Ashes to Ashes (German Edition)
als sie feststellen musste, dass ihr Liebster nicht wieder nach Hause kehrt.
Ihre Brüste waren so weich wie Käse, ihr Schoß so fordernd und …“ Ein Schmatzen
erklang.
Duncan hörte gar nicht mehr richtig hin. Jetzt
tat es ihm leid, dass er die Hand des Mannes so barsch weggestoßen hatte. Der
Alte war verwirrt, hatte sich wahrscheinlich hier unten die Seele aus dem Leib
gewimmert, in seiner endlosen Pein.
Welches Verbrechen wog so schwer, dass man einen
Menschen hier in der feuchtnassen Finsternis vergammeln ließ, bis er irgendwann
selbst froh war, endlich sterben zu dürfen?
Und wer weiß, wie lange er diese ewige
Dunkelheit hier unten ertragen konnte, bevor er den Verstand verlor.
Erneut fasste er sich mit der Hand an die
schweißnasse Stirn und lächelte verzweifelt.
***
„Friedrich… ich hab’s wirklich nicht so gemeint!
Ich finde es nicht schlimm, dass dir ein Arm fehlt!“
„Mein Gott, wie du das schon sagst, Babette!
Rede nicht in diesem Ton mit mir, als wäre ich ein hilfloser kleiner Junge! Lass
mich einfach in Ruhe und such dir einen Freier, der dir genügend zusteckt, dass
du über die nächsten Tage kommst!“
Babette rollte ihre kleinen runden Knopfaugen,
dass man beinahe Angst bekam, sie würden jeden Augenblick aus ihren Höhlen
purzeln. Trotzig stützte sie die Arme in ihre Hüften, schüttelte sich das lange
Haar aus den Augen.
„Jetzt hör mir mal zu! Was hast du denn
erwartet?! Dass ich in Jubelschreie ausbreche, wenn ich merke, dass du nicht
mehr vollständig bist?!“
„Wie viel schulde ich dem ,Roten Fuchs’ für die
Übernachtung? Sag mir den Preis, dann sind wir weg!“
Wild stopfte Friedrich seine Hand in die
Hosentasche und kramte nach einigen Münzen.
„Lass dein verfluchtes Geld stecken! Ich sagte
bereits, dass die Übernachtung nichts kostet! Ich werd’ die Schulden für euch
abarbeiten und gut ist es! Jetzt stell dich nicht so stur und sieh mich
gefälligst an, wenn ich mit dir rede! Friedrich!“
„Mein Gott, Babette! Musst du so früh am Morgen
schon rumschreien? Ich hab’ die ganze Nacht gearbeitet! Wenn du dich mit deinem
Liebsten zanken musst, macht das gefälligst draußen und nicht mitten im
Hausflur!“, unterbrach eine rundliche Dirne den Wortwechsel und blinzelte
verstört aus einem der kleinen Zimmer hervor. Als Babette aber nur ärgerlich
abwinkte, verschwand sie wieder.
„Da, siehst du!“, ereiferte sie sich weiter.
Als Friedrich sie jedoch leicht verstört und
fragend anstarrte, ohne zu reagieren, wedelte sie mit ihrer kleinen Hand vor
seinem Gesicht und deutete in die Richtung, aus der sich die Dirne zu Wort
gemeldet hatte.
„Immer bringst du mich in Schwierigkeiten!“
„Wann habe ich dich jemals schon in
Schwierigkeiten gebracht, Babette?!“
„Soll ich dir alles genau aufzählen?!“
„Ich warte!“, konterte Friedrich, setzte seine
Langeweilemiene auf.
Zuerst schwieg Babette, starrte ihm lediglich
verdutzt, doch offen in das Gesicht und meinte bereits, ein kleines spöttelndes
Lächeln in den Augen ihres Gegenübers zu erkennen.
„Nun gut…, dann muss ich dich nur an das erste
Mal erinnern, dass du hier warst! Oder wie du Bauer Gemten erzählt hast, ich
würde es mit zehn Männern auf einmal aufnehmen können! Du musstest ihn mitsamt
seiner Herde Söhne ja schließlich nicht zufrieden stellen! Und außerdem…“
„Wie hätte ich wissen sollen, dass Gemten sich
so was leisten kann?!“
„Weshalb kannst du nicht einfach einmal deine
Prahlereien vor anderen lassen?! Wieso willst du dich immer in den Vordergrund
drängen?!“
„Ach, machst du mir das jetzt auch noch zum
Vorwurf, ja? Dass ich ein prahlerischer einarmiger Tölpel bin, der anderen immer
nur Schwierigkeiten bereitet?! Natürlich… verzeiht mir, edle Dame… ich vergaß,
dass Ihr Euere Ansprüche sehr hoch legt und es gewohnt seid, Euch nur mit
lasterlosen vornehmen Herren zu umgeben!“
„Das ist ungerecht, Friedrich“, hauchte sie
mitten in seine Worte, wusste, dass man sie kaum hören konnte, doch Friedrichs
erregte Stimme verebbte plötzlich.
„Das alles… habe ich doch nie gesagt!“ Kleine
Tränen glitzerten in ihren Augen, so dass sie kurz die Lider niederschlug, um
sich wieder etwas zu fassen, bevor sie weiter sprach.
„Es tut mir leid, dass du so von mir denkst. Ich
hatte ja keine Ahnung. Du hast recht… Ich war schockiert, als ich sah, dass man
dir den Arm abgeschlagen
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