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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Kindern Böses angetan haben. Weil sie sich in irgendeiner Situation gegen ihre Kinder entschieden haben. Und die Mädchen, denen es selbst so schlecht ergangen ist, folgen ihm. Es ist Rache, Alex.«
    Alex war verwirrt gewesen. » Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass die Eltern in unseren Fällen ihren Kindern Böses angetan hätten. Weder Lilian noch das Baby waren zu Hause irgendwelchen Übergriffen ausgesetzt gewesen.«
    Es schauderte ihn.
    » Es sei denn, Gabriel Sebastiansson hätte sogar seine eigene Tochter missbraucht«, fügte er schnell hinzu.
    Fredrika protestierte.
    » Aber das würde ja auch nicht passen. Es sind die Mütter, die er bestraft, nicht die Väter. Die Mütter müssen irgendetwas falsch gemacht haben.«
    » Wenn eine Mutter ihre Tochter nicht vor dem übergriffigen Vater rettete, würde das nicht als ein Vergehen betrachtet werden müssen?«
    Fredrika dachte nach.
    » Vielleicht. Aber dann bleibt noch die Frage, wie er sie findet.«
    » Sie findet?«
    » Woher hätte er denn wissen können, dass ausgerechnet Lilian Sebastiansson Böses widerfahren war? Es gab keinerlei Anzeigen. Wir haben nicht den geringsten Verdacht, dass sie irgendeiner Gefahr ausgesetzt gewesen wäre. Und das Baby? Wie konnte er wissen, dass es schlecht behandelt wurde– wenn es denn überhaupt so war?«
    Alex merkte, wie sein Herz schneller schlug.
    » Wir müssen irgendetwas übersehen haben. Irgendein Detail aus dem innersten Kreis der beiden Familien.«
    » Oder aber gerade nicht«, warf Fredrika ein. » Vielleicht steht er ihnen auch überhaupt nicht nah, sondern ist so weit entfernt, am Rande ihrer Leben, dass er für uns unsichtbar bleibt.«
    » Vielleicht ein Lehrer?«
    » Das Baby ging ja wohl nicht zur Schule«, wandte Fredrika ein.
    Alex trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Schreibtischplatte.
    » Ist Peder schon von dem Profiler zurück?«, fragte Fredrika.
    » Nein«, antwortete Alex. » Ich nehme an, er trifft ihn in diesem Augenblick.«
    » Wir müssen noch einmal mit Sara sprechen. Und mit der anderen Mutter«, sagte Fredrika mit fester Stimme.
    Alex starrte aus dem Fenster. Irgendwann musste mit diesen schrecklichen Ereignissen doch einmal Schluss sein.
    » Wir müssen das alles irgendwie fester packen«, sagte er. » So richtig fest. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht einen gemeinsamen Nenner finden.«
    Aber das war gar nicht so leicht, stellte Alex fest, als er das Gespräch mit Fredrika beendet hatte. Was wussten sie eigentlich? Und was wussten sie nicht? Er dachte darüber nach, was Fredrika in Erfahrung gebracht hatte. Das alles musste Peder unbedingt wissen, ehe er Zeit darauf verwendete, mit dem Profiler zu reden. Es war zwar kein Fehler, eine neue Perspektive einzubringen, aber im Grunde war Alex skeptisch, was das Hinzuziehen eines neuen Akteurs in die laufenden Ermittlungen anging.
    Alex betrachtete das Papier, das vor ihm lag. Auf einem weißen Blatt hatte er versucht, eine Art Skizze zu entwerfen, die ihre verschiedenen Hypothesen veranschaulichte. Das Bild war keinesfalls so schön geworden, wie er gehofft hatte, aber solange er es niemandem zeigen musste, konnte es zur Unterstützung seiner Gedankengänge durchaus dienen.
    Rache, hatte Fredrika gesagt.
    Rache? War dies das Leitmotiv, mit dem sie es zu tun hatten?
    » Okay«, sagte Alex leise zu sich selbst. » Jetzt mal in Ruhe und von vorn. Was wissen wir? Und was müssen wir noch in Erfahrung bringen?«
    Zwei Kinder unterschiedlichen Alters waren ermordet worden. Diese beiden Kinder hatten augenscheinlich nichts gemeinsam. Das eine Kind, Natalie, war adoptiert worden, das andere nicht. Natalies Eltern schienen in einer harmonischen Beziehung zu leben, während die Sebastianssons sich getrennt hatten. Natalie stammte aus einer Mittelschichtfamilie, während Lilian das Kind eines Mannes gewesen war, der einer gut situierten Familie angehörte, während die Mutter allerhöchstens als Mittelschicht bezeichnet werden konnte.
    So viel Energie sie auch aufgebracht hatten, um Punkte zu finden, an denen sich die Wege der betroffenen Familien irgendwann einmal gekreuzt haben mochten, waren sie doch zu keinerlei Ergebnissen gekommen.
    Er bestraft die Mütter, dachte Alex. Wahrscheinlich, weil sie in irgendeiner Weise ihre Kinder verraten haben. Weil sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt einmal gegen sie gewendet haben.
    Es waren die Mütter, auf die sie sich konzentrieren mussten, nicht die Kinder. Die Mütter hatten

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