Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
Eli. »Du bist fast da  … okay, halt. Keinen Millimeter weiter. Ich bin direkt hinter dir, siehst du?« Er legte ihr sacht die Hand auf die Schulter.
    »Ja. Danke.« Doch als sie versuchte, die Beine anzuziehen, damit sie aufstehen konnte, kippte die Scholle plötzlich nach rechts.
    »Langsam! Langsam!« Eli packte sie am Kragen. Die Kette schepperte, als er sie sicherte. »Ellie, hör mal, du darfst dich nicht  … «
    »… so schnell bewegen«, schnaufte sie. »Ich weiß. Entschuldigung.« Das hätte leicht die letzte blöde Idee sein können, die sie in ihrem dummen kurzen Leben gehabt hatte. Ganz, ganz langsam entfernte sie sich von den Menschenfressern und erhob sich auf alle viere. Eli, immer noch in der Hocke, packte ihre Unterarme, und so zogen sie sich gegenseitig hoch, während die Scholle schwankte und mal ein paar Zentimeter nach links, dann wieder nach rechts gierte.
    »Solange wir in der Mitte bleiben, kann uns nichts passieren.« Eli hatte seinen Griff noch nicht gelockert. Sie standen so nah beieinander, dass sie seine Lippen zittern sah, als er ein schiefes Lächeln zustande brachte. »Und jetzt?«
    »Wir warten auf Hilfe. Du hast diese Schüsse abgegeben. Hannah muss sie gehört haben.« Ellie legte eine Zuversicht in ihre Stimme, die sie nicht besaß. Denn die Schüsse aus Richtung der Farm waren ein erster Hinweis gewesen, dass dort etwas nicht stimmte, und das war schon eine ganze Weile her. Inzwischen müsste sich jemand erinnert haben, dass es sie und Eli auch noch gab – außer Hannah und die anderen waren dazu nicht mehr imstande. Ellie, hör auf damit. Alles ist in Ordnung. Hannah und Jayden und Chris geht es gut. Etwas anderes zu denken, war zu schrecklich. »Sie werden sie wegjagen oder umbringen. Dann müssen wir nur noch warten, bis das Wasser wieder zufriert, oder  … oder Jayden besorgt ein Seil, wirft es uns zu und zieht uns damit an Land. Es wird alles gut.« Solange wir nicht zu weit abtreiben. Es konnte ziemlich lange dauern, bis eine Scholle wieder anfror – falls überhaupt – oder bis das Eis dick genug geworden war, um sie zu tragen. Hör endlich auf, dir Sorgen zu machen, Ellie. Jayden wird schon etwas einfallen. Er ist klug. Ein Seil, genau. Er würde ein Seil festmachen, es ihnen zuwerfen und sie mithilfe eines Pferdes so nah heranziehen, dass sie auf dickeres Eis überwechseln konnten. Genau wie so ein schwimmendes Floß in diesem See, wo sie mit ihrem Dad gewesen war, in  … im Palms Book. Dasselbe Prinzip.
    »Hoffentlich.« Eli hielt sie immer noch umarmt. Klar, es war sicherer so, aber es hätte sie auch sonst kein bisschen gestört, dass er sie an sich drückte. »Mann«, sagte er, »die machen mir ganz schön Angst.«
    Und Ellie sah auch, warum. Die Menschenfresser kamen immer noch in Keilformation auf sie zu, wobei das Mädchen mit dem lindgrünen Schal ein bisschen hinterherzockelte. Da die Sonne hinter ihnen stand, streckten sich Ellie und Eli ihre spinnenartigen schwarzen Schatten wie gierige Finger entgegen. Bei diesem Anblick waren sogar die Hunde buchstäblich verstummt, man hörte von ihnen nur noch ein leises Knurren.
    Was haben die Menschenfresser vor? Wollen sie etwa rüberspringen?
    »Was, wenn sie rüberspringen?«, fragte Eli. »Es sind nur ein paar Meter.«
    Es machte sie fast wahnsinnig vor Angst, dass er dasselbe dachte wie sie. Zwar war die Lücke zwischen ihrer Scholle und dem festeren Eis ein kleines bisschen größer geworden, aber der Abstand verbreiterte sich nicht schnell genug. Langsam und gemächlich trieben sie nur Zentimeter für Zentimeter voran.
    »Das müssen wir verhindern«, sagte Ellie.
    »Und wie? Ich kann zwei erschießen, aber das war’s dann«, meinte Eli. »Mehr Kugeln hab ich nicht.«
    Damit blieben acht, und auch das nur, falls Eli wirklich traf. »Wir sollten die Kugeln aufsparen«, sagte sie, ohne zu wissen, warum und für wen  … außer sie bat Eli, sie zu erschießen. Aber so tapfer war sie bestimmt nicht. Und außerdem, was sollte aus Mina werden, wenn sie tot war?
    »Wie dann?«
    »Mit dem Bohrer. Wenn man den Griff ganz auszieht, ist er ziemlich lang. Du hältst mich an den Füßen fest und ich strecke mich ganz weit vor und stoße uns damit ab.«
    »Auweia. Glaub bloß nicht, dass ich das gern mache«, sagte Eli, doch er fing schon an, in die Hocke zu gehen. Ellie tat es ihm gleich, wobei ihr das Herz bis zum Hals schlug, sobald die Scholle zu wackeln begann. Als sie sich schließlich flach auf den Bauch

Weitere Kostenlose Bücher