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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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nun nie wieder zurücknehmen konnte.
    »Ich hab’s nicht so gemeint«, wisperte er.
    Der Alte musterte Ash aus seinen buschigen grauen Brauen heraus. »Sie sind tot, Junge.« Er legte Ash die Hand auf die Schulter. »Na komm. Bevor die Rakshasas zurückkommen.«
    Ash wischte sich über sein Gesicht und schleppte sich dann den Abhang hinauf. Oben angekommen, fand er Lucky, die am Straßenrand kniete und ihn mit Tränen in den Augen schweigend ansah. Sie ergriff seine ausgestreckte Hand und Ash drückte ihre warmen Finger, fest entschlossen, nicht mehr loszulassen. Beinahe hätten diese Bestien auch sie erwischt. Doch das würde er nicht zulassen, niemals.
    »Warum?«, fragte er den alten Mann. Erst vor wenigen Tagen hatte Savage Onkel Vik Millionen gegeben. Das alles ergab keinen Sinn.
    Der Sadhu trat zu ihnen und hob einen Jutesack auf, der hinter einem Busch gelegen hatte.
    »Sie wollen den Aastra«, antwortete er.
    »Aastra? Welchen Aastra?«
    Der Sadhu streckte einen langen, knochigen Finger aus und deutete auf Ashs Hosentasche. Zögernd griff Ash hinein und holte die goldene Pfeilspitze hervor, die sanft in der Finsternis schimmerte.
    »Diesen Aastra«, sagte der Sadhu.

Kapitel 11
    »Wo gehen wir denn hin, Ash?«, wollte Lucky wissen.
    »Weg.«
    Lucky warf einen letzten Blick auf die flache, karge Landschaft, durch die sie die ganze Nacht lang gelaufen waren, und Ash wusste genau, was sie dachte: Weit dort hinten lagen ihr Onkel und ihre Tante, tot.
    »Wir mussten sie zurücklassen, Lucks.« Noch während er es aussprach, zog sich seine Brust zusammen. Im Stich lassen traf es besser. Doch dann wurde er von etwas abgelenkt. Der Wind pfiff heulend durch das steife Geäst der Bäume und Ash meinte, das Schlagen gewaltiger Schwingen zu hören. Ängstlich schaute er nach oben. War das ein Geier? Vielleicht Jat? Er suchte den mit Sternen übersäten Horizont ab, konnte jedoch nichts entdecken. »Wir müssen weiter.«
    Lucky ließ sich auf den Boden plumpsen. »Ich will Tante Anita wiederhaben, und Onkel Vik.«
    »Ich weiß.«
    Ash warf dem Sadhu einen prüfenden Blick zu. Der alte Mann wartete auf seinen Stock gelehnt ein Stück weiter vorne an einem niedrigen Berg auf sie, wobei er aufmerksam den Himmel beobachtete.
    Ash kniete sich neben seine Schwester. Was konnte er schon sagen, um sie zu trösten? Schwer spürte er das Gewicht der goldenen Pfeilspitze in seiner Tasche, deren Kanten in seinen Oberschenkel schnitten. War er an allem schuld?
    Schwer lastete das schlechte Gewissen auf ihm, ein Koloss, der ihn zu Boden ziehen wollte, damit er sich in den Dreck warf und aufgab.
    Aber nicht jetzt, noch nicht.
    Solange Lucky auf ihn zählte, würde er nicht aufgeben! Schließlich musste er auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass sie gemeinsam wieder nach Hause kamen. Das war es, worauf Ash sich konzentrierte, um neuen Mut zu schöpfen und nicht zu verzweifeln.
    Ash lächelte seine kleine Schwester an. »Dein Haar ist total durcheinander.« Er fuhr mit den Fingern durch die staubigen Strähnen.
    Durch rot geschwollene Augen blinzelte Lucky ihn an und wischte sich über die Nase. »Was machen wir jetzt?«
    »Weiterlaufen.« Ash unterdrückte mit Mühe seine eigenen Tränen. »Na komm. Diese Monster sind vielleicht noch immer hinter uns her.«
    Bei diesem Gedanken wurde Lucky kalkweiß. Sie blickte Ash mit großen, angsterfüllten Augen an und biss sich auf die Lippe. »Okay, Ash.«
    Er half ihr aufzustehen und gemeinsam liefen sie zu dem Sadhu.
    »Wir gehen an einen sicheren Ort«, sagte der Alte.
    »Wir müssen zur Polizei«, entgegnete Ash. Savage und seine Bestien waren Mörder, davon musste die Polizei erfahren. Er würde alles daransetzen, dass Savage für die nächsten zwei Millionen Jahre ins Gefängnis wanderte.
    »Das würde nichts bringen. Männer wie Savage haben sich die Polizei längst erkauft.«
    »Und was dann? Sollen wir einfach den Kopf in den Sand stecken?«, regte Ash sich auf. »Was ist mit meinem Onkel und meiner Tante?«
    »Was willst du, Junge?«
    War das nicht offensichtlich? »Ich will, dass Savage dafür bezahlt.« Dunkler Schmerz durchzuckte ihn, geschürt von Zorn und Hass. »Rache.«
    »Rache ist ein dunkler Weg.«
    »Mir doch egal. Sollen wir Savage etwa damit durchkommen lassen?«
    »Wir werden uns um Savage kümmern.« Der Sadhu schaute zu Lucky. »Aber zuerst sind die Lebenden an der Reihe. Diejenigen, die wirklich auf dich angewiesen sind.«
    Damit hatte er recht. Und wem machte er

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