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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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ihn nur einsetzen, um zu heilen. Wenn man weiß, wie, kuriert er jede Wunde, jede Krankheit – schenkt sogar den Toten wieder Leben. Sieh mich an. Ich sterbe, Junge. Der Diamant ist meine letzte Chance. Glaubst du allen Ernstes, dass ich ihn benutzen würde, wenn auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit bestünde, dass er mich in eine hirnlose, ungelenke Monstrosität verwandeln würde?«
    »Woher weiß ich, dass das nicht nur ein fieser Plan ist, um Ravana zurückzuholen? Wäre ja nicht das erste Mal.«
    »Du bist der Kali-Aastra, Junge. Als du Ravana getötet hast, war sein Tod besiegelt. Und weshalb sollte ich ihn zurückholen wollen? Ich habe ihn nur befreit, um meine Jugend zurückzuerlangen und weitere Zauber zu erlernen. Anschließend hätte ich ihn mithilfe der Pfeilspitze Kalis selbst vernichtet.«
    »Sie lügen.«
    »Wer will schon in einer Welt unter Ravanas Herrschaft leben? Ich jedenfalls nicht. Ich wünschte nur, du hättest gewartet, bis ich mehr von seiner Magie absorbiert hätte, zumindest genug, um nicht mehr so wie jetzt aussehen zu müssen.«
    Was sollte Ash nur tun? Man konnte Savage nicht trauen, andererseits ergab alles, was er sagte, Sinn.
    Und vielleicht könnte er Gemma doch neues Leben schenken. Hoffnung keimte in ihm auf. Allein der Gedanke, sie wiederzuhaben! All seine Fehler wären dann ausgelöscht. Er konnte sie noch immer retten.
    »Ich bin kein Superschurke, Ash«, sagte Savage. »Ich bin alt, schwach und sterbe, klammere mich mit letzter Kraft an dem bisschen Leben fest, das mir bleibt. Würdest du einem unheilbar Kranken die Möglichkeit verwehren, doch noch geheilt zu werden? Natürlich würdest du das nicht. Gib mir eine Chance! Denk nur, wie viele Leben wir gemeinsam retten könnten, wenn ich die Wahrheit sage – angefangen mit deiner Freundin. Wenn ich lüge oder den Koh-i-Noor doch nicht erwecken kann, nun, dann kannst du mich immer noch umbringen. Ich werde dich nicht aufhalten. So, wie ich bin, will ich ohnehin nicht weiterleben.«
    Ash setzte den Dolch ab. »Eine Chance, Savage. Eine einzige Chance!«
    »Mehr brauche ich nicht.« Savage schwang die Füße aus dem Bett und legte die Hand auf den Knauf seines Gehstocks. »Wollen wir?«
    »Moment noch.« Mit einer Hand hielt Ash die Dolchspitze an Savages Rücken, während er mit der anderen seinen Schal um den Hals des alten Mannes legte, sodass eine Leine daraus wurde. »Wir wollen ja nicht, dass Sie die Kurve kratzen.« Dann schubste er Savage aus dem Zelt.
    Ash hielt sich dicht hinter dem Engländer, bereit, ihn jederzeit als Schutzschild einzusetzen, falls ihn jemand angreifen sollte. Wohin er auch blickte, waren Loha-Mukhas und Rakshasas. »Sie sollen abhauen.«
    »Ihr habt den Jungen gehört«, sagte Savage.
    Die Shiva-Statue und der Steinlöwe, die ihnen am nächsten standen, gehorchten mit ausdruckslosen Gesichtern. Die Affen und der riesige David beobachteten sie stumm, nur ihre Gelenke quietschten, als sie die Köpfe drehten, um Ash und Savage, die ins Herz des Lagers liefen, nachzublicken. Über ihnen kreischten Möwen und unter ihnen rauschte das Meer, doch davon abgesehen war der einzige Laut das Wummern von Ashs Herz.
    Falls Savage ihn hereinlegen wollte, wäre es das Letzte, was er in dieser Welt tat. Ash würde ihn aufspießen und hoffentlich genug Todesenergie abzapfen, um sich den Weg in die Freiheit zu erkämpfen.
    »Sieht nach Regen aus«, meinte Savage und beäugte die schwarzen Wolken in der Ferne, die sich vor die aufgehende Sonne schoben. »Morgen, Jackie.«
    Jackie stand in ihrem Zelteingang und riss bei Ashs Anblick Mund und Augen auf. Sie machte einen Satz auf ihn zu, hielt dann jedoch abrupt inne, als Ash das Katar tief genug in Savages Haut grub, dass der aufschrie. »Keinen Schritt weiter!«, befahl der Engländer.
    »Lasst mich ihn töten, Meister«, knurrte sie. »Ich will sein Herz fressen.«
    »Ich habe andere Pläne«, antwortete Savage. »Ash und ich sind jetzt … Partner.«
    »Aber Meister –«
    »Nein, Jackie.« Er sah ihr fest in die Augen, woraufhin Jackie mit einem kehligen Knurren zurückwich.
    »Wollen wir uns dann um das Geschäftliche kümmern?«, schlug Savage vor.
    Der Wind wurde stärker und Blitze zuckten über den Horizont. Savage schlurfte bis zum Rand der Steilküste, Ash dicht hinter ihm. Tief unter ihnen schäumten die Wellen, und das Meer, vergangene Nacht noch so ruhig und still, kochte.
    Ash bemerkte, dass sie auf einer viereckigen Plattform standen. Der Großteil

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