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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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der Quelle, spürte die kantige Wand
der zerklüfteten Steine an seinem Rücken und Duncans Wärme an seiner Brust.
    Der Ritter hatte die Arme zu beiden Seiten des
Prinzen nach hinten gestützt, umfing ihn so mit seiner vollen Größe.
    Seine Stirn glitzerte leicht. Ob von der
dampfenden Wärme, die das Wasser ausschickte oder von der zurück liegenden
Anstrengung, konnte man nicht sagen.
    „Über was wolltest du mit mir reden?“, flüsterte
der Prinz leise in die Nacht. Er nickte Duncan zu, beobachtete, wie der Ältere
den Kopf für einen Moment nachdenklich senkte und die Arme von Christens Seiten
nahm, um sich vor ihm wieder aufzurichten.
    Er blinzelte und kniff die Lippen zu schmalen
Linien zusammen.
    „Ich… muss noch mal zurück!“, begann er endlich.
    „Wohin meinst du?“
    „Nach Silmain! Es… gibt da noch etwas, das ich…
erledigen muss.“
    Ihre Blicke verhakten sich ineinander, suchten
sich gegenseitig zu durchschauen und verzweifelten dabei fast.
    „Du möchtest doch hoffentlich nicht in dieses
Etablissement zurück, um den zu richten, der ohnehin von mir noch gerichtet
werden wird? Willst du wieder im Alleingang alles auf dich nehmen? Wenn es das
ist, das dich zurück nach Silmain treibt, so lautet meine Antwort: Nein!“
    „Sei dir gewiss, dass es das nicht ist,
was ich dort zu erledigen gedenke!“
    „Verstehe!“, wandte sich Christen von Duncan ab
und stemmte sich an den Rand der Quelle, schlüpfte hinaus.
    „Und da du so wenig von deinem Vorhaben
preisgibst, ist es wohl etwas, von dem ich nichts erfahren soll!“
    Er griff etwas zu energisch nach dem Leinentuch,
mit welchem er sich kurz abtrocknete, bevor er sich seine Tunika umlegte.
    „Christen, ich…“
     
    „Nein!“ unterbrach der Prinz. „Ich zwinge dich
nicht, es mir zu sagen, denn… ich vertraue dir! Und ich kann für dich  nur
hoffen, dass du dieses Vertrauen niemals brechen wirst!“
    Sollte das eine Drohung sein?!
     
    /Er vertraut mir, sagt er und droht mir noch im
gleichen Atemzug? Doch vielleicht kennt er es nicht anders. Er ist der Prinz des
Landes. Er ist es nicht gewohnt, keine Antwort auf seine Fragen zu erhalten und
dennoch… /
     
    „Ich danke dir…, mein Prinz“, flüsterte Duncan
dem Jüngeren zu und erwiderte dessen tiefe Blicke, lächelte sanft dabei, was bei
Christen jedoch nur ein Stirnkräuseln hervor rief.
    „Warte noch einen Moment, bevor du dich zurück
zum Schloss begibst! Es ist sicherer!“, warf er dem Ritter noch zu, bevor er ihm
den Rücken präsentierte und langsam in der Nacht verschwand.
    Leise knirschten seine Schritte auf dem Boden.
     
    Duncan sog tief den Atem ein und lehnte sich
noch einmal gegen den Rand der Quelle, bevor auch er entschlüpfen wollte.
    /Wer weiß, was er jetzt denkt. Ich könnte alles
Mögliche in Silmain tun. Krumme Geschäfte, ein Liebhaber?/
     
    Bei diesem Gedanken durchzuckte ihn ein Bild im
Gedächtnis, von dem er nicht wusste, wieso es ihm überhaupt erhalten geblieben
war. Ein Bild von grünem, zerbrechlichem Glas und von… Schönheit. Doch das war
absurd! Wie kam er nur auf so einen Gedanken?! Sicherlich war der Kerl nett
anzusehen, aber er empfand rein gar nichts für ihn. Er war schroff, ungehobelt
und… verteufelt geheimnisvoll. Er war doch eher abgeschreckt als auch nur im
Entferntesten angezogen von seiner Erscheinung! Also weshalb warf er den
Gedanken nicht endlich beiseite?! Er war so lächerlich und… unwahr!
     
    „Hhuhhh…“, seufzte er in die Dunkelheit. Das
Wasser schwappte geräuschvoll, als er aus der Quelle stieg.
    Christen hatte das Leinentuch für ihn
zurückgelassen und es auf den Baumstumpf gelegt, der wenige Schritte entfernt
aus dem ebenen Boden aufragte.
    Duncan fröstelte, während er seine Blicke über
die Umgebung schweifen ließ und… nichts fand!
    Forschend kniff er die Augen zu Schlitzen
zusammen, doch das Leinentuch war verschwunden. Gleichgültig zuckte er mit den
Schultern. - Dann würde er sich seine Kleider überziehen, bevor ihn der kalte
Wind komplett trocken geleckt und ihm all seine Wärme gestohlen hatte.
    Aber wo um Himmels Willen hatte er sein Hemd
abgelegt? War es nicht einfach hier zu Boden gefallen? Waren seine Sinne von
Christens Berührungen so benebelt gewesen, dass er Ort und Zeit um sich herum
einfach vergessen hatte und ihm seine Erinnerungen nun einen Streich spielten?
    Christen konnte die Kleidungsstücke doch nicht
mit sich genommen haben… Er hatte

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