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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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war jetzt wirklich anders. Anfangs war sie für ihn nur Nahrung gewesen – Himmel, er hatte sogar ein Stück aus ihrer Schulter herausgebissen! Aber dann hatte er sie vor Spinne beschützt, dafür gesorgt, dass sie nicht auf die Speisekarte kam, sie aus dem Bergwerk gerettet und zuletzt auch vor Pickel. Gemeinsam hatten sie gegen Finns Leute gekämpft, ehe er sie dazu zwang, ihn zurückzulassen und sich selbst zu retten. Wolf lag etwas an ihr. Das merkte sie nicht nur an seinem Verhalten, sondern auch an seinem Geruch.
    »Und mir ist es auch nicht egal, was aus ihm wird.« Eine Träne lief ihr über die Wange, und ihre Brust fühlte sich seltsam hohl an. Schön, in Ordnung, sie war also böse, hatte womöglich eine Gehirnwäsche verpasst bekommen, und Liebe war das ja nun eindeutig nicht  … oder doch? Nein, natürlich nicht, aber er war ihr eben nicht egal, okay? O Mann .
    Trotzdem muss Wolf immer noch essen. Es war ja nicht so, dass er plötzlich zum Veganer werden würde. Klar, er machte sich etwas aus ihr, und inzwischen war sie auch ziemlich sicher, dass er ihr niemals etwas antun würde. Diese Gnade würde er vielleicht auch den Menschen zuteil werden lassen, die ihr am Herzen lagen. Aber Wolf musste essen, um zu leben.
    »Ich weiß nicht, was richtig ist«, sagte sie zu dem Wolfshund. »Vielleicht wäre es vernünftiger, Wolf zu töten, aber dabei käme ich mir vor, als würde ich Tom die Pistole an die Schläfe halten oder Chris.« Hatte Tom nicht genau das von ihr verlangt, falls er sich veränderte? Tom hatte Jim, seinen Freund, erschossen, um sie und Ellie zu retten. Ob sie, Alex, zu so etwas fähig wäre? In letzter Sekunde und wenn ihr gar keine andere Wahl blieb – dann wahrscheinlich schon. »Aber so weit sind wir hoffentlich noch nicht. Und was, wenn es für Wolf einen Weg zurück gibt? Dann muss ich etwas unternehmen. Ich kann ihn nicht einfach Finn überlassen. Das wäre nicht richtig.« Penny  … was aus ihr werden sollte, wusste Alex nicht so recht. Außerdem war da noch Peter, auch so eine Art Zwitterwesen wie sie und Wolf. Vielleicht ließ sich irgendwann rückgängig machen, was Finn mit ihm angestellt hatte.
    Sollte sie also nach Rule gehen und darauf hoffen, dass sie Wolfs Witterung aufnehmen konnte? Ein verrücktes Vorhaben, aber mit dem Wolfshund zusammen könnte es gelingen. Solange sie nicht von dem Pusch-pusch-los-los übermannt wurde  …
    »Weißt du, was ich nicht kapiere?«, fragte sie den Wolfshund. »Was genau das eigentlich war. Als würde das Monster entweder selbst zupacken oder von Finn gepackt werden und mich dann mitreißen. Ich habe diese Sprünge gemacht. Erst lande ich hinter den Augen von dem einen, dann hinter den Augen von mehreren anderen, dann hüpfe ich zu irgendjemandem weiter vorne.« Sie dachte darüber nach. »Weißt du, woran mich das erinnert?« Auf den fragenden Blick des Wolfshunds – nein, schieß los – sagte sie: »An die Highschool, Bio.«
    Wirklich? Der Wolfshund legte den Kopf schief. Welches Gebiet?
    »Wie das Hirn funktioniert und sich Zellen miteinander austauschen.« Als sie das in Bio durchnahmen, war gerade das Monster aufgetaucht und sie zu einer Art Expertin auf dem Gebiet geworden. »Das Gehirn ist ein auf elektrischen Impulsen basierendes System, in dem chemische Stoffe für die Übertragung sorgen. Aber jetzt pass auf«, erklärte sie dem Wolfshund nun etwas aufgeregter, als wäre sie einer heißen Sache auf der Spur. »Das Gehirn hat haufenweise Synapsen, mehr als es Sterne in der Milchstraße gibt. Sogar ein elektrischer Impuls wäre für sich genommen zu langsam, um all die Zellen richtig miteinander kooperieren zu lassen. Also muss der Impuls hüpfen. Er springt wie ein Hase auf dem Axon von Knoten zu Knoten, und dadurch beschleunigt sich alles.«
    Was also, wenn Finn genau das tat? »Eine außerkörperliche Erfahrung. Ein Signal, das von Hirn zu Hirn hüpft. Nur dass es sich nicht linear bewegt. Das wäre zu ineffizient.« Und würde das Signal nicht abklingen? Höchstwahrscheinlich; je nach Frequenz konnte ein Funksignal rasch schwächer werden, und hatten nicht Mobilfunkmasten auf dieser Grundlage funktioniert? Außer man verstärkt die Signale irgendwie. Wie umging Finn das Problem? Ihr fiel ein, dass das Pusch-pusch-los-los umso stärker wurde, je näher Finn kam. Wie beim Roaming oder WLAN. Das Monster hat einen Teil davon aufgefangen, wie ein Handy mit schlechtem Empfang. Und was war dann passiert? Hatte das Monster

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