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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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scheußlichen Uniform zu reiten, verhasst, wie sie ihr war. So aber wurde sie kurzerhand von Manuella in den Ankleideraum geschoben und bekam ein schönes Gewand anprobiert, das ihre Glieder bedeckte, ihr aber erlauben würde, rittlings auf dem Pferd zu sitzen. Das Kleid war dunkelbraun, sehr großzügig geschnitten, warm und äußerst bequem. Eine Jacke in einem helleren Braun wurde ihr übergestreift, und
einmal mehr hatte sie das Gefühl von Richtigkeit, das sie schon beim Berühren der Erde von Ivors Grab empfunden hatte.
Sie beendete ihre Erledigungen und fragte, ob ihr einer der Jungen zeitig am folgenden Morgen den Weg zum Pferdemarkt zeigen konnte. Manuella versprach, dass Ethan bei Tagesanbruch zu Meister Everard kommen würde. Margaret packte ihre Einkäufe zusammen und machte sich auf den Weg in die Musikstraße, sehr zufrieden mit ihrem gelungenen Tagwerk.
Die Dunkelheit des leeren Raums wurde vom Wirbel des galaktischen Rads unterbrochen, einem Kreiseln von Sternen vor dem Hintergrund der Nacht. Sie schwebte mühelos zwischen den Sternen. So reiste man richtig, ohne Medikamente und übel riechende Raumschiffe! Eine Gestalt begann, sich zu formen, erst die Füße, dann die Beine und der Rumpf, Arme, Schultern und zuletzt ein Kopf. Lew Alton, gebildet aus Sonnen, funkelte sie aus dem leeren Raum an. Er streckte seine einzige Hand nach ihr aus und bewegte den Mund, als versuche er zu sprechen. Sie spürte, wie sie ihm die Hände entgegenstreckte, und wurde in einen eisigen Griff genommen. Es war so kalt, dass sie die Berührung nicht ertrug und sich losriss. Die Sterne flimmerten und erloschen, und sie war allein in der Schwärze und schrie in die Nacht hinaus. Als das erste Morgenlicht Margarets Gesicht berührte, setzte sie sich auf und öffnete die Augen; die Reste des Traums verblassten. Sie schüttelte sich und wechselte aus den warmen Bettdecken in die Kälte des Zimmers. Außer ihren Toilettenartikeln und der Kleidung, die sie tragen wollte, hatte sie alles bereits am Abend vorher gepackt. Sie putzte sich die Zähne und wusch sich das Gesicht. Dann schlüpfte sie hastig in ihre
Kleider, weil sie es kaum erwarten konnte, aufzubrechen. Sie zog die rotbraune Jacke und das Reitkleid an. Sie bürstete ihr Haar, drehte es zu einem Knoten und hielt es mit der Schmetterlingsspange zusammen. In den Spiegel warf sie nur einen raschen Blick von der Seite, um sich zu vergewissern, dass sie einigermaßen ordentlich aussah. Sie biss sich vor Unbehagen auf die Unterlippe; sie konnte reflektierende Oberflächen wirklich nicht ausstehen.
Zufrieden mit ihrem Aussehen, legte sich Margaret den Gürtel um die schmale Taille. Sie nahm ihre Sachen und ging so eilig nach unten, wie es ihr Gepäck erlaubte. Erst im Erdgeschoss fiel ihr ein, dass sie diese Aufgabe Raimon oder einem der anderen Diener hätte überlassen sollen. Sie schüttelte den Kopf. Sie war es eben gewohnt, zu helfen, und nicht, dass man ihr half.
Anya war bereits auf, und das Haus roch nach Haferbrei. Sie traf die Haushälterin in der Küche zusammen mit Ethan an. Er verschlang mit konzentrierter Miene eine Riesenportion von den Flocken. Margaret vermutete, dass es bereits sein zweites Frühstück war, und dachte daran, dass sie früher einmal mit ebensolchem Appetit gegessen hatte. Margaret setzte sich an den großen Tisch in der Küche, und Anya brachte ihr eine Tasse Tee und eine Schüssel Haferbrei. In der Tischmitte standen Honig und ein Krug mit fetter Sahne, und Margaret rührte beides hemmungslos in ihr Frühstück. Sie und Ethan lächelten sich an, während sie aßen, und sie war dankbar für sein Schweigen. Sie hasste es, wenn Leute in aller Frühe schon drauflosplapperten, und war von seinem Feingefühl beeindruckt.
Als sie ihr Frühstück gerade beendeten, kam Meister Everard in die Küche. Seine weißen Locken waren unordentlich vom Schlaf; er sah aus wie eine alte Schildkröte, als er in das Morgenlicht blinzelte, das durch die schmalen Fenster fiel. Er
setzte sich steif an den Tisch, und Anya brachte ihm eine Tasse Tee. »Dann machen Sie sich also auf in die Berge, Chiya. Es ist lange her, seit ich dort herumgewandert bin - viele Jahre. Meine verstorbene Frau stammte aus den Kilghards. Ich habe sie bei einem Besuch dort kennen gelernt. Sie war so hübsch.« Er seufzte. »Ich werde Sie vermissen - es war eine große Freude, Sie in meinem Haus zu haben. Mein Sohn ist dort oben, vielleicht begegnen Sie ihm auf Ihrer Reise. Er ist ein

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