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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Nachtluft, dass
sich feine Wölkchen bildeten.
    Der Reiter saß ab. Hohl schlugen die Absätze
seiner Stiefel auf den grauen Stein.
    Duncan erwischte sich dabei, wie er den Atem
anhielt.
    An die Gestalt, die sich ihm näherte, klammerte
sich der Schatten von Gefahr.
    Er sollte jetzt gehen, einfach verschwinden, so
tun, als wollte er ohnehin gerade aufbrechen.
    Und er wollte auch gehen…
    Nur konnte er es verflucht noch mal nicht, da
seine Glieder mit einem Mal wie festgewachsen waren. Sie schienen verankert im
Stein des Bodens, als er… ihn erkannte.
     
    Wie schwarzes Feuer flackerte sein langes Haar
im Wind, der wie verzaubert durch die sonst so muffigen Gassen strich und weich
im schweren Stoff seines Mantels spielte.
    Duncan wusste nicht, ob ihn der große Mann
fixierte, oder ob er seine Augen unstet über die Umgebung schweifen ließ.
    Was glaubte der Kerl eigentlich, mit seinem
Auftreten zu bezwecken?! Erst donnerte er durch die Straße, um dann abrupt sein
Pferd zu zügeln und über den Steinboden zu schweben als wäre er die Grazie in
Person. Wenn er sich einbildete, irgendjemanden damit beeindrucken zu können, so
war es an der Zeit, dass ihm einmal jemand das Gegenteil bezeugte! Duncans Knie
zitterten schließlich vor Kälte und nicht, weil ihm die ganze Situation auch nur
im Entferntesten unheimlich war…
     
    /Und nun? Wollt Ihr etwa da stehen bleiben?!/
    Misstrauisch blinzelte der junge Ritter zu
seiner Linken, musterte mit gehobener Braue das Profil des Mannes, der sich
direkt an seine Seite begeben hatte und den Blick geradeaus gerichtet hielt.
    Kleine Ewigkeiten verstrichen, ohne dass auch
nur ein einziges Wort gesprochen wurde.
     
    „Könnt Ihr mir freundlicher Weise verraten, was
Ihr hier tut?!“, fragte Duncan trocken in die Stille und spitze dabei leicht
trotzig die Lippen.
    Sein Gegenüber reagierte nicht sofort, wandte
dann den Kopf nur sehr langsam in Duncans Richtung, als hätte er den jungen Mann
eben erst zufällig bemerkt. - Fehlte nur noch der Ausdruck des Überraschtseins
in seinem ebenmäßigen Gesicht.
    /Gott, er ist wahrlich… /
     
    „Ich warte!“
    Da war sie wieder!
    - Diese unendlich tiefe warme Stimme, die so
unirdisch schien. Vielleicht musste sie einfach so weich sein, da sie sonst das
hellgrüne Glas seiner Augen zerbrochen hätte, welches Duncan jetzt streng
entgegen blickte.
    „Ihr wartet also. Worauf?“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Junge!“
    „Es geht mich insofern etwas an, als dass ich
mich frage, weshalb Ihr ausgerechnet hier warten müsst?! So dicht neben
mir! Die Brücke…“ Und er machte eine weitläufige Bewegung mit dem Arm. „…
scheint mir groß genug, dass Ihr es Euch auch an anderer Stelle bequem machen
könntet!“
     
    Der Schwarzhaarige senkte halb die Augenlider
und fing Duncans herausfordernde Blicke auf.
    Vertraulich beugte er sich leicht zur Seite, so
dass der Ritter seine Worte auch im Flüsterton noch gut verstehen konnte.
    „Was willst du denn von mir hören, Junge?! Dass
ich deinetwegen hier stehe, weil mir deine Gesellschaft so erstrebenswert
scheint?“
    Ein höhnisches Lächeln grub sich in seine
Mundwinkel, als er sich wieder zur vollen Größe aufrichtete und nach vorne sah.
    „Ich warte stets an eben dieser Stelle!“
    „Wollt Ihr damit sagen, dass ich Euch Eueren
Platz weggenommen habe?!“
    „Wie du siehst, bin ich bereit, ihn mit dir zu
teilen!“
     
    „Dann sollte ich Euch wohl dankbar dafür sein!“,
spottete Duncan in ironischem Unterton, wobei er sich schließlich mit
    den Unterarmen wieder auf die kleine Mauer der
Brücke stützte. Er erwartete gar keine Antwort. Sollte ihn dieser große Klotz
doch einfach ignorieren! Er würde es ebenso tun. – Seine Anwesenheit ausblenden
und… ebenso den Duft, der hin und wieder in kleinen Wogen zu ihm herüber
schwappte. – Den Duft nach herbstlicher Feuchtigkeit und Frühling zugleich,
gepaart mit Tabak und… Wärme…
     
    /Und nun?! Ich fühle mich irgendwie beobachtet,
obwohl ich weiß, dass Ihr mich gar nicht wahrnehmt. Christen schwebt vielleicht
in größter Gefahr und ich beschäftige mich mit …/
    Abermals wanderten Duncans Augen heimlich zur
Seite, doch nur für den Bruchteil eines Moments, bevor er sie wieder auf den
plätschernden Flusslauf unter sich richtete.
    /Ach fahrt zur Hölle!/
    Mit einer schwungvollen Bewegung stieß er sich
leicht von der Mauer ab, hatte sich dazu entschlossen, einen

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