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Ashby House

Ashby House

Titel: Ashby House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ludewig
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abtastete und die feste, zerfurchte Haut spürte, als sie in ein bleiches Gesicht schaute, das alt war und dem eines Affen fast mehr ähnelte als dem eines Menschen, da entfuhr ihr ein Schrei, der so laut und so durchdringend war, dass er für einen kurzen Augenblick die Geräusche übertönte, die Ashby House bei seinem selbstzerstörerischen Treiben machte.
    »Ruhe. Und weiter.« Steerpikes Stimme strahlte Entschlossenheit aus.
    Nachdem der erste Schock verarbeitet, Lucy nach einem schrecklich klingenden Husten aufgewacht und angesichts der vorherrschenden widrigen Umstände in ein haltloses Weinen und Murmeln ausgebrochen war, stieg in Laura etwas auf, mit dem sie niemals gerechnet hätte. Es fühlte sich an wie ein Mutterinstinkt. Ob Mensch oder Affe   – dieses Wesen verdiente ihre Aufmerksamkeit.
    »Bringen Sie sie nach unten, auf der Treppe ist es zu gefährlich.« Steerpike streckte seinen Arm bereits nach der zweiten Gestalt aus, als Laura Lucy vorsichtig die Treppe hinabhalf. »Du bleibst hier stehen, ganz vorsichtig, ja?«
    »Vosichtikja.«
    Das Vertrauen, das sie in Lucys Augen las, trieb Laura Tränen der Rührung in die Augen.
    Als sie der nächsten Gestalt ins Leben zurückhalf, entdeckte sie unter der dicken Schleimschicht ein Gesicht, das sie sofort wiedererkannte. Es war dasselbe, das sie im Mosaik des Ballsaals gesehen hatte, wenn auch um viele Jahre gealtert. Vor ihr lag Deborah Ashby und erwachte hustend zu neuem Leben. Wie eine aus einem Dornröschenschlaf Erwachte schaute sie sich um, erblickte Lucy, kroch die Treppe hinunter und schloss das affenähnliche Geschöpf fest in die Arme.
    Auch das nächste Gesicht, das ihr erwachend entgegenschaute, erkannte Laura sofort, auch wenn sie ihm nie zuvor begegnet war. Im gleißenden Licht des Kraftfeldes stand eine Frau, die ihr Leben größtenteils im Schatten der Lichtgestalten verbracht hatte. In Lauras Schoß lag »Chris« Jeraldine Dvorak, Greta Garbos Lichtdouble.
     
    Insgesamt gelangen Steerpike und Laura Shalott die Rettung von zwei Ashbys, einem männlichen Hollywoodstar, einem 1940 verschollenen Lichtdouble, zwölf zwergwüchsigen Ureinwohnern einer javanesischen Insel und zuletzt, kurz vor der totalen Zerstörung von Ashby House, auch die von Lucille Shalott.
    Es war heiß geworden, unerträglich heiß, und die Geretteten hatten, nach Mowglis Vorbild, den Boden des Turms verlassen und sich entlang der nach oben führenden Treppe aufgebaut. Steerpike und Laura waren schweißüberströmt und nass von dem Schleim, der die Geburtsvorgänge begleitet hatte.
    Mit jedem neuen Geretteten, bei dem es sich nicht um Lucillehandelte, wuchs Lauras Panik. Sie wusste, sie würde nie mehr in den Spiegel schauen können, wenn sie Ashby House ohne ihre Schwester verließ. »Steerpike, was tun wir überhaupt? Wir haben doch überhaupt keinen Fluchtweg. Was soll bloß werden?«
    Er ignorierte sie und legte ihr den nächsten zeitreisenden Leib in den Schoß.
    Schon als sie das Gewicht spürte, war ihr klar, wen sie vor sich hatte, oft genug in den vergangenen Monaten hatte sie dieses Gewicht aus dem Rollstuhl und in den Rollstuhl heben müssen. »Oh, mein Gott.« Fast grob wischte sie die glitschige Schleimschicht vom Gesicht ihrer Schwester und schluchzte. So war es das weinende Gesicht Lauras, das Lucille Shalott wieder in der Gegenwart begrüßte. »Oh, mein Gott, oh, mein Gott, oh, mein Gott, Lucille, ich hab dich so lieb, bitte, du musst mir verzeihen!«
    »Hab mich lieber weniger lieb und hilf mir auf!«
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, brach ein Teil des Turmbodens ab, und eine meterhohe Flamme schoss in die Luft.
    »Es ist keine Zeit mehr   – ihr müsst nach oben.« Steerpike rang noch um den nächsten Körper, als die kuriose Prozession sich anschickte, die Treppe emporzukriechen.
    »Du kannst wieder laufen?«
    »Schon seit Wochen.«
    »Ich bin erleichtert, dass die Baby-Jane-Nummer ausgespielt ist.«
    »Und ich erst.«
    Laura war die Erste, die die Spitze des Turms erreichte und sofort wieder zurückwich, entsetzt von der Höhe und den pechschwarzen Rauchschwaden, die den Blick auf die Auffahrt verdeckten.
    Lucille war es, die die Ruhe behielt, ihren Atem sammelte und um Hilfe zu brüllen begann.
    Es dauerte keine Minute, bis die Feuerwehr ein Sprungtuch gespannt und das Militär Hubschrauber auf den Weg gebracht hatte, um die Überlebenden zu retten.
    »Lass die anderen vor. Es ist schließlich unser Haus.«
    Während Stephen Steed mit

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