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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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Sie begleitet mich die ganze Zeit und sitzt brav daneben, als mich der Institutsleiter und ein Matheprofessor zwei geschlagene Stunden über alles Mögliche ausquetschen. Die Aufgaben sind nicht schwierig, aber die Fragen die sie mir stellen, sind auffallend dämlich. Sie wollen sehen, ob ich unterrichten kann, aber kein Schüler der Welt würde so bescheuerte Fragen stellen, außer er wäre komplett stoned. Ich gebe mir trotzdem Mühe. Am Ende raten sie mir Mathematik zu studieren und fragen wann ich anfangen kann. Ich bin komplett aus dem Häuschen. Das Gehalt liegt weit über allem was ich mir erhofft hatte und ich kann mir die Arbeitszeiten größtenteils selbst einteilen. Ich falle Rhena um den Hals und lade sie auf ein Eis ein. Ich bin ihr furchtbar dankbar, aber sie winkt nur ab. Sie sagt sie ist froh, dass sie mir helfen konnte und nennt mich die ganze Zeit ein Mathegenie. Ich bitte sie das vor niemand anderem zu behaupten, weil sie mich dann gleich Freak nennen könnte. Eigentlich will ich etwas mit Musik machen, aber anscheinend bin ich besser darin Zahlen zu jonglieren.
    Ich will Felix unbedingt berichten, dass ich einen Job habe. Er geht nicht an sein Handy, aber es macht sowieso mehr Spaß es ihm persönlich zu sagen. Nach dem ganzen Gefühlschaos gestern, kann ich so gute Nachrichten gebrauchen. Ich zeige dem Drama heute mal die Zunge.
    Weil ich meinen Job feiern will, kaufe ich eine Flasche Sekt und eine Melone. Ich habe vor ein Glas zu trinken, zusammen mit Felix. Ich bin neugierig wie er reagiert. Es ist mir egal, ob die Nachbarin sich wieder beschwert. Am liebsten würde ich unsere Liebe sowieso zum Himmel schreien. Ich will es ihm heute unbedingt sagen.

Ich bin etwas außer Puste, weil die Melone so schwer ist. Als ich die letzten paar Stufen hinaufstapfe, erschrecke ich. Ich weiß nicht was los ist. Überall im Gang liegen Klamotten. Meine Lederjacke hängt über dem Geländer, meine leere Tasche liegt auf der Fußmatte der Nachbarin.
    >> Felix?! <<
    Die Tür steht einen Spalt weit offen. Mir kommt der Gedanke, dass jemand eingebrochen haben könnte. Ich bekomme Panik. Die Wohnung sieht nicht gut aus. Zwei Stühle sind umgeworfen, Scherben liegen am Boden. Felix‘ Gitarre ist kaputt.
    >> Hallo?! <<
    Meine Stimme überschlägt sich vor Panik. Als die Tür vom Schlafzimmer plötzlich aufspringt, erschrecke ich so sehr, dass ich die Tüte mit dem Sekt fallen lasse. Die Flasche zerschellt am Boden, während Felix auf mich zustürmt.  Er streckt die Hand nach mir aus und zeigt zur Tür.
    >> Raus! << , brüllt er.
    Ich starre ihn mit offenem Mund an und kann mich nicht mehr bewegen. Ich verstehe nicht was hier los ist.
    >> Verschwinde! <<
    >> Was… << , piepse ich und verstumme abrupt, als Felix mir die
    Melone aus der Hand reißt.
    Er donnert sie gegen die Wand hinter mir. Ich halte mir reflexartig die Hände vors Gesicht, weil ich für eine Sekunde glaube, dass er mich treffen will.
    >> Wie konntest du nur!? Yoshi ist mein bester Freund! << , schreit er mich an.
    Er klingt verzweifelt und unglaublich wütend. Ich habe Felix noch nie so gesehen. Er macht mir Angst, mein Herz hämmert gegen meine Brust.
    >> Ich…ich… <<
    Ich kann nicht klar denken.
    >> Mein bester Freund! Was hast du dir dabei gedacht?! Willst du mein Leben zerstören?! Willst du mir die Band nehmen?! Ich hab dich hier wohnen lassen! Ich hab dir gesagt, dass ich dich liebe! Ich hab nicht auf deinen Scheiß Ex-Freund gehört! Ich dachte, dass du das mit mir nicht machen würdest, aber du bist eine scheiß Schlampe! <<
    >> Was hat Jens dir denn erzählt? << , wimmere ich unter Tränen.
    Ich bin vollkommen außer Atem, weil meine Neven verrücktspielen. Das hier kann gar nicht wirklich passieren, das ist zu schrecklich.
    >> Verpiss dich! <<
    Er macht ein paar Schritte auf mich zu und ich welche zurück. Ich stolpere beinahe über meine Sachen am Boden.
    >> Jens lügt! << , japse ich.
    Meine Stimme überschlägt sich sofort. Mir wird ganz komisch. Ich habe Angst, dass ich hyperventiliere, ich bekomme kaum Luft.
    >> Dann hast du nicht mit diesem Tobias geschlafen?! Hattest du keinen Sex mit ihm, während du noch mit Jens zusammenwarst?! <<
    Ich ringe nach Luft. Jens hat die Tatsachen verdreht. Ich bringe nichts heraus. Ja, ich hatte Sex mit Tobias, während ich noch mit Jens zusammen war.
    >> Und dann knutscht du mit Yoshi?! Macht dir das Spaß?! Zerstörst du gerne Bands?! <<
    Ich habe nicht mit Yoshi geknutscht, ich weiß nicht wer

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