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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Savages Gehstock und eine kleine Ledertasche. Ash öffnete sie. Darin ruhte der Koh-i-Noor, eingehüllt in seinen Seidenbeutel. Ash schwang sich die Tasche über die Schulter.
    Dann kniete er sich neben das Bett und presste die rasiermesserscharfe Klinge des Katars gegen Savages Kehle.

Kapitel 39
    Die blasse, fast durchscheinende Haut des Engländers spiegelte sich in dem blanken Metall. Eine dicke blaue Ader trat hervor, die vom Ansatz seines Kiefers bis an einen Punkt unterhalb seiner Schulter verlief. Ein leichter Druck würde genügen, um sie zu öffnen.
    Ash verstärkte seinen Griff um den Knauf. Seine Handflächen waren glitschig. Er starrte das reglose Gesicht an, dessen Augen entspannt geschlossen waren und dessen Mund ganz leicht offen stand.
    Savage war durch und durch böse. Ash würde der Welt einen Gefallen tun, wenn er ihn aus dem Weg räumte. Es wäre nicht einmal schwierig – er schlief und war völlig wehrlos. Anders als Ravana oder einer der anderen Rakshasas mit ihren Reißzähnen und Krallen, gegen die Ash gekämpft hatte. Er hatte in ihrem Blut gebadet, warum also zitterte seine Hand jetzt?
    Bring’s hinter dich und heb dir das schlechte Gewissen für später auf.
    Doch sein Arm wollte sich keinen Millimeter bewegen. Er konnte sich nicht einmal dazu überwinden, sich nach vorn fallen zu lassen und Savage quasi aus Versehen die Kehle aufzuschlitzen.
    Feigling!
    Würde Savage an seiner Stelle zögern? Oder Parvati? Nie im Leben würde ihnen das auch nur in den Sinn kommen. Ash war der Kali-Aastra. Der Tod war sein Geschäft. Trotzdem konnte er nicht zustechen.
    Ich kann keinen wehrlosen Mann töten.
    »Schwierig, nicht wahr?«, flüsterte Savage mit noch immer geschlossenen Augen. Dabei hatte er sich kein Stück gerührt.
    »Keine Bewegung!«
    »Ich bin dir völlig ausgeliefert.«
    »Ich könnte Sie auf der Stelle umbringen.«
    »Sicherlich könntest du das«, meinte Savage. »Doch ich bezweifle, dass du es würdest. Helden meucheln niemanden nieder, der friedlich in seinem Bettchen schlummert.«
    »Dann passen Sie mal auf.« Ash beugte sich über den Engländer, die flache Seite der Klinge gegen dessen Haut gedrückt.
    »Wenn du das tust, wird deine kleine Freundin ihrem kalten Grab nie wieder entkommen.«
    »Was?«
    »Ich rede von dem Brahma-Aastra, was sonst. Dem Lebensspender.« Langsam schlug Savage die Augen auf. »Ich kann deine Freundin zurückbringen.«
    »Klar, als Zombie. Nein danke.«
    »Hör mir zu, Ash. Glaubst du, ich würde meine ganze wertvolle Zeit, mein Geld und meine Kräfte damit vergeuden, wenn ich nicht wüsste, wie man mit dem Aastra richtig umgeht? Es kränkt mich, dass du mir so wenig zutraust.«
    »Wie macht man es denn richtig?«
    »Lass mich aufstehen, dann zeige ich es dir.«
    Ash hielt das Messer an Savages Kehlkopf. »Sie bleiben, wo Sie sind. Verraten Sie’s mir einfach.«
    »Im Ernst? Du erwartest, dass ich es dir einfach so erzähle?«
    Savage bluffte. Er wollte nur Zeit schinden, in der Hoffnung, einer der Rakshasas oder Loha-Mukhas würde ihm zu Hilfe eilen. Genug war genug. »Nein, Savage, ich erwarte nur, dass Sie endlich sterben.«
    Schweißperlen traten auf Savages zerfurchtes Gesicht. »Hör zu«, murmelte er. »Es heißt, dass er nicht richtig funktioniert. Ich habe die Geschichten von Ashoka gelesen, davon, wie er versucht hat, ihn zu benutzen, aber nur Monster – Zombies, wie du sie nennst – erweckt hat statt lebender, atmender Menschen. Richtig?«
    Savage beschrieb genau das, was Ash in seinem Traum gesehen hatte. »Reden Sie weiter.«
    »Weißt du auch, warum das geschehen ist?«, fragte er Ash.
    »Das Mantra, der Zauberspruch, der den Aastra aktivieren sollte, war falsch. Eine falsche Betonung oder sonst ein Fehler, der sich mit der Zeit eingeschlichen hat. Und wenn man den Brahma-Aastra mit diesem Fehler bei den Toten anwendet, dann kommen sie eben nicht zurück, zumindest nicht so, wie sie mal waren.«
    Nun lächelte Savage – hinterhältig, verschlagen. »Doch einer kannte das korrekte, das fehlerfreie Mantra. Er hat es von Brahma persönlich erfahren.«
    »Ravana.«
    »Ganz recht. Lord Ravana kannte den Zauberspruch. Doch weil er ein Rakshasa war, konnte er den Aastra nicht verwenden.«
    »Und Sie kennen es? Das richtige Mantra?«
    »Ich weiß zumindest, wo es ist. Und mit deiner Hilfe könnte ich es holen und deine Freundin retten. Ich bin ihre letzte Hoffnung.« Savage blickte ihn direkt an. »Der Brahma-Aastra ist keine Waffe. Man kann

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