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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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dass jede Bewegung die Qualen verstärkte. Sein Kopf wog an die Millionen Tonnen. Mit beiden Händen hielt er ihn fest, aus Angst, er würde sonst zerspringen.
    »Rama …«
    Ash öffnete die Augen und wartete, bis seine Sicht klarer wurde. Verschwommen nahm er Vibheeshana wahr. Die Finger des Rakshasas zuckten und sein Mund bewegte sich.
    »Rama …«, hauchte der Dämonenfürst. »Beeilt Euch.«
    Ash kroch zu ihm, ohne dem Blut, das seine Hände und Knie besudelte, Beachtung zu schenken. Er setzte sich zu dem Rakshasa und bettete dessen Kopf in seinen Schoß. Vibheeshana blickte zu ihm auf. »Mylord Rama. Ich habe es versucht. Vergebt mir.«
    Er halluziniert. Er hält mich für den Prinzen.
    »Was kann ich machen?«, fragte Ash. »Sag mir, wie ich dich retten kann.«
    »Das ist unwichtig«, antwortete Vibheeshana. »Ihr müsst Savage aufhalten. Er darf das Schwarze Mandala nicht bekommen. Ravana hat alle Geheimnisse der zehn Zauber darin versteckt. Savage will ebenso mächtig werden wie mein Bruder.«
    »Aber wie? Kein Mensch kann so viel magische Kraft aushalten. Savage würde sofort in Stücke gerissen werden.« Der Engländer verkraftete ja kaum die sieben Zauberkünste, die er im Augenblick beherrschte, und verwandelte sich jedes Mal, wenn er sie einsetzte, in einen Mutanten.
    »Darum will er den Brahma-Aastra haben. Der Stein würde alle Veränderungen unterbinden und dafür sorgen, dass die mächtigen Kräfte Savage nicht zerstören.« Seufzend sank Vibheeshana in Ashs Arme, dann erschien ein humorloses Lächeln auf seinen Lippen. »Doch er ist ein noch viel größerer Narr. Ravana hat den Diamanten verflucht. Er sagte, wenn er die Kräfte des Steins nicht verwenden könnte, dann sollte es keiner.«
    »Nein …«
    Ash verstummte. Während er in der gefluteten Halle kauerte, den Dämonenfürsten in den Armen, musste er einsehen, dass Gemma nie wieder zurückkehren würde. Dass er auf ganzer Linie versagt hatte. Es war nicht fair. Das war einfach nicht fair. Ein Schluchzen stieg in ihm auf und er umklammerte Vibheeshana, als könne er so eine zweite Antwort aus dem sterbenden Rakshasa-Prinzen quetschen, eine bessere.
    Er hatte sie genau vor Augen, wie sie in der Kantine saß und ihn mit ihren haselnussbraunen Augen anblickte. Wie sie in ihrem dünnen Pulli auf der Bonfire-Night-Party fror. Wie sie in seinem Flur stand. Ihr Lächeln.
    All das war Vergangenheit, und zwar für immer. Himmel, was hatte er nur angerichtet? Hätte er sie in der Cafeteria nicht angesprochen, wäre sie noch am Leben. Oder wenn er sie im Park verpasst, ihr nicht seinen Mantel geliehen hätte … Jede schöne Erinnerung war vom Gift seiner bloßen Anwesenheit befleckt. »Es ist alles meine Schuld. Alles.«
    Vibheeshana sah Ash mit unendlicher Traurigkeit an und legte die blutigen Hände auf Ashs Wangen. »Nein. Das dürft Ihr niemals denken. Parvati hat mir erzählt, warum Ihr hergekommen seid. Ihr wolltet einen Freund retten.«
    »Aber Parvati hatte recht. Ich hätte auf sie hören sollen.« Hoffnungslos blickte er den Schuttberg an. Sie war immer noch dort, irgendwo inmitten der Trümmer. Hatte er nun auch sie verloren? »Ich hätte niemals kommen sollen.«
    »Ihr kamt, weil Ihr Hoffnung hattet. Und wenige Dinge sind so mächtig wie die Hoffnung. Sie verändert die Welt. Aber jetzt lasst das Menschenmädchen gehen. Gewährt ihr und Euch Frieden.«
    Sie gehen lassen. Der Gedanke, Gemma loszulassen, schmerzte noch mehr als ihr erster Tod, doch es musste sein.
    Ash hätte gleich klar sein müssen, dass Savage log. Hatte er es tief in seinem Herzen nicht gewusst? Seine eigenen Wünsche hatten ihn geblendet und er hatte nur gehört, was er hören wollte. Jetzt holte ihn die schreckliche Wahrheit ein – einen Zauber wollte Savage mehr als alle anderen. Der Magier hatte davon geredet, alte Fehler rückgängig zu machen, und endlich wurde Ash klar, was er damit meinte. »Er will in die Vergangenheit reisen.«
    »Savage ist wahnsinnig, er begreift nicht, was das bedeutet«, wisperte Vibheeshana mit schwindender Kraft. »Die Vergangenheit zu verändern, zerstört die Zukunft. Deshalb hat Ravana, obwohl er die Zeit beherrschte, niemals in sie eingegriffen. Wenigstens in dieser Hinsicht war mein Bruder weise genug.«
    »Wo ist das Schwarze Mandala?«
    Vibheeshana deutete auf eine Tür am anderen Ende des Saals. »Schnell. Ohne meine Zauberkraft wird Lanka nicht mehr lange bestehen.«
    »Aber was wird aus Parvati?«
    Der Dämonenfürst

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