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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Reißzähnen und ihre Arme hatten sich zu Vorderpfoten gewandelt, an denen mörderische gelbe Krallen saßen.
    Mayar zog sein weißes Hemd aus, unter dem ein Oberkörper zum Vorschein kam, der von dicken grünen Schuppen bedeckt war. Breite Geschwülste wucherten an seinem schnauzenähnlichen Mund, in dem gebogene Krokodilzähne saßen. Auch er ließ sich auf alle viere hinunter, während sich ein breiter langer Schwanz durch seinen Hosenboden schob.
    Ash spürte, wie ihm sein Picknick-Imbiss hochkam, doch er kämpfte die Übelkeit nieder und blinzelte in der Hoffnung, dass die Kreaturen beim zweiten Blick verschwunden wären und an ihre Stelle etwas Normales treten würde, etwas Fassbares. Doch so grotesk und widerlich es war, die zwei waren echt. Ash begann, panisch zu schnaufen und wich zurück, konnte den Blick jedoch nicht von den Monstern lassen. Monster .
    Rakshasas .
    »Der Junge gehört uns, Rishi«, knurrte Jackie und kroch ein Stück vorwärts, allerdings außer Reichweite des Alten und seines Stabs. »Er hat unseren Meister bestohlen.«
    »Dann nehmt ihn euch, wenn ihr könnt«, antwortete der Sadhu.
    Ash konnte noch immer nicht fassen, dass der mickrige Kerl mit seinem Stock ein Auto zu Schrott verarbeitet hatte. Wenn er dazu fähig war, wozu wäre er sonst noch in der Lage? Die Rakshasas blieben auf Abstand. Trotz ihrer schieren Größe und all den Zähnen und Krallen schienen sie auf der Hut zu sein.
    Jackie warf den Kopf in den Nacken und lachte den Mond an. Es klang schrill und grausam, halb menschlich, halb animalisch, wie der Schrei eines Aasfressers – das Keckern eines Schakals.
    Mayar schnappte mit den Zähnen in die Luft. Auch ihm tropfte der Speichel aus dem Mund und in seinen Augen lag Gier. Plötzlich warf er seiner dämonischen Gefährtin einen raschen Blick zu.
    Im selben Moment machte Jackie einen Satz, während Mayar gleichzeitig über den Boden schoss. Der Sadhu sprang über Mayar hinweg und rammte Jackie seinen Stab gegen die Brust, sodass sie in hohem Bogen davongeschleudert wurde. Mayars Augen sprühten wütende Funken und er riss das Maul weit auf. Ash stolperte einige Schritte zurück, doch nun hatte das Krokodil ihn schon fast erreicht. So nah war es, dass Ash dem Monster in den roten Schlund sehen und jeden säbelscharfen Zahn einzeln zählen konnte.
    Brüllend und völlig unvermittelt kam Mayar zum Stehen, kaum eine Handbreit von Ash entfernt. Der alte Mann hatte seinen Stab abgelegt und das Krokodil am Schwanz gepackt. Mit einem Ruck drehte Mayar sich um und schnappte nach ihm, doch der Sadhu hüpfte lässig rückwärts und zog das zappelnde Ungetüm einfach mit sich.
    »Ash!«, schrie Lucky.
    Ash wirbelte im selben Augenblick herum, in dem ein gigantischer Geier aus der Dunkelheit auftauchte. Seine Schwingen waren an die fünf Meter breit und gehörten zum Körper eines hochgewachsenen Mannes: Jat, der dritte von Savages Handlangern. Seine Hakennase war zu einem gebogenen Schnabel geworden und seine Füße zu langen Klauen. In letzter Sekunde warf Ash sich zu Boden. Jats Fänge zerfetzten sein T-Shirt und das Vogelmonstrum kreischte wütend auf. Dann machte Jat Jagd auf Lucky, die schreiend wegrannte.
    Sie wehrte sich nach Kräften, doch die schuppigen Krallen legten sich um ihren Arm. Ash stürmte zu ihr, doch schon wurde Lucky in die Lüfte gehoben, als Jat wie verrückt mit den Flügeln schlug, um das zusätzliche Gewicht zu tragen. Ash sprang in die Höhe und reckte die Arme, so weit wie nur irgend möglich.
    Doch es war vergebens. Mit einem plötzlichen Ruck stieg das Geierungetüm unter Triumphschreien in den Nachthimmel und außer Reichweite, während Lucky noch immer von seinen Fängen baumelte.
    Da sprintete der Sadhu mit seinen seltsamen O-Beinen auf einen Baum zu, der am Straßenrand stand. Er warf sich in die Luft und noch im Sprung packte er mit seinen großen Händen einen Ast, an dem er Schwung holte und gen Himmel federte. Wie ein rasend schnelles Geschoss flog er auf Jat zu, streckte im letzten Moment die Beine aus und verpasste dem Dämon einen Tritt gegen die gefiederte Brust. Der Geier wurde davonkatapultiert und ließ Lucky erschrocken los.
    Ash machte einen Hechtsprung, der viel weiter war, als er es sich je zugetraut hätte, und fing seine Schwester auf, die ihm direkt in die Arme krachte. Gemeinsam überschlugen sie sich ein paarmal, wobei Ash aufpasste, Lucky nicht zu erdrücken, und zusah, dass sie auf ihm landete. Dann schlitterten sie über den

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