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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Vampir warst und …“
    „Stopp!“ Durch die Blutsbande spürte ich seine Scham und seine Wut wie eine Welle durch mich hindurchspülen. „Du bist nie zufrieden, oder?“
    „Wie bitte?“ Meine Finger kribbelten, ich wollte den Pflock wieder aus der Tasche hervorholen. Nicht, dass ich in der Lage gewesen wäre, ihn gegen ihn anzuwenden. Der Gedanke, mein eigen Fleisch und Blut zu töten, machte mich krank. Dennoch wäre es ein beruhigender Gedanke gewesen, zu wissen, dass ich etwas zu meiner Verteidigung dabeihätte. „Warum bin ich nie zufrieden?“
    „Alles, was ich mache. Dir reicht es nie. Du wirst mich immer noch für das Ungeheuer halten, das dich in jener Nacht in der Leichenhalle attackiert hat, für den Vampir, der dich benutzt und herabgewürdigt hat. Aber seitdem bin ich ein Mann gewesen. Ich war ein guter Mensch, Carrie. Und jetzt bin ich dein Zögling. Alles, was mir jetzt möglich ist, liegt daran, dass du mich verwandelt hast.“ Ungeduldig stemmte er seine Fäuste in die Hüften.
    Traurig sah ich auf den Boden. „Und wenn ich dir das angetan hätte, was du mir angetan hast, dann würdest du mir auch nicht trauen.“
    Ich hörte seine Schritte näher kommen. Als ich aufsah, war sein Gesicht direkt vor meinem. Mein Herz schlug, als er sich zu mir hinunterlehnte. „Wenn ich dich töten wollte, dann würde ich das jederzeit können. Wir müssten dazu noch nicht einmal allein sein.“ Seine Stimme war ein tödliches Flüstern. „Und du hast mir angetan, was ich dir angetan habe.“
    Er ging an mir vorbei, und ich schluckte schwer.
    „Ich sehe dich unten im Wagen.“ Seine Worte waren harsch, und er ließ mir keine Zeit, mich bei ihm zu entschuldigen, wenn es auch eine schwache Entschuldigung gewesen wäre. Laut schlug er hinter sich die Wohnungstür ins Schloss, was die Stille noch beunruhigender machte.
    Ich ließ mich gegen die Wand sinken und konzentrierte mich darauf, die Anspannung aus meinem Körper zu verbannen. Dann bemerkte ich, dass es nicht meine Nervosität war, sondern Cyrus’. Ich schloss die Augen. Es schmerzte mich, mir einzugestehen, dass ich ihn verletzt hatte.
    Dennoch verstaute ich den Pflock in meiner Handtasche, bevor ich zum Wagen ging – für alle Fälle.

13. KAPITEL
    Dreieck
    „Das ist er. Das muss er sein.“
    Ich ignorierte Cyrus’ Ausruf. Mindestens schon fünfmal, seitdem wir unterwegs waren, meinte er, Clarence erkannt zu haben. Ich hatte den Wagen nah, aber nicht zu nah an der Villa geparkt.
    „Das ist er nicht.“ Ich brauchte noch nicht einmal genau hinzuschauen, um zu erkennen, dass der Mann nicht Clarence war. „Was ist mit dir los? Hast du dir den Mann niemals angesehen?“
    „Ich habe ihn angesehen“, gab Cyrus ein wenig dümmlich zu. „Aber nicht so häufig.“
    „Weil du ein arroganter, herrschsüchtiger Arsch bist.“ Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und schloss die Augen. Es lag nicht daran, dass ich nicht genug Schlaf bekommen hatte. Es war einfacher, Cyrus zu ignorieren, wenn ich vorgab, bewusstlos zu sein.
    Dieser Traum hatte mich wirklich durcheinandergebracht. Sogar Cyrus fühlte es, auch wenn er ein schamloser Mensch war. Da ich jetzt wieder durch die Blutsbande mit ihm verbunden war, fühlte ich mich wieder zu ihm hingezogen. Es war verhext. Aber seine Anziehungskraft war nie wirklich verschwunden. Ich denke, sie hatte nur eine Art Winterschlaf gehalten, während er kurzzeitig ein menschliches Wesen gewesen war.
    Es gab keinen Weg, diese Beziehung wieder aufleben zu lassen. Ich liebte Nathan, und beinah liebte er mich auch – jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich es wieder vermasselte. Auch wenn wir uns nicht allzu gut verstanden, wäre es für Nathan ein Schlag ins Gesicht, wenn ich wieder mit Cyrus schliefe.
    Cyrus sah von Minute zu Minute gereizter aus. „Warum lässt du mich nicht hineingehen, und ich spreche dann alleine mit Dahlia?“
    „Weil sie dich filetiert hat, das letzte Mal, als ihr euch alleine gesehen habt und …“ Ich zwinkerte. „Du versuchst es doch bei jeder, oder?“
    „Na ja, es gibt da eine, die bombardiert mich mit pornografischen Träumen.“ Er deutete auf die Straße: „Das ist er!“
    „Ist er nicht. Dieser Typ ist mindestens eins neunzig und wahrscheinlich zwanzig Jahre jünger als Clarence.“
    „Mindestens“, wiederholte Cyrus und sah mich irritiert an. „Tut mir leid, er sah ihm nur so ähnlich.“
    „Warum? Weil er schwarz war?“ Natürlich musste ich einen weißen Herrenmenschen

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