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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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sieht zu, wie seine Haut schwarz wird und sein Haar Feuer fängt. Knochen brechen unter der trockenen Haut hervor.
    Aus dem Feuer erhebt sich eine Gestalt, groß und voll ungezügelter Kraft.
    »Nun gehörst du ihr, Ash.«
    Sie steht über seinem brennenden Körper und sie ist wunderschön. Ihre langen schwarzen Glieder glänzen vor Schweiß und ihre Brust hebt und senkt sich ungeduldig. Die Flammen umringen sie mit ihrem Tanz, züngeln blau, dann weiß. Sie lecken ihre Beine empor und streicheln ihren flachen Bauch.
    Kali.
    Sie blickt auf ihn hernieder, die hungrige rote Zunge hängt ihr aus dem Mund und in ihren Augen lodert Gewalt. Das dritte Auge, das vernichtende Auge, öffnet sich einen winzigen Spaltbreit – und das heraustretende Licht blendet Ash. Die Hitze ist unerträglich. Er schreit auf.
    Das Feuer ihrer Augen lässt ihn bis auf den Kern schmelzen und lässt nur übrig, was unter alldem liegt: seine Seele, bloßgelegt und verletzlich unter dem vernichtenden Blick der Göttin.
    Plötzlich hört der Schmerz auf.
    Ash, der zusammengekauert auf dem öden Boden liegt, öffnet langsam seine Augen, fest davon überzeugt, sich schwarz, verkohlt und jenseits aller Hoffnung auf Leben vorzufinden. Stattdessen sind seine Finger sauber und beweglich. Seine Arme geschmeidig, dunkel und kräftig. Als er aufsteht, sieht er die Veränderung an sich. Er ist aus schnellen, tödlichen Muskeln gebaut, aus harten, erbarmungslosen Winkeln und Kanten. Nicht die weichen, sanften Kurven von Fleisch zeichnen ihn aus, sondern die Schärfe einer Klinge.
    Ash legt die Handflächen gegeneinander und verbeugt sich, bevor er das Begrüßungsritual des Kalari-payit beginnt. In weit ausholenden, schwungvollen Bewegungen vollführt er tiefe Tritte und hohe Schläge, dann schließt er mit einer tiefen Verneigung vor der Göttin ab.
    Kalis Brust hebt und senkt sich voller Begierde, während sie die langen Klauen zur Faust ballt.
    Sie zeigt Ash, wie man zuschlägt.
    Kali hebt den Fuß.
    Sie zeigt Ash, wie man zutritt.
    Ihre Glieder schnellen vorwärts, ihre Attacken sind schnell und ungezügelt, bis Kali ein einziger Orkan aus Bewegung ist. Jede Aktion ist von unglaublicher Anmut und Schönheit, fließend und elegant, wie eine Sturmflut, die einen Berg überrollt.
    Ash folgt ihr. In ihren Fußspuren. In ihrem Schatten.
    Er imitiert ihre Bewegungen, ihre Angriffe, ihr Ungestüm. Ash spürt, wie ein zweites Paar Arme aus seinem Körper platzt. Und noch eines. Neue Gliedmaßen lösen sich aus seinem Oberkörper, während das Fleisch sich ablöst, um seine Knochen zu offenbaren. Er starrt seine Hände an, die nun Klauen sind, und fährt mit einer langen Zunge über seine Reißzähne. Er tanzt in seiner eigenen Asche.
    Nun ist er voll und ganz ein Wesen Kalis.

Kapitel 34
    Der Geschmack von Staub erfüllte seinen Mund. Blinzelnd spuckte Ash aus. Er lag auf dem Tempelboden, kalter Stein schmiegte sich an seine Haut. Schwach spürte er die Vibrationen der Stadt durch den Boden und seine Ohren lauschten der sanften Morgenbrise, die durch den Tempel strich, und dem Knarzen des alten Holzes. Ash erhob sich und setzte sich in die Hocke. Der Tempel war leer. Sonnenlicht fiel durch die Löcher im Dach. Eine große Kakerlake wetzte über die Fliesen und blieb kurz stehen, um Ash zu mustern.
    Ich lebe. Glaube ich.
    Er berührte seine Rippen und erwartete schon fast, dort ein zweites – oder drittes – Paar Arme vorzufinden. Nein, keine neuen Körperteile. Von außen betrachtet, war er immer noch ein normaler Mensch, noch immer der normale Ash. Das war immerhin ein Anfang. Er stand auf und überprüfte, ob wirklich alles beim Alten war. Nichts hatte sich verändert. Seine Muskeln waren immer noch genauso groß wie vorher und auch als er mit der Zunge über die Zähne fuhr, stellte er erleichtert fest, dass ihm keine Reißzähne gewachsen waren.
    Er schloss die Augen und erinnerte sich an die vielen Menschen, die er in seiner Vision gesehen hatte. Die Kerle mit der Bronzerüstung und den roten Mänteln – Ash hatte genug Ahnung von Geschichte, um die coolsten Krieger der Welt zu erkennen: die Spartaner. Wenn Ujba recht hatte, dann müsste er also Altgriechisch auf Lager haben. Vielleicht mal bis zehn zählen?
    »Äh … äh.«
    Oder »Hallo« auf Griechisch?
    »Äh.«
    Irgendwas auf Griechisch?
    »Äh.«
    Also war das Soma ein Riesenschuss in den Ofen gewesen. Er war kein Stück anders als davor.
    Ein flatterndes Stück Stoff erweckte seine

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