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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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sicher schlapp.
    Schlechter Zeitpunkt, dir die Sache noch mal zu überlegen, Ash.
    Er brauchte einen Tod – jemand in der Nähe musste sterben, sodass er dessen Todesenergie aufnehmen konnte. Dann könnte er es mit allem aufnehmen.
    Ganz schön krank, so beiläufig über den Tod zu denken. Als ihm das bewusst wurde, fuhr ihm ein kalter Schauer durch die Glieder – oder lag das nur an der kalten Brise, die vom Meer wehte? Plötzlich durchströmte ihn ein Schub warmer Energie. Der Kali-Aastra wollte, dass er weitermachte, dass er tötete. Ash blickte auf und streckte die Hand nach der nächsten Spalte aus.
    Oben wartete Savage auf ihn. Das war seine Belohnung. Ash biss die Zähne zusammen und kämpfte sich voran, fest entschlossen, den Engländer diesmal nicht davonkommen zu lassen.
    Game over, Drecksack.
    Endlich, als der Himmel sich im Osten bereits lila färbte, kam Ash oben an. Er setzte sich kurz, um Atem zu schöpfen. Seine Finger waren ganz taub. Wie sollte er es in diesem Zustand mit Savage aufnehmen?
    Aber nachdem er Savage erst getötet hätte, würde er viel mehr Kraft haben. Vermutlich würde er mit der Todesenergie des Engländers bis zum Festland zurückspringen können.
    Ash zückte sein Katar. Bequem lag das Messer in seiner Hand. Schick war diese Waffe nicht; sie hatte weder Edelsteine noch sonst irgendwelche Verzierungen, sondern war vollkommen schlicht. Sie hatte nur einen Zweck zu erfüllen und genau dafür würde Ash sie einsetzen: um Savages erbärmliches Leben zu beenden, ein für alle Mal.
    Ash blickte den holprigen Küstenpfad entlang. Der Himmel hatte die Farbe von Blut angenommen, die Sonne würde in etwa einer Stunde aufgehen. Zwischen den Zelten brannten erste Lichter. Wie kleine Häuser aus reinweißem Zelttuch standen sie da, ordentlich in Reih und Glied, wie beim Militär. Die Insel war nicht groß, beinahe viereckig und ziemlich flach, auch wenn hier und da Palmen und Gestrüpp wuchsen. Ash entdeckte wieder einige der merkwürdigen Steinquader, die fast völlig von Gras überwuchert waren. Auf leisen, nackten Sohlen schlich er zu den Zelten und ging in Deckung. Forschend blickte er sich um, um sicherzugehen, dass niemand sich ihm näherte. Dunkelheit hüllte ihn ein. Dort, wo er stand, schienen die Schatten schwärzer, die Stille undurchdringlicher zu sein.
    Die Loha-Mukhas bildeten eine Art Schutzwall um das Zeltlager. Zudem liefen einige Hyänen-Rakshasas Patrouille. Einer schnüffelte an dem Busch, hinter dem Ash sich versteckt hielt, schlenderte jedoch weiter.
    Ash lächelte. Sein Abstecher ins Meer musste seinen Geruch überdeckt haben.
    Er umkreiste das Lager und hielt auf das größte Zelt zu. Es war ziemlich einfach gehalten, etwa fünf Quadratmeter groß und gerade hoch genug, damit ein Erwachsener aufrecht darin stehen konnte. Die beiden Klappen am Eingang waren heruntergelassen, flatterten jedoch sanft im Wind. Aus der Nähe sah Ash, dass die Zeltwände mit dem Familienwappen der Savages bestickt waren – gekreuzte Schwerter und Mohnblumen. Davor hielten zwei Loha-Mukhas Wache, ein sechsarmiger Shiva aus Bronze und ein Steinlöwe. Es bestand kein Zweifel, dass dies Savages Behausung war.
    An der Rückseite des Zelts blieb Ash stehen und lauschte. Nichts. Er ritzte den schweren Stoff mit dem Katar und riss ein kleines Loch hinein. Doch als er hindurchlugte, stellte er fest, dass es zu dunkel war, um etwas zu erkennen. Sein Herz überschlug sich vor Aufregung und er musste sich den Schweiß von den Händen wischen.
    Jetzt ist es so weit.
    Ash schnitt in die Rückwand. Das Leinen teilte sich mit einem Geräusch, das in Ashs Ohren laut wie ein Schrei hallte, doch als er das Zelt betrat, blieb alles ruhig.
    Hinter ihm fiel Mondlicht durch den Spalt und tauchte die Umrisse des schlafenden Savages in einen sanften Schimmer. Der Engländer lag auf dem Rücken, das Hemd aufgeknöpft. Auf seiner Brust prangte das Mal der sieben Totenköpfe, die zu einem Kreis angeordnet waren, und jeder einzelne glühte in einem blassen, beinahe radioaktiven Gelb. Sie waren tief in die Haut gebrannt und kurz fragte sich Ash, wie sehr das wohl wehgetan hatte. Er wusste, dass sie ein Symbol für Savages wachsende magische Kräfte waren, für die Anzahl an Zaubern, die er bereits beherrschte. Als Ash ihm in Rajasthan gegenübergetreten war, waren es erst fünf Schädel gewesen. Noch drei mehr, und er wäre so mächtig wie Ravana.
    Neben dem Bett stand ein kleiner, niedriger Campingtisch. Darauf lagen

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