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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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geglückt war, war ein wahres Wunder. Er sah, wie Mayar zornig auf die Mauer einboxte und ein Loch in die Ziegel schlug. Er würde den Sprung auf keinen Fall schaffen, so riesig und schwerfällig wie er war.
    »Hey, Mayar«, rief Ash. »Vielleicht nächstes Mal!«
    Ash guckte über den Rand. Kein Anzeichen von Lucks oder Jackie. Aber seine Schwester war klein und schnell, wahrscheinlich war sie längst im Lalgur. Da entdeckte Ash die Treppe im hinteren Eck des Dachs. Er würde da hinunterrennen und –
    Auf der anderen Seite der Kluft brach Mayar in Gelächter aus. Dröhnend kroch es aus seinem Bauch, während er in die Hände klatschte. Und wenn Mayar lachte, dann gab es für Ash einen Grund, Angst zu haben.
    Ein Schatten huschte am Mond vorbei und eine schwarze Gestalt hoch am Himmel stieß einen Schrei aus, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Ash schaute auf. »Mein Gott.«
    Als das Wesen abermals vor den Mond flog, nahm der Umriss Kontur an. Die langen Flügel bogen sich wie zu einer Sichel und der knochige Körper war fahl und dürr. Anstelle von Füßen hatte das Monster ein Paar geschwungener Klauen, die unter ihm hin und her schwangen, jede Kralle so gleißend hell wie Stahl. Der kahle Kopf wurde von einem langen Schnabel und einem dicken Federkragen verunstaltet.
    Jat flog höher, bis er inmitten der Sterne kurz innehielt. Dann faltete er die Schwingen an den Körper und setzte mit ohrenbetäubendem Kreischen zum Sturzflug an.
    Ash ließ sich auf das Dach des angrenzenden Gebäudes fallen – in der Altstadt stand alles dicht gedrängt. Im Laufe der Jahrhunderte waren die Häuser so oft renoviert und verändert worden, dass viele der Dächer inzwischen miteinander verwachsen waren. Auf den Flachdächern schliefen im Sommer oft die Bewohner und auch jetzt erblickte Ash einige, die auf das Monster zeigten, als es in die Tiefe tauchte. Er hüpfte auf ein Bettenlager und nutzte das elastische Netz einer aus Seilen geflochtenen Matratze, um sich abzufedern und über die nächste Lücke zu katapultieren, die noch breiter war als die erste.
    Als er sicher auf dem gegenüberliegenden Dach landete, schrammten Klauen seine Schulter, sodass er heftig stürzte. Ash stemmte sich wieder hoch und warf dabei ein kleines Tischchen um, beladen mit einem Teeservice aus Porzellan. Alles landete in Trümmern auf dem Dach und eine alte Frau begann, wild zu zetern. »Was meinst du, was du da machst, du Bengel? Polizei! Polizei!«
    Ash packte die Alte und riss sie mit sich zu Boden, als erneut Jats Fänge die Luft durchkämmten.
    »Bleiben Sie unten«, zischte Ash und sprang dann auf, um sich das Tablett unter dem Service zu schnappen und wie ein Frisbee nach dem Monster zu schleudern.
    Wie ein silberner Blitz zischte es durch die Nacht und ritzte Jat die Stirn auf. Der Dämon schrie, doch es hielt ihn nicht davon ab, sich auf Ash zu stürzen. Er boxte den Jungen mit beiden Fäusten in die Brust und holte ihn von den Füßen.
    Ashs Brustkorb brannte wie die Hölle. Benommen lag er da, während der Rakshasa zur Landung ansetzte.
    Steh auf.
    Ashs Arme waren schwer wie Blei. Mit klackernden Klauen kam Jat über das Betondach auf ihn zu und ließ die enormen Schwingen vor- und zurückfächern, sodass Ash von einer Wolke aus Staub eingehüllt wurde. Ash keuchte. Sobald er atmen wollte, fuhr ein heftiger Schmerz in seine Lunge. Hatte er sich eine Rippe gebrochen?
    Steh auf, sonst stirbst du!
    Kreuz und quer waren auf dem Dach Wäscheleinen gespannt. Bettlaken, Saris, Hemden und Schleier flatterten im Wind. Flink schnitt Jat mit einem geschwungenen Fingernagel ein weißes Laken in zwei Hälften. Die aufgeblähten Wände aus Stoff formten auf dem Dach eine Reihe von Korridoren und der gewaltige Monstervogel musste sich ducken, um unter der frisch gewaschenen Wäsche durchschlüpfen zu können.
    Ash stand auf. Er war geliefert, jede weitere Flucht war zwecklos. Über das Dach konnte er nicht entkommen – Jat war zu schnell. Und über die Straßen konnte er ebenso wenig türmen, weil dort Mayar und Jackie auf ihn lauerten.
    Es gibt keinen Ausweg.
    Zischend schob Jat ein langes, wehendes Tuch zur Seite. Sein Blick heftete sich an die Pfeilspitze um Ashs Hals. Er beugte sich vor und krümmte gierig die langen Finger.
    »Der Aastra. Gib ihn mir, sofort!« Ein bunter Sari flatterte Jat ins Gesicht. Ungehalten riss er ihn von der Leine und zerfetzte ihn in kleine Stücke. »Den Aastra!«
    Jat grapschte danach, doch Ash ging hinter

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