. Doch der Gladiator rollte geschickt zur Seite und schnappte sich

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