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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Anflug eines kalten Lächelns umspielte ihren Mund. »Nicht schlecht, Ash.«
    Das war er gewesen? Er hatte es nicht einmal bemerkt.
    »So muss das nicht laufen, Parvati.«
    »Dann lass mich Savage töten.«
    Plötzlich fiel die Temperatur im Raum um zehn Grad. Das Wasser um Ashs Knöchel zog sich zurück. Er spürte, wie Wind aufstieg, der immer mehr an Fahrt gewann und schließlich zu einem orkanartigen Schrei wurde.
    Savage beschwor einen Damm aus Wasser, erst zehn, dann fünfzehn, zuletzt zwanzig Meter hoch. Die Riesenwelle bebte, einzig von Magie in der Luft gehalten, während Frost und dann Eis sich auf der Oberfläche ausbreiteten und eine solide Mauer schufen. Das Eis knackte und ächzte. Splitter, lange dolchartige Scherben gefrorenen Wassers, brachen heraus und vervielfachten sich.
    Ash ging hinter einer umgestürzten Säule in Deckung, als Savage Salve um Salve rasiermesserscharfer Speere quer durch den Raum auf Vibheeshana abfeuerte. Im ganzen Saal explodierten kleine hautzerfressende Dornen, große Spieße, die ganze Pferde hätten durchbohren können, und riesige Splitter, so groß wie Felsen. Sie prallten gegen Steinsäulen und sprengten große Krater in das Mosaik, wodurch nur noch mehr Scherben durch die Luft flogen. Die Decke erbebte, als ihre Stützpfeiler allmählich nachgaben. Winzige Klingen durchbohrten Vibheeshanas Haut und brachten ihn zum Straucheln. Doch dann riss er gebieterisch die Hände hoch, woraufhin alles Eis augenblicklich verdunstete und den Raum mit heißem, wallendem Dampf erfüllte.
    Inmitten des sich ausbreitenden Nebels erschallten Geheul und Gebrüll. Khan und Jackie kämpften erbittert weiter, während der Hyänen-Rakshasa längst mit herausgerissener Kehle tot am Boden lag.
    Und Ash pirschte sich an Parvati heran.

Kapitel 51
    Wir sind Freunde.
    Aber sie ist ein Dämon.
    Sie hat mir das Leben gerettet.
    Dafür hat sie tausend andere beendet.
    Ash war so verwirrt. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Lag das am Soma? Sorgte es dafür, dass Parvati ihm als etwas erschien, das vernichtet werden musste?
    Sie hat ein gutes Herz. Sie erfüllt nur ihre Pflicht.
    Und du bist der Kali-Aastra. Erfülle deine Pflicht! Töte die Rakshasas.
    Der Hieb kam aus dem Nichts und hätte Ash um ein Haar den Kopf abgerissen. Er überschlug sich. Benommen sprang er wieder auf. Mit überkreuzten Armen blockte er einen Tritt ab und einer Ganzkörperattacke entging er mit einem Handstandüberschlag. Als er erneut in Kampfposition ging, schwirrte ihm der Kopf. Der Nebel verhüllte alles, was weiter als zwei Meter entfernt war.
    »Du machst wirklich Ernst, was?«, rief Ash.
    Stille. Nebel. Parvati war eine gewiefte Killerin und sie würde beides zu ihrem Vorteil nutzen.
    Überall um Ash herum herrschte Verwüstung, ragten große in Stücke gebrochene Bodenplatten in die Luft, gähnten Krater und lagen umgestürzte Säulen. Das Dach ächzte unheilvoll, als irgendwo in der Ferne eine weitere große Stütze umfiel – gespalten von der Magie, die zwischen Savage und Vibheeshana hin und her zuckte. Beide setzten ihre Herrschaft über die Elemente ein. Savage ließ brutale Feuer und Winde aufbegehren und Stein bersten, während Vibheeshana jede Attacke ebenso flink parierte. Die Luft war elektrisch geladen und sirrte, Funken flogen durch den Nebel. Irgendwo hörte man Khans Gebrüll und Jackies Heulen. Beide Rakshasas waren noch immer in einen erbarmungslosen Kampf verstrickt.
    Wie zum Teufel bin ich im Team der Bösen gelandet?
    Ash setzte über eine breite, gezackte Spalte im Boden hinweg. Mittlerweile lag das Mosaik, das einst von dunkler Schönheit erfüllt gewesen war, in zahllosen Trümmern. Die kleinen Kacheln lagen in alle Richtungen versprengt und große Teile waren vollkommen pulverisiert.
    Es gab nur einen Weg, um all das zu beenden. Ash wollte Gemma zurück, aber zu welchem Preis? Er lugte angestrengt durch den Dunst und erhaschte einen Blick auf silbernen Stahl und einen Umriss, der sich ihm näherte.
    Wollte sie seinen Tod? Wirklich?
    Parvati hätte ihn einfach beißen können. Ihr Gift garantierte den Tod. Doch das hatte sie nicht getan. Also hatte sie lediglich versucht, ihn außer Gefecht zu setzen. Ganz bestimmt sogar.
    Sie hatten gemeinsam so viel durchgestanden. Dass sie jetzt aufeinander losgingen, war schlichtweg falsch.
    Und doch hing Gemmas Leben davon ab. Ash kannte Parvati: Der einzige Weg an ihr vorbei war ihr Tod.
    Er musste sich entscheiden: sie oder Gemma.
    Ash dachte

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