Ashes to Ashes (German Edition)
habe euch
gesehen, Duncan! Und dieses Mal ist es wahr! Ich habe eueren Akt beobachtet,
habe euch stöhnen hören in euerer Vereinigung. Wusstest du, dass Christen schon
wieder hart war, als er aus der Quelle schlüpfte? Hahaha… du hättest ihn noch
einmal haben können und warst zu dumm, es zu bemerken!“
„....Welchen… Handel .... schlagt Ihr vor?“
Duncans Stimme klang leise, doch fest, als er
schluckte und die Zähne knirschte. Er ballte die Hände zu Fäusten, suchte
Gabriels Blicke.
„Lass mich dir beiwohnen!“
/Bitte Gott… diese Worte will ich nicht hören!
Er kann sie nicht ernst meinen! Ich will sie nicht hören!/
„Schlaf mit mir, wann immer ich nach deiner
Anwesenheit verlange!“
Duncan schluckte und spürte, wie ihm sein Herz
im Magen schlug. Seine Hände zitterten, seine Lippen bebten.
Dann wandte er sich abrupt ab.
„Niemals!“, hauchte er in die Dunkelheit, leise,
dass der Wind seine Stimme verschlucken möge und er selbst hinfort getragen
würde.
/Niemals… könnt Ihr so etwas von mir verlangen!/
"Niemals!"
~34~
Eine kleine Unterredung
/“Niemals!“ sagst du… und weißt doch selbst am
besten, dass du dir ein Nein nicht erlauben kannst!/
Gabriel wusste nicht, ob er lächeln oder der
Bitterkeit Ausdruck verleihen sollte, die sich an sein Herz krallte. Mit dem
Rücken lehnte er am kalten Stein der Kirchenmauer, starrte in den dunklen
Nachthimmel, wobei er sich hin und wieder den Arm über die Augen legte, als
blendeten ihn die zahlreichen glühenden Sterne zu sehr.
/Ich habe lange gewartet,… Duncan!/
„Ich warte nie“, murmelte er mit knirschenden
Zähnen. Dabei zeichneten sich deutlich seine Kiefermuskeln ab.
„Da bist du ja“, holte ihn eine leise Stimme aus
den Gedanken.
Er richtete die Augen nach links, schlug sie
bitter schluckend nieder, bis seine langen Wimpern schwarze Schatten auf sein
Gesicht warfen.
„Wie lange stehst du schon hier? Komm ins
Schloss, bevor du dir den Tod holst!“
Wieso war es eigentlich immer David, der
auftauchte, wenn es doch jemand ganz anderes war, den er sich in diesem
Augenblick an seiner Seite wünschte?
Vielleicht lag es daran, dass der junge Mann ihm
wie ein Schatten folgte.
/Oder meint Gott es etwa nur gut mit meiner
geplagten Seele?/
O ja, geplagt war er! Vor allem von dieser
verflucht engen Beinmode, die ihn jedes Mal einschnürte, wenn er an ihn dachte. Es war immer so und es dauerte gar nicht lange, bis sein Körper auf die
Anwesenheit jenes Ritters reagierte. Ob er nun tatsächlich neben ihm stand oder
einfach nur seine Gedanken einnahm, war vollkommen egal. Nur eines zählte: Er
wollte ihn und… es stand ganz außer Zweifel, dass er ihn auch haben würde!
Vorsichtig legte David dem Prinzen einen
leichten Umhang um die breiten Schultern, nickte ihm dabei lächelnd entgegen,
bis Gabriel ihn endlich wirklich ansah.
„Bist du dein Zimmer leid geworden, dass du mir
schon wieder nach draußen folgen musstest?!“, warf der Prinz seinem Gegenüber
mürrisch zu.
„An meinem Gemach gibt es nichts auszusetzen!
Ich habe mich nur… einsam gefühlt. Du warst nicht aufzufinden, also bin ich
hinaus geeilt, denn ich dachte mir, dass du irgendwo im Schlossgarten
herumschlenderst!“
Gabriel reagierte mit einem gleichgültigen
Schulterzucken. „Wie lange läufst du mir schon nach?“
„Ich habe deinen Schatten gerade eben erst
bemerkt!“
„Und nun?“
„Nun?!“
„Denkst du, du wirst dich weniger einsam fühlen,
jetzt wo du mich gefunden hast?!“
„Weshalb bist du zur Zeit immer so schlecht
gelaunt?! Seit wir hierher gekommen sind, verhältst du dich wie ein
Stinkstiefel!“
Doch Gabriel antwortete nicht, packte sein
Gegenüber stattdessen hart am Oberarm, schleifte ihn mit sich hinfort, die
Treppen des Schlossturmes hinauf, bis sie sein Gemach erreichten.
***
Duncan fröstelte leicht, als er das Schlosstor
hinter sich zuschnappen hörte. Beruhigend klopfte er seinem Pferd den
geschmeidigen Hals, flüsterte sanfte Worte und wusste doch selbst nicht einmal,
was er überhaupt redete.
/Ich hatte ihn nicht erwartet…/, huschte es ihm abermals durch die Gedanken. Er krallte die Finger fester um die
Lederzügel, führte die Stute mit sich in die Dunkelheit der Nacht.
/Was mach’ ich denn jetzt nur?! Wenn ich nur
daran denke, dass er …/
Er schluckte und schmeckte bitter.
/Mein Gott, mir wird einfach
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