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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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hoch und gab Fersengeld. Das furchtbare Dröhnen des Motors erfüllte die Nacht und blendete alles andere aus, bis nur noch blanke Angst übrig blieb. Ash heftete seinen Blick gebannt auf seinen eigenen langen Schatten, der vor ihm die Straße entlangrannte, erzeugt von den bösen Augen des mechanischen Ungetüms, das Onkel Vik und Tante Anita getötet hatte. Wenn sie doch nur von der Straße weg und den Hang hinunterkämen, dann hätten sie vielleicht eine Chance. Doch weit und breit gab es einfach keine Lücke in den dornigen Büschen, die am Seitenstreifen wuchsen. Der Boden erzitterte, als der Wagen näher und näher kam.
    Wir schaffen es nicht. Mit klopfendem Herzen und brennenden Lungen sprintete Ash verzweifelt weiter und zog Lucky an der Hand mit sich.
    Nicht umdrehen. Obwohl die Scheinwerfer sie bereits in grelles Licht tauchten und der Gestank von brennendem Benzin die Luft tränkte, hastete er mit starrem Blick weiter.
    »Junge.«
    Raue Hände packten Ash und hoben ihn in die Luft. Blindlings schlug er mit den Fäusten nach dem Fremden, hielt dann jedoch inne.
    Er baumelte wenige Zentimeter vor einem Paar tiefblauer Augen, die unter einem Wald von dicken Dreadlocks kaum zu sehen waren. Es war der heilige Mann, der Sadhu. Der Kerl, der die Kuh geschlagen hatte. Sprachlos und ungläubig sah Ash ihn an. Was machte er hier draußen?
    »Hinter mich«, befahl der Mann, nachdem er Ash wieder abgesetzt hatte. Mit Lucky im Schlepptau beeilte sich Ash, sich hinter dem Sadhu vor dem Humvee zu verstecken.
    Die Hände locker auf seinen Bambusstab gelegt, stellte sich der dürre, braun gebrannte Mann dem herbeidonnernden Geländewagen in den Weg. Sein grau-weißes Haar wogte im Wind, der die dicken, rankenartigen Zöpfe aufwirbelte. Er war in einen Singsang verfallen, doch seine Worte waren im Dröhnen des schnellen Wagens nicht zu verstehen.
    Was könnte der Alte schon ausrichten? Sie hatten es mit einem drei Tonnen schweren Militärgefährt zu tun, nicht mit einer faulen Kuh. Ash klammerte sich an Lucky, während der Tod auf sie zudonnerte. Gleich würden sie alle nur noch rote Flecken auf der Straße sein.
    »Ash …«, flüsterte Lucky.
    Ihr langes schwarzes Haar hob sich und die Luft um sie herum fing an zu sirren. Die Augen des Alten leuchteten strahlend blau. Elektrische Funken tanzten über seinen Körper, als sprühende Energie aus seinem Stab fuhr und spitze, gezackte Blitze in alle Richtungen zuckten.
    Der Humvee war nur noch einen Herzschlag weit entfernt.
    Schwungvoll erhob der Sadhu seinen Stab weit über den Kopf und ließ ihn auf das heranröhrende Fahrzeug niedersausen, kurz bevor es ihn rammen konnte. Ein mächtiger Donnerschlag erklang und der Geländewagen hielt abrupt inne. Es war, als hätte die Faust eines Kolosses auf die Motorhaube eingeschlagen und das Auto in die Erde gedrückt. Unter durchdringendem Geheul wurden Getriebe und Motor zerquetscht, während zeitgleich die Windschutzscheibe explodierte. Eine Druckwelle durchfuhr die Erde und riss Ash von den Füßen.
    Alle viere von sich gestreckt lag Ash auf dem nun zerklüfteten Boden. In seinen Ohren klingelte es und außerdem konnte er rein gar nichts sehen, weil eine dichte Staubwolke über der Straße waberte. Keuchend stemmte er sich hoch und schwankte von links nach rechts, weil sämtliche seiner Muskeln und Knochen kräftig durchgeschüttelt waren. Mit ausgestreckten Armen tastete er blind durch den unnatürlichen Nebel und machte einen Schritt nach dem anderen. Fest stand nur, dass es auf einmal völlig still war, abgesehen von einem bösartigen Zischen, das von … irgendwoher kam.
    Was war mit dem Auto passiert?
    Oh Gott. Wo war seine Schwester?
    »Lucks?«
    Eine plötzliche Brise lockerte die Wolke auf und sie gab den Blick auf den alten Mann frei. Der Sadhu stand im Zentrum eines Kraters, auf dessen Boden das geplättete Fahrzeug lag. Er hatte den Kopf gesenkt und seinen Stab waagrecht in die Höhe gereckt. Mit knackenden Fingergelenken veränderte er den Griff um seine Waffe.
    Inmitten der Wrackteile schlichen zwei Gestalten herum. Jackie und Mayar hatten den reglosen Alten von zwei Seiten eingekreist. Beide waren blutverschmiert und wirkten mitgenommen – zwar nicht ernsthaft verletzt, aber auf jeden Fall stimmte mit ihnen etwas nicht. Jackie pirschte sich auf Händen und Füßen an, ihr Gesicht war nun wesentlich länger und mit rotbraunen Haaren bedeckt. Ihr immer breiter werdendes Grinsen entblößte eine Reihe von geifernden

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