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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»Ich bin fertig. Gehen wir. Ich halte es hier keine Minute länger aus! Die Luft riecht komisch, und ich bekomme Halsweh.«
Das Gildenhaus war ein großes Gebäude, einige Straßen außerhalb der Grenzen des Terranischen Sektors. Von außen sah es nicht besonders interessant aus und gewiss nicht nach einer
»kulturellen Anomalie«, wie sich Conover ausgedrückt hatte. Es sah ganz genauso aus wie die anderen Häuser in der Straße. Es war aus darkovanischem Stein und leuchtete in der Nachmittagssonne, ein schlichtes, massives Gebäude, ohne Parterrefenster auf der Straßenseite. Nur die Tafel über der Türglocke wies daraufhin, dass es sich nicht um ein Privathaus handelte.
Rafe brachte sie bis vor die Tür, sagte ihr Lebwohl und tätschelte ihr die Schulter. Margaret sah ihm nach, als er davonging, und bemühte sich, kein Gefühl von Verlorenheit aufkommen zu lassen. Als er sich entfernte, spürte sie, dass er eine starke Empfindung verbarg, eine Art Verlangen, das sie verwirrte. Er wollte doch wohl nicht ausbrechen und ihr bei ihren Forschungen helfen! Sie riss sich aus ihren konfusen Überlegungen und läutete die Türglocke.
Beinahe augenblicklich öffnete eine fröhlich blickende junge Frau um die Zwanzig. Sie verbeugte sich nicht und machte keinen Knicks, wie die meisten Darkovaner, denen Margaret bisher begegnet war. Stattdessen schaute sie der Besucherin in die Augen und musterte mit einem raschen Blick ihre terrani-sche Kleidung. Ihr Haar war kurz, anders als bei den Frauen, die Margaret bisher gesehen hatte. Sie hatte einen Lappen in der Hand und einen Staubfleck auf der Stirn. Sie sah glücklich und wohlgenährt aus und freundlich wie ein junger Hund. Der Eindruck ging nicht mit Margarets geistigem Bild von Menschen zusammen, die sich Entsagende nannten, worüber sie lächeln musste. Sie stellte zu viele Mutmaßungen an - was Wissenschaftler auf keinen Fall tun durften.
»Ich bin hier, weil ich eine Führerin anheuern möchte«, sagte Margaret. Sie wünschte, Rafe hätte sich nicht so schnell davongemacht, dann ermahnte sie sich streng, dass sie auf sich allein gestellt war, weil sie es so wollte. Sie brauchte niemanden, oder?
»Kommen Sie herein«, antwortete das Mädchen. »Ich suche Mestra Adriana für Sie - Hauptsache, ich muss nicht Staub wischen! Ich bin zu den Entsagenden gegangen, weil ich unabhängig sein wollte, aber ich mache immer noch Hausarbeit.«
»Das Problem mit dem Staub hat der technische Fortschritt auch nie gelöst«, sagte Margaret trocken.
»Sie meinen, die terranischen Frauen verrichten Hausarbeit? Ich dachte immer, sie hätten für alles Maschinen.«
»Nein, nicht für alles.«
»Ich setze Sie ins Empfangszimmer, bis ich Mutter gefunden habe. Ich soll eigentlich gar nicht an die Tür gehen, aber ich war gerade da, und es kam mir lächerlich vor, auf die anderen zu warten.« Sie schob Margaret in einen freundlichen Raum und eilte davon, während Margaret sich den Kopf darüber zerbrach, warum das Mädchen nicht die Tür aufmachen durfte.
Sie schaute sich im Zimmer um, während sie wartete. Es war hübsch eingerichtet, wenngleich ein wenig schäbig. Auf dem Steinboden lagen dicke Teppiche, es gab tiefe Sessel, Polster, und an der Wand hingen ein paar Plakate. Margaret betrachtete sie interessiert, denn sie waren eindeutig auf einer Druckerpresse mit beweglichen Lettern hergestellt worden. An manchen Stellen war die Tinte kräftiger aufgetragen als an anderen, und das Papier hatte nie das Innere eines Kartons gesehen. Neugierig betrachtete sie die Ankündigung eines Hebammenkurses und erkannte, wie sehr sie es für erwiesen ansah, dass Kinder gebären eine problemlose Angelegenheit war. Ein anderes Plakat fiel ihr auf. Es beschrieb die Geschichte der Brückengesellschaft, gegründet von Magda Lorne und Margali n’ha Ysabet. Sie erinnerte sich, dass Conover eine Magda Lorne erwähnt hatte, und fragte sich, ob die Frau noch hier war. Vielleicht konnte sie einige von Margarets Fragen beantworten. Sie war so in ihre Lektüre vertieft, dass sie das leise Hüsteln hinter ihr fast nicht gehört hätte.
Eine Frau in den Vierzigern stand im Raum. Sie hatte dunkles Haar und grüne Augen und ein Kinn, das Entschlossenheit ausdrückte. Sie war in Dunkelgrün gekleidet und sah sowohl freundlich als auch imposant aus. »Willkommen im Gildenhaus Thendara. Ich bin Adriana n’ha Marguerida. Jillian sagt, sie möchten eine Führerin anheuern?« Sie sprach terranisch, als würde sie sich fast die

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