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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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aussprach und er bewegte sich nicht, als sich Duncan abrupt abwandte und
zur Tür lief, stets auf der Hut, einen Angriff seines ehemaligen Freundes
abzuwehren, falls er es sich anders überlegte.
     
    „Duncan“, rief Friedrich ihm noch einmal
hinterher, fing dessen Blicke auf und verschmälerte die Augen.
    „Es ist… deine Schuld! Ganz allein deine. Wann
…“
    Da fiel die Tür ins Schloss.
    Friedrich wusste nicht, dass sich der Ritter von
außen gegen die Tür lehnte, Halt suchte, wo immer er ihn finden konnte.
    Heftige Atemzüge erschütterten seinen Brustkorb.
     
    „Ich weiß!“ hauchte er heißer. „Ich weiß ja…,
Friedrich!“
     
    ***
     
     „Robin, habt ihr schon was gefunden? … Sucht
den Boden ab, das Gebüsch… nach kleinsten Spuren! Irgendwo hier muss es doch
sein!“
     
    Christen legte die Hand an den Kopf und biss
sich auf die Unterlippe, als er das Zittern in seiner Stimme bemerkte. Wenn er
doch nur nicht solche Angst hätte! Angst davor, das zu finden, wonach sie
suchten und was ihn in einen Abgrund stürzen würde, aus welchem er mit
Sicherheit nie mehr entkommen konnte.
     
    Sie hatten ihn fortgeführt, an so viel konnte er
sich noch erinnern. - Waren mit ihm irgendwo im Dickicht des Waldes
verschwunden, während er selbst auf eines ihrer Pferde gehievt wurde. Die Hände
gefesselt, einen Knebel im Mund.
    Noch jetzt konnte er gedanklich das hässliche
Grinsen im Mundwinkel des Mannes erkennen, der sich hinter ihm auf das Pferd
geschwungen hatte. Es passte zu der garstigen Wolfsmaske, die die obere Hälfte
seines Gesichtes verdeckte.
    Er hätte schreien können. Vielleicht hätte er es
tun können. So laut wie nur möglich, so schrill, wie es der Knebel zwischen
seinen Zähnen zugelassen hätte. Aber stattdessen war er wie erstarrt gewesen und
hatte das unregelmäßige Flattern seines Herzschlages fest gegen die Brust
gespürt.
    Als sie ihn weg führten, begann seine Angst und
in jenem Augenblick hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als aus einem
törichten Traum zu erwachen und dann festzustellen, dass sie sich noch immer in
dem kleinen Zimmerchen in Wellms befanden, dicht aneinander geschmiegt,
vergessen in ihrer einsamen Zweisamkeit.
    Aber die Fesseln an seinen Händen schnitten ihm
zu fest in die Handgelenke, zu klamm war seine Kleidung, als dass es bloß
geträumt sein konnte…
     
    „Hoheit!“, erklang schallend die Stimme eines
Mannes, lotste Christen und den Rest des Trupps zu einem kleinen Bach… und einem
leblosen Körper.
    Sie umringten ihn. Alle, bis auf Christen, der
plötzlich keinen Schritt weiter nach vorne tun konnte, da ihm seine Glieder beim
Anblick des Leichnams den Dienst versagten.
    Er schluckte und schmeckte bittere Verzweiflung,
als ihn dieBlicke der anderen trafen.
     
    /Ist es Mitleid, das in eueren Augen schwingt?
Nein, sprecht es nicht aus, ich… kann es nicht ertragen. Was wisst ihr denn
schon!/
     
    Flatternd schlossen sich seine Augen - um die
Tränen hinwegzublinzeln, die ungesehen bleiben mussten.
    „Duncan…“ Irgendwoher drang dieser Name zu ihm
durch.
     
    /Gott, war unser Beischlaf so schlimm, dass du
ihn mir so schnell aus den Händen reißen musstest? Ich hätte gebüßt! Ich hätte
mein Leben lang Buße getan, wenn du uns nur eine Chance gegeben hättest! Wir
sind jung… wir sind doch noch so jung und… alle Menschen machen Fehler. Wie kann
unserer so schwer wiegen, dass du uns auf diese Weise trennst?! Wie kann die
Zuneigung, die ich für ihn…/
     
    Sie hätten es nicht zu sagen brauchen, hätten
den Namen nicht in ihre Münder nehmen müssen. Er wusste doch auch so, dass es…
Dun… , der dort lag. Seine Kleidung hätte er unter tausenden erkannt.
    Das dunkelbraune Lederwams, das er so oft trug.
Jenes, welches an der Seite mit Kordeln geschnürt war und sich seinem Körper auf
eine unsagbar verführerische Art anschmiegte, dass Christen stets das Herz höher
stieg, wenn er den Ritter nur ansah.
    „Der Kopf ist nirgends zu finden! Vielleicht hat
der Bach ihn…“
    „Shhh!“, fuhr John barsch dazwischen und blickte
auf Christen, dessen weiße Haut jetzt so bleich erschien, dass sie beinahe
transparent wirkte.
     
    Er hielt es nicht länger aus, suchte Halt bei
einem Baumstamm und lehnte sich erschöpft dagegen, warf den Kopf in den Nacken
und blinzelte durch das Geäst nach oben.
    /Nicht einmal von hier aus kann ich den Himmel
sehen…/
     
    „Was sollen wir mit ihm

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