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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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wählte die Nummer zu Hause. Sicher zwanzigmal ließ sie es klingeln, aber niemand ging ran.
    Die Nervosität ergriff von ihrem Körper Besitz. Um elf Uhr vormittags schliefen die Kinder sicher nicht mehr, aber sie waren bestimmt auch nicht weggegangen. Oder war sie selbst schon so gestresst, dass sie irgendwelche Aktivitäten vergessen hatte? Ein Sportfest? Ein Fußballtraining?
    Ellen versuchte, sich zur Räson zu rufen, und wandte sich wieder dem Computer zu. Sie wartete immer noch auf die Unterlagen für Peder. Sie konnte doch nicht einfach untätig herumsitzen. Und wieder griff sie zum Telefon. Immer noch nahm keiner ab. Sie probierte es auf den Handys von beiden Kindern. Keine Reaktion.
    Ellen sank in ihrem Schreibtischstuhl zurück. Warum meldeten sich die Kinder nicht? Warum meldete Carl sich nicht? Wieder betrachtete sie die Blumen auf dem Schreibtisch und dachte an all die Vertraulichkeiten, die Carl und sie ausgetauscht hatten. Sie sei so wichtig für ihn, hatte er gesagt. Sie gebe ihm alles, was er brauche.
    Und plötzlich begriff Ellen, wie alles zusammenhängen musste. Plötzlich war sie weder beunruhigt noch wütend– sie war zu Tode geängstigt.

Alex Recht hatte kaum den Hörer aufgelegt, da kamen Peder und Fredrika auch schon in sein Zimmer marschiert und bauten sich vor seinem Schreibtisch auf. Wie zwei Schulkinder. Alex musste lächeln.
    » Ich nehme an, dass ihr die gute Nachricht schon vernommen habt?«
    Peder und Fredrika tauschten einen fragenden Blick.
    » Dass wir ihn haben?«, erklärte Alex.
    Die beiden starrten ihn an.
    » Wie ist das möglich?«, brach es aus Fredrika hervor.
    » Ganz einfach«, sagte Alex zufrieden. » Er hat versucht, von Kopenhagen nach Thailand zu fliegen, ist aber in der Passkontrolle hängen geblieben. Mit Müh und Not und mithilfe von Interpol ist es uns gelungen, seinen Pass sperren zu lassen.«
    » Entschuldige mal, von wem redest du?«, fragte Peder verwirrt.
    Alex runzelte die Stirn. » Gabriel Sebastiansson natürlich, von wem sonst?«
    Ein Seufzer entwich Fredrika, und sie ließ sich auf Alex’ Besucherstuhl fallen.
    » Wir haben schon gedacht, du meinst den Mörder«, sagte sie leise.
    » Den haben wir doch noch nicht einmal identifiziert«, gab Alex betreten zurück.
    Peder und Fredrika sahen sich wieder an.
    » Vielleicht ja doch«, sagte Peder schließlich.
    Alex wies ihn an, sich zu setzen, und Fredrika wollte gerade anfangen zu berichten, als Ellen zur Tür hereingestürzt kam. » Entschuldigt«, sagte sie mit erstickter Stimme, » aber ich muss sofort nach Hause.«
    » Ist etwas passiert?«, fragte Alex besorgt. » Wir brauchen dich jetzt wirklich hier…«
    » Ja, ich weiß«, seufzte Ellen, » aber die Kinder gehen nicht ans Telefon. Sie sind sonst nie allein zu Hause! Ich habe schon ihren Vater und ihre Freunde angerufen, aber keiner hat sie gesehen. Ich will einfach nur schnell heim und mich vergewissern, dass alles okay ist.«
    » Okay, aber beeil dich«, sagte Alex. Er hatte selbst Kinder, und er hätte an Ellens Stelle genauso gehandelt. Und er hätte ihnen eine ordentliche Standpauke gehalten.
    » Sag ihnen, das nächste Mal schickst du mich!«, rief er noch hinter ihr her.
    Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Fredrika und Peder.
    » Noras Großmutter erwähnte, er sei angeblich Arzt gewesen– und Jelena sprach von einem Psychologen–, und genau das scheint sich zu bewahrheiten«, begann Fredrika mit vor Eifer leuchtenden Augen.
    » Und wir glauben, dass er den Frauen, deren Kinder getötet wurden, in eben seiner Eigenschaft als Psychologe begegnet ist«, ergänzte Peder.
    Alex hoffte, dass sie bald aufhören würden, im Wechsel zu sprechen. Das verwirrte ihn.
    » Es ist nämlich durchaus üblich, dass den Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben, psychologische Beratung angeboten wird«, erklärte Fredrika. » Und wir haben den Akten beider Frauen entnehmen können, dass sie dieses Angebot angenommen haben.«
    Peder blätterte durch die Papiere, die er in der Hand hatte.
    » Magdalena Gregersdotter, so steht es in der Akte, hat mit einem jungen Mann gesprochen, der damals im Söder Dienst hatte, seine Ausbildung aber noch nicht beendet hatte. Nach der traumatischen Erfahrung, zu der ihre Abtreibung dann wurde, erhielt sie später noch einmal Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Der Akte zufolge hieß er David Stenman.«
    Alex runzelte die Stirn. David?
    » Sara Sebastiansson ließ die Abtreibung einige Jahre später in

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