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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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Hiebe versetzten, die das angreifende Tier töteten.
    Varro glitt aus dem Sattel und landete sicher auf den Beinen, während das verschreckte Pferd davongaloppierte. Die Löwen ignorierten das Reittier und begannen sofort, den zweiten Gladiator zu umkreisen, obwohl Spartacus und Medea sich bereits von hinten an sie heranpirschten.
    Während das Schlachten weiterging, sank die Zahl der Löwen beständig. Wohin sich die bisher überlebenden Mitglieder des Rudels auch wenden mochten, überall sahen sie sich der Spitze eines Speers oder einem Schwert gegenüber, während sich die Menschen langsam aufeinander zubewegten und ihre Waffen umso effizienter einsetzen konnten. Die Körper der Menschen waren von Tierblut bedeckt, und ihre glitschigen Hände konnten sich kaum noch mit sicherem Griff um ihre Waffen schließen, als sie auf die rasenden, mit mächtigen Krallen bewehrten Tiere einstachen, die so kurz zuvor noch die Herren der Arena gewesen waren.
    Die Menge sprang ekstatisch auf und schleuderte begeistert Obst in die Arena. Fremde packten einander voller Erregung. Successa spürte die harte Schwellung einer Erektion, die sich gegen ihre Hinterbacken drückte. Sie sah einen Mann, dessen Hände sich fast ebenso fest um ihre Oberschenkel schlossen wie die Pranken der Löwen noch kurz zuvor um ihre Beute. Sie ließ ihren Rock nach oben gleiten, sodass der Mann sein feuchtes Ziel umso leichter finden konnte.
    Sie spürte, wie sein Schwanz voll köstlicher Energie in sie glitt, während sie die Löwen sterben sahen; sie spürte seine Pumpbewegungen in ihrem Körper, als die Schwerter und Speere das lebende Fleisch der Tiere in der Arena durchbohrten. Successa fühlte sich mit der Menge vereint – vereint mit dem gaffenden, grölenden und vögelnden Pöbel, der für solch gewalttätige Vergnügungen lebte. Sie lachte, als sie be stiegen wurde, und dachte an die Huren neben der Eingangs treppe, die ohne Kunden bleiben würden, da es so viele gab wie sie, Successa, die den Genuss, den sie zu bieten hatten, kostenlos verschenkten.
    Das orgiastische Vergnügen der Menge fand nicht überall eine Parallele.
    Â»So sollte das nicht ablaufen.« Verres kochte vor Wut. »Diese Hure muss sterben.«
    Â»Das kann sie auch an einem anderen Tag!«, erwiderte Timarchides. »Vorerst wurde auf diese Weise eine schwierige Situation behoben.«
    Â»Es empfiehlt sich immer, dem Willen der Menge zu vertrauen«, erläuterte Batiatus.
    Â»Eine wilde und unangenehme Bestie«, sagte Cicero, der sich inzwischen ganz wohlzufühlen schien. »Ich frage mich nur, wie man ein solches Ungeheuer besänftigt.«
    Während die Würdenträger die Arena nicht aus den Augen ließen, sahen sich die Kämpfer plötzlich nur noch einem einzigen, einsamen Löwen gegenüber. Das Tier wandte sich unsicher nach rechts und links und begriff offensichtlich nicht, wie es zum Gejagten hatte werden können. Medea spürte, dass der Sieg nahe war. Sie schleuderte ihren Speer, doch die Waffe flog über den Löwen hinweg, was der Menge ein verzweifeltes Aufheulen entlockte. Vorsichtig rückte Varro näher an das Tier heran, das er noch immer mit der Spitze seines Speeres in Schach hielt, als der Löwe plötzlich von ihm wegsprang. Das Tier sah Spartacus direkt vor sich und setzte zu einem wilden Angriff an, indem es direkt durch den Sand auf die verletzliche menschliche Beute zustürmte. Bereit zum tödlichen Biss, war sein Rachen weit aufgerissen, und seine Hinterläufe sammelten ihre Kraft für den entscheidenden Sprung.
    Der Löwe sollte das Schwert nicht einmal sehen. Die Waffe, die gerade eben noch in Spartacus’ Hand gewesen war, zischte völlig unerwartet wie ein Wurfgeschoss durch die Luft, und ihre Spitze grub sich, noch während der Löwe durch die Luft flog, tief in seine Brust.
    Mit durchbohrtem Herzen sackte der Löwe zu Boden, und sein hoher Sprung brach ebenso abrupt ab wie das Johlen der Menge, als der Körper des wilden Tieres schwer auf dem Boden der Arena aufschlug.
    Es war völlig still, als Varro, Spartacus und Medea aufein ander zustolperten, um sich gegenseitig zu stützen. Sie krümmten sich und holten mehrmals tief Luft, als die Menge um sie herum zu toben begann und sich die zahllosen Stimmen der Zuschauer zu einem einzigen bewundernden Jubelschrei zu vereinen schienen.
    Â»Die Löwen

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