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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Cleas Fall ermittelt hat. Und das soll ich dir nicht sagen?
    Schließlich aber wandte er sich anderen Dingen zu und informierte sich, was für neue Fälle reingekommen waren. Das gravierendste Verbrechen der vergangenen Nacht war ein Einbruch bei Wax Attax gewesen, wo es außer Kerzen nichts zu stehlen gab. Nach der Aufregung um den Fall Neff war in Tarry Ridge wieder die gewohnte relative Ruhe eingekehrt, und da Polizeichef Driscol anders als der zwischenzeitlich suspendierte Hutchins nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machte, brauchte er nicht ständig irgendwelche künstlich aufgebauschten Meldungen für die tägliche Pressekonferenz.
    Was Morasco selbstverständlich lieber war. Auch wenn ihm die ruhige Kugel, die er arbeitsmäßig an den meisten Tagen schob, hin und wieder durchaus auf die Nerven ging. Während einiger Sekunden träumte er davon, das Häuschen zu verkaufen, in dem er seit inzwischen fünfzehn Jahren lebte – das niedliche kleine Cottage, in dem erst auch Holly, später er und sie und Matthew, danach wieder er und sie und am Ende nur noch er und Matthews Geist daheim gewesen waren. In seiner Phantasie konnte er problemlos loslassen, seinen Job und Tarry Ridge den Rücken kehren, wieder in die City ziehen, sich um Mord und Totschlag kümmern, irgendwo in einer geisterfreien Wohnung leben und allabendlich mit Brenna in die Kiste steigen, ohne je auch nur ein Wort über die Papiere zu verlieren.
    Warum kann es so nicht sein? Er dachte einfach viel zu viel über die Dinge nach. Das war sein Problem.
    Hinter seinem Rücken räusperte sich jemand übertrieben, und er atmete tief durch. Also bitte, Kumpel. Sag doch einfach ganz normal »Entschuldigung«.
    Er drehte den Kopf und sah, weshalb das nicht so einfach war. Denn der Räusperer war der Karottenschopf. Die einzige Person auf dem Revier, die echte Angst vor ihm zu haben schien. Erst nach ein paar quälenden Sekunden fiel ihm ein, wie der Junge richtig hieß. »Aber hallo … Danny Cavanaugh! Wie geht’s?«
    Wieder salutierte er, und Morasco seufzte.
    »Das ist echt nicht nötig … ach, egal. Was gibt’s?«
    »Nun, Sir, ich habe mich mit diesem vermissten Regisseur befasst.«
    »Möchtegern-Regisseur«, verbesserte Morasco ihn. »Er hat nie einen echten Film gedreht.«
    »Richtig … nun … es ist ein bisschen seltsam, aber nachdem ich nirgends weiterkam, habe ich …«
    »Nun spucken Sie’s schon aus.«
    Wieder räusperte er sich. »Also gut, ich habe gestern Abend mit meinem Großvater … ähm … mit Detective Cavanaugh aus Mount Temple telefoniert.«
    »Ja?«
    »Ich habe ihm von diesem Mann erzählt, und er meinte … oh, Junge, wahrscheinlich klingt das total dämlich …«
    »Einige der besten Hinweise hätten wir nie bekommen, wenn wir alles ignoriert hätten, was dämlich klingt.« Etwas in der Richtung hatte Brenna mal gesagt. Wenn Morasco ehrlich war, glaubte er nicht unbedingt daran, weil was dämlich klang, die meiste Zeit auch dämlich war. Aber weshalb sollte er das diesem Jungen sagen, der nicht nur nervös, sondern regelrecht verängstigt war. »Nun spucken Sie’s schon aus, Danny«, bat er. »Was hat Ihr Großvater gesagt?«
    »Mein Großvater hat erzählt, dass er vor vielleicht einem Monat diesen Typen auf der Columbus Avenue verhaftet hat. Einen verrückten Obdachlosen, der mit einer Waffe rumgefuchtelt hat.«
    »Okay …«
    »Ich schätze, irgendwelche Teenager haben ihn aufgezogen, und da hat er kurzerhand den Dirty Harry rausgekehrt, und als die Polizeibeamten kamen und er ihnen sagen sollte, woher er die Waffe hatte, meinte er … oh, Junge, das klingt wirklich völlig dämlich …«
    »Also bitte, Danny, was habe ich gesagt?«
    »Tut mir leid. Der Obdachlose hat erzählt, die Pistole hätte Steven Spielberg ihm geschenkt.«
    Morasco starrte ihn mit großen Augen an. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich weiß, ich hätte besser nichts sagen sollen.«
    »Nein, Danny, ganz im Gegenteil. Was Sie da erzählen … ist wirklich eine super Spur.« Er sah den Jungen lange genug an, damit der verstand, dass dieser Satz tatsächlich ernst gemeint gewesen war.
    Karottenschopf fing an zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd. »Danke!«, sagte er. »Wirklich?«
    »Und wo ist dieser Obdachlose jetzt?«
    »Im Gefängnis. Er wartet immer noch auf die Verhandlung wegen illegalen Waffenbesitzes.«
    »Phantastisch.« Morasco ging sogar so weit, mit Danny abzuklatschen. Und sofort danach griff er nach seinem Telefon und rief bei

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