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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Mut. Ujba bringt uns bei, unsere Körper, unseren Geist und unsere Gefühle zu beherrschen. Und das ist nur der Anfang. Warte, bis du siehst, was im Keller los ist.«
    Lucky ließ Ashs Hand los und setzte sich an eine Wand, von der aus sie den anderen zuschaute. Ein Mädchen ging zu ihr und bot ihr eine kaputte Puppe zum Spielen an. Doch Lucky, die sonst immer die Nase vorn hatte, wenn es darum ging, herumzutollen und neue Freundschaften zu schließen, starrte nur ins Leere. Schließlich zuckte das kleine Mädchen mit den Schultern und ging wieder.
    Lucky schien selbst eine kaputte Puppe zu sein.
    Aber was konnte er zu ihr sagen, um sie aufzubauen? Schon gut, alles kommt in Ordnung. Mach dir keine Sorgen, Lucks, das wird schon wieder?
    Es würde niemals wieder in Ordnung kommen, nie. Menschen waren gestorben. Die einzige Familie, die sie noch hatten, war Tausende von Kilometern weit fort. Und sie wurden von Dämonen gejagt.
    Ash schloss die Augen und prompt holte ihn eine Erinnerung an Tante Anita ein. Es traf ihn mit solcher Wucht, dass er taumelte und gegen die Wand sank – ihre letzten Worte: Pass auf deine Schwester auf .
    Ja, egal was käme, er würde auf sie aufpassen. Er würde dafür sorgen, dass Lucky sicher war.
    Und darum mussten sie hier weg.
    Ash setzte sich neben sie. Gerade nahm er einen Schluck aus einer Blechtasse und grübelte über ihre Flucht nach, als ein Fuß auf ihn zuschnellte und ihm die Tasse aus der Hand trat.
    »Wer bist du, England-Schnösel?« Hakim, der ältere Junge, hatte sich vor Ash aufgebaut, die Finger lässig auf den Faustdolch gelegt, der in seiner Schärpe klemmte.
    Ash lugte nach oben. »Ich heiße Ash.«
    »Wir mögen hier keine Engländer.«
    »Ich bin kein Engländer.«
    Hakim schnüffelte. »Riecht wie ein Engländer.« Dann pikte er mit dem Zeh in Ashs Rippen. »Fühlt sich an wie ein Engländer: weich und schwach, wie ein Sack voll Kotze.«
    Die anderen Kinder verstummten. Ash war klar, dass ihm keiner zu Hilfe kommen würde. Mit Jungs wie Hakim hatte er schon sein gesamtes Schulleben zu tun – den Sportlichen, den Coolen, den Gutaussehenden. Es waren diejenigen, die ihn auf dem Pausenhof und im Klassenzimmer herumschubsten, gegen seine Stuhllehne traten und sein Pausengeld klauten.
    Ash blickte den größeren Jungen an. Das war früher.
    Er stand auf.
    Hakims Finger schlossen sich um den Dolch und zogen ihn heraus, doch Ash blinzelte nicht einmal.
    »Was jetzt, England-Futzi?« Die Klinge schwebte nur wenige Zentimeter vor Ashs Auge.
    »Sorry, aber soll ich jetzt etwa Angst haben?«, erwiderte Ash.
    Ja, sollte er, aber er hatte keine. Vergangene Nacht war für ihn die Welt zusammengebrochen, daher schienen die Drohungen von einem Schulhofschläger auf einmal halb so wild. Was konnte Hakim ihm schon antun, was schlimmer wäre als das, was bereits geschehen war?
    »Wenn du das Messer da benutzen willst, dann tu’s.« Ash machte ein entschlossenes Gesicht und fauchte: »Ansonsten nimmst du das Ding jetzt weg und lässt mich in Ruhe frühstücken.«
    Der Katar schwebte zwischen ihnen in der Luft. Hakim presste die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Dann drückte er Ashs Kopf gegen die Wand und marschierte davon.
    John huschte zu ihm herüber. »Hast du Todessehnsucht?« Er schenkte Ash einen frischen Becher Wasser ein. »Aber das war echt total cool. Keiner muckt gegen Hakim auf. Du hast echt Glück, dass er dich nicht aufgeschlitzt hat.«
    »Danke für die Rückendeckung«, motzte Ash sarkastisch.
    John kratzte sich am Kopf. »Hör mal, du bist nicht von hier, du kennst die Regeln nicht. Kommt mal mit – wir essen woanders, wo es ein bisschen ruhiger ist.«
    Er führte sie in ein kleines Zimmer im ersten Stock, in dem ein niedriges Holzbett, ein Tisch und ein paar Bollywood-Poster an den Wänden waren.
    Während Ash sich aufs Bett hockte, betrachtete er John. Er war kleiner als Lucky, obwohl er vermutlich eher Ashs Alter hatte. Jahrelange Unterernährung hatte für eine kleine Statur und nur wenig Muskeln gesorgt. Sein Kiefer wirkte zu groß, ebenso wie seine Augen, die in einem Gesicht saßen, das nur aus eckigen Wangenknochen und tiefen Höhlen zu bestehen schien.
    »Schau mich gefälligst nicht so an«, beschwerte sich John. »Den Armer-kleiner-Inder-Blick, den ihr Leute aus dem Westen alle draufhabt, kannst du dir sparen.«
    »So offensichtlich?«, stutzte Ash. »Was machst du eigentlich hier, John?«
    »Keine Ahnung.« John zuckte zusammen. »Meine Mum hat mich

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