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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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seiner linken Handfläche strahlte der Koh-i-Noor und verströmte blaues Licht in alle Richtungen.
    Ash taumelte in den Raum, unfähig, den Blick von der Schwärze abzuwenden. Ihm war, als schwankte er am Rande einer bodenlosen Grube, während eine unbekannte Macht ihn dazu verführen wollte zu springen. Er würde keinen Schmerz spüren, denn der Fall hätte niemals ein Ende. Ash würde durch die Zeit trudeln, immer und immer weiter. Wie lange? Das hätte keine Bedeutung mehr. Zeit würde nicht länger existieren, wenn er fiele.
    Verzweifelt begehrte sein Herz auf, klopfte lauter und lauter. Er hielt sich an einem Tisch fest, wobei er einen Haufen aufgetürmte Juwelen umwarf. Teller, Schüsseln und zahllose Edelsteine polterten übereinander. Der Lärm brach den Bann, der von den hypnotisierenden Mustern des Gemäldes ausging. Doch nicht nur er kam zu sich.
    In Sekundenschnelle war Savage auf den Beinen, den Tigerstock in der einen, den Koh-i-Noor in der anderen Hand. »Du wirst allmählich zur Plage, Junge.« Schon waren seine Muskeln stramm und kräftig, seine Haut glatt und ohne Makel.
    Ash entrollte das Urumi. Die beiden Klingen legten sich über den Boden. Ash zuckte mit dem Handgelenk und ließ den hauchdünnen Stahl vorfreudig wispern. Ash setzte seinen Todesblick ein, um mit Marma-Adi den besten Weg zu finden, Savage zu töten.
    Doch anstatt das vertraute Netz goldener Punkte auf Savage zu finden, offenbarte sich Ash ein Bündel Energiestrahlen, die das Mandala aussandte und den Engländer mit jedem Augenblick stärker machte. Durch das Hemd des Schwarzmagiers leuchtete der Umriss eines neuen Totenschädels, der achte, der sich allmählich in Savages Brust brannte.
    Schon bald würde er genauso mächtig sein wie Ravana seinerzeit. Und genauso unverwundbar.
    Die Schädel auf Savages Brust loderten, zuerst in strahlendem Blutrot, dann heller, bis sie gelb und schließlich blendend weiß wurden. Die Luft sirrte und der Tisch bebte. Die an den Wänden aufgereihten Waffen klimperten gegeneinander. Die Härchen auf Ashs Rücken stellten sich auf, während die Luft um ihn herum immer dicker wurde, bis ihm das Atmen schwerfiel.
    Die Stränge von Energie zwischen Savage und dem Mandala vervielfachten sich. Der achte Totenkopf war fast schon komplett und zwei weitere deuteten sich bereits als blasse Umrisse an.
    Dann veränderten sich die Farben des Koh-i-Noors, der in der Hand des Magiers pochte. Das reine Azurblau wurde dunkler, als fauliges Grün und dreckiges Braun sich hineinmischten. Savages Hand begann zu schmelzen. Das Fleisch schlug Blasen und die Finger wuchsen zusammen.
    »Was geschieht hier?« Ungläubig starrte Savage auf seine Hand, während sich seine Armmuskeln auf unnatürliche Weise verspannten. Die Knochen unter der Haut verrenkten sich. Savage heulte auf, als sich sein Genick mit einem heftigen Ruck verbog, sodass sein Kopf in den Nacken gerissen wurde.
    »Ravana hat den Diamanten verflucht, Savage. Du hättest wissen müssen, dass man einem Dämonenfürsten nicht trauen kann.«
    »Nein, das darf nicht sein!« Knisternde Funken tanzten über Savages Körper und erfüllten seine Augen mit dämonischem Funkeln. »Das ist allein deine Schuld! Zeit zu sterben, Junge!«

Kapitel 55
    Savage schwang seinen Stab und aus den Augen des Tigers zuckte ein gewaltiger Blitz.
    Ash warf sich auf den Boden und ließ noch im Fallen das Urumi losschnellen.
    Savages magischer Angriff schleuderte grelle Funken in alle Richtungen, die Löcher in Wände und Decken schlugen und Spiegel zerbrachen. Ash wurde von blauem Licht eingehüllt, während Schübe aus purer Energie unkontrollierbar durch seine Adern jagten. Doch er biss die Zähne zusammen und stand auf. Der Schweiß auf seiner Haut verdampfte, während die Funken seinen Körper kitzelten und von seinen Fingerspitzen in das rasselnde Metall in seiner Hand fuhren. Immer und immer wieder wurde er von Schockwellen gebeutelt, bis selbst die Luft in Flammen aufging. Seine Haut verfärbte sich in der sengenden Hitze schwarz und schon meinte er, platzen zu müssen. Doch ein eiserner Kern reiner Kraft beschützte ihn davor, zu verbrennen.
    Sobald die Blitze aufhörten, brach er fast zusammen. Er stöhnte, seine Haut rauchte und der Gestank seines eigenen versengten Fleischs stieg ihm in die Nase. Trotzdem erwachten seine Lebensgeister und seine zahlreichen Wunden begannen zu heilen. Die von Brandblasen übersäte Haut kühlte ab und nahm allmählich wieder ein gesundes Braun

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