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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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ordnete sich neu an. Seine Stirn schlug Blasen und aus seinen Augen rannen Blutstropfen. Gequält warf er den Kopf in den Nacken und stieß einen zischenden Schrei aus.
    Ash betrachtete das Schauspiel mit morbider Faszination. Hier ging es um mehr als nur Savages Lebenskraft, die umkämpft und geraubt wurde.
    Savage ächzte und versteifte sich. Dann fasste er sich an den Kopf und drückte gegen die Beulen auf seinem Schädel. Die magischen Kräfte in seinem Inneren verdrehten seine Gliedmaßen und entstellten ihn. Doch Savage kämpfte dagegen an, bis er schließlich wieder seine normale, wenn auch altersschwache, Gestalt annahm.
    Keuchend starrte er Ash an, während ihm der Speichel von den Lippen tropfte. »Jetzt verstehst du, warum ich den Brahma-Aastra brauche. So kann es nicht weitergehen.«
    »Und Sie meinen, das interessiert mich auch nur einen feuchten Dreck, Savage?« Doch kurz tat der Engländer Ash tatsächlich leid – und er verspürte sogar so etwas wie Ehrfurcht. Draußen, wo vor Kurzem noch nichts als Wasser gewesen war, erhob sich nun eine Insel. Wenn Savage ganze Länder erheben konnte, dann sagte er vielleicht doch die Wahrheit, was den Diamanten anging. »Ich will einfach nur Gemma zurück, genau so, wie sie war.«
    »Versprochen ist versprochen.« Einer der Loha-Mukhas trat hinter Savage und half ihm in ein frisches Leinenhemd. »Und das Geheimnis dazu liegt dort, im Schwarzen Mandala.«
    Mandala? Ashs Dad hatte eins zu Hause. Es war ein religiöses Gemälde, für gewöhnlich kreisförmig. Mönche und andere Heilige benutzten sie als Meditationshilfe. Doch er hatte noch nie von einem schwarzen gehört. Alle, die ihm bisher begegnet waren, hatten vor Farbe nur so gestrotzt.
    »Was ist das?«, wollte Ash wissen.
    »Eine Schöpfung Ravanas. Laienhaft ausgedrückt, ist es eine Schriftrolle mit Brahmas Mantra. Gib mir eine Stunde damit, dann kann ich den Aastra erwecken. Ich werde uns beide nach England teleportieren und noch vor Sonnenuntergang hältst du mit deiner Freundin Händchen.«
    Ash blickte die Insel an. Noch immer ergossen sich Wasserfälle von den höchsten Hügeln und der gesamte Ort erstrahlte im hellen Sonnenlicht. Die Stadt Ravanas. Ash konnte es nicht glauben. »Was gibt es dort sonst noch?«
    »Sag du es mir. Immerhin warst du schon einmal dort, als Rama.«
    Rama, der menschliche Prinz, der Lanka erobert hatte – eines von Ashs alten Leben. Doch nichts an der Szenerie vor ihm weckte irgendeine Erinnerung. Ashs Aufmerksamkeit galt voll und ganz dem ersten Ashoka. Vielleicht war für andere Erinnerungen gerade kein Platz.
    »Ich kenne auch nur die Legenden«, sagte Ash.
    »Wie ich, als ich das erste Mal nach Indien kam«, sagte Savage voller Sehnsucht. »Damals, im achtzehnten Jahrhundert, war dieses Land die Heimat von Mythen, so geheimnisvoll und fantastisch wie die Insel, die du vor dir siehst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie Ehrfurcht gebietend meine erste Begegnung mit einem Elefanten war, oder der Anblick des Himalaja. Ein Wunder jagte das nächste.«
    »Was ist passiert?« Die Art, wie Savage von Indien schwärmte, machte Ash beinahe neidisch. Deutlich waren seiner Stimme noch immer das Staunen und die Verzückung anzuhören.
    »Ich habe viele neue Dinge kennengelernt. Und ein gewaltiges Wissen angehäuft. Ich habe viel gelernt, aber wenig begriffen.« Savage nahm die Jacke entgegen, die Jackie ihm reichte, und rückte die Ringelblume im Knopfloch zurecht. »Nimm zum Beispiel Rishi. Er war ebenso mächtig wie ich, doch er hat sich gezügelt und die Fallen vermieden, in die ich getappt bin. Magie ist wie eine Droge: Je öfter man sie verwendet, desto mehr braucht man davon. Es ist ein endloser Teufelskreis.«
    »Warum hören Sie dann nicht einfach auf? Jetzt wissen Sie so viel und haben so viele Leben geführt, könnten Sie da nicht einfach –«
    »Gutes tun? Willst du das sagen?«
    Ash wurde rot. Es klang so kindisch, doch genau das war es, was er hatte sagen wollen.
    Savage schlüpfte in ein Paar robuste Stiefel. »Glaubst du, das hätte ich nicht versucht? Ich habe andere in den Zauberkünsten unterrichtet und gehofft, eine Gemeinschaft von Weisen gründen zu können. Doch das ging schief. Sie haben nur versucht, sich gegenseitig in Macht, Reichtum und Einfluss zu überbieten. Macht verdirbt.«
    »Sie hatten Lehrlinge? Wo sind sie?«
    »In der Hölle, hoffe ich. Das hätten sie zumindest verdient.« Savage überprüfte seinen Stock, zog sein Schwert heraus und schwang

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