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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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noch Ärger auf uns wartet?«, wollte Ash wissen.
    Savage schüttelte den Kopf. »Der Ärger ist längst da.«
    Ein Platschen lenkte Ashs Aufmerksamkeit auf die wabernden Schatten vor ihnen. Eine nach der anderen erhoben sich lange erloschene Lampen in dem Gewölbe und warfen ein wirres Durcheinander von schwankenden, verschlungenen Bildern auf die Säulen und das Wasser. Auf jeder Welle und jedem Tropfen brachen sich die frisch entfachten Flammen tausendfach.
    In blendenden Farben wirbelten die Lichter umher und tauchten die Luft in einen bunten Schimmer. Ash hielt sich schützend die Hand vor Augen, während sich im Herzen des gleißenden Strahlens ein schwarzer Umriss abzuzeichnen begann. Mit einem hohen, nahezu ohrenbetäubenden Kreischen brach ein plötzlicher Sturm los und warf die kleine Gruppe Abenteurer zurück. Der Wind traf Ashs Haut so heftig, dass sie brannte. Als der Orkan sich beruhigte, ebbte auch das gleißende Licht ab. Blinzelnd verscheuchte Ash die weißen Punkte, die vor seinen Augen tanzten.
    Vor ihnen stand ein Mann, drei Meter groß und abgesehen von einem eleganten, weiß-goldenen Lendenschurz völlig nackt. Er war jung, schlank und seine dunkle Haut war von okkulten Symbolen überzogen. Erst jetzt fiel Ash auf, dass die Gestalt auf dem Wasser stand. Die Zeichen auf seinem Körper bewegten und veränderten sich, verschlangen sich ineinander und formten ständig neue Symbole. Auf seiner Stirn prangte, ähnlich einem dritten Auge, ein leuchtendes Mal. Selbst aus dieser Entfernung zählte Ash neun Totenköpfe.
    Neun Zauber. Savage beherrschte lediglich sieben und er war der mächtigste Magier der Welt.
    Ash hatte ein mieses Gefühl bei der Sache. Ein ganz mieses Gefühl.
    Die durch und durch schwarzen Augen des Mannes richteten sich auf die kleine Gruppe.
    Savage klemmte seinen Stock unter den Arm und verneigte sich tief. »Lord Vibheeshana.«

Kapitel 48
    Der Dämonenfürst, Ravanas Bruder, blieb auf Abstand. Doch auch so konnte Ash die Macht spüren, die den unsterblichen Geist erfüllte.
    »Ihr müsst umkehren«, sagte er schlicht.
    »Ich diente Eurem großen Bruder, Mylord.« Savage hatte sich erhoben und nahm den Rakshasa-Prinzen kühl in Augenschein.
    »Du dienst ausschließlich dir selbst, Savage.« Vibheeshanas Stimme wurde tiefer und die Drohung darin war unmissverständlich. »Und begehe nicht den Fehler, mich für einen Narren zu halten. Ich weiß, warum ihr hier seid.«
    »Und ich kenne den Schwur, den Ihr Rama geleistet habt.« Savage lächelte abfällig. »Die Abmachung, die Ihr getroffen habt, damit Ihr Ravanas Thron besteigen konntet – nach seinem Tod.«
    »Abmachung?«, hakte Ash nach. »Was für eine Abmachung?«
    Savage fuhr ungerührt fort und hielt dem Blick des Dämonenfürsten stand. »Es ist kein Geheimnis, dass Vibheeshana sich gegen sein eigenes Volk verschworen hatte, dass er Rama diente und seinen Bruder verraten hat.«
    »Mein Bruder hatte den Pfad der Zerstörung gewählt. Hätte er auf mich gehört, hätte er sich selbst und seinem Volk nicht den Untergang gebracht.«
    »Er starb einen ehrenvollen Tod, wie es sich für einen Krieger gehört«, keifte Jackie. »Anstatt sich an den Rockzipfel eines Sterblichen zu hängen und um sein Leben zu betteln.«
    »Du vergisst deinen Platz, Hund!«, herrschte Vibheeshana sie an. Seine Augen glühten und die Luft um ihn stimmte ein elektrisches Summen an, sodass er vorübergehend in einen Schleier aus Hitze und Energie gehüllt war. Das Wasser zu seinen Füßen kochte und zischte. Der Dämonenfürst hatte sich kein Stück vom Fleck gerührt, doch das leuchtende Mal, die gelassene Selbstsicherheit und die vollkommene Furchtlosigkeit hätten keine deutlichere Sprache sprechen können.
    Legt euch nicht mit mir an!
    Savage, Jackie, ein zu Tode verängstigter Hyänen-Rakshasa und Ash – gegen einen Dämonenfürsten. Sie sollten jetzt und hier die Flinte ins Korn werfen. Dieser Kerl würde mit ihnen den Boden wischen, wenn er wollte. Doch dann würde Gemma tot bleiben. Ash war so weit gekommen … Aber Vibheeshanas Kräften hatten sie nichts entgegenzusetzen. Ash versuchte, mithilfe von Marma-Adi irgendwelche Schwächen ausfindig zu machen, doch die goldenen Punkte kamen auf dem Rakshasa nie zur Ruhe. Sie flackerten nur und wehten wieder davon. Es war zu unklar.
    Vibheeshana schüttelte den Kopf. »Ich habe unser Volk, unsere Existenz gerettet. Begreift ihr das nicht? In Ramas Armee gab es solche, die unsere völlige Auslöschung

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