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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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erwecken, sich zurückzuziehen, damit die angebliche Audienz weiter geführt
werden konnte, die er soeben unterbrochen hatte. Aber Erik stellte sich einfach
ohne zu Zögern neben den Prinzen, verschränkte die Arme vor der Brust und
stierte Duncan aus forschenden, dennoch gleichgültigen und abschätzenden Augen
an.
    „Du kommst gerade rechtzeitig, Erik!“, begann
Christen leise und lächelte zart.
    /Rechtzeitig, ja... wer weiß, wie lange wir
sonst in unserem Schweigen gefangen gewesen wären.../
    „Ritter Duncan wollte gerade Bericht erstatten“,
erklärte Christen. Ob Erik auffiel, dass er Duncan dabei nicht ins Gesicht sehen
konnte? Er streifte sein Gegenüber nur gelegentlich mit einem flüchtigen
Blinzeln, ohne ihn jedoch wirklich anzuschauen.
     
    „Nun denn... Ritter...“, nickte Erik ihm
auffordernd zu.
    „Vielleicht könnt Ihr mir ja etwas erzählen, was
ich bei meinem Rundgang noch nicht habe in Erfahrung bringen können. Berichtet!“
    Erik kniff amüsiert die Augen zusammen, als
Duncan zögerte zu antworten.
    „Euer Verhältnis zu den Männern muss wahrlich
freundschaftlich sein, dass Ihr durch einen einzigen Rundgang den Zustand Ihrer
Gemüter in Erfahrung bringen konntet. Ich bin sicher Ihr brennt darauf, dem
Prinzen Euere Neuigkeiten zu berichten. Dem möchte ich natürlich nicht
zuvorkommen“,
    antwortete Duncan starr, wobei er Erik knapp
zunickte.
    „Ich wünsche Euch einen angenehmen Abend!“
    Die Empörung und Wut, die in Eriks Mundwinkel
zuckten, übersah er.
    „Hoheit...“, verneigte er sich dann tief vor
Christen und fing dessen Blicke mit den seinen, hielt sie für den Moment eines
Augenblicks fest, bis er schließlich beiden Männern den Rücken kehrte und mit
großen Schritten aus dem Zelt eilte.
    Draußen kristallisierte sein Atem an der
Abendluft. Er atmete ein paar Mal tief durch um den taumelnden Takt seines
Herzens zu beruhigen.
     
    /Seid ihr euch also schon so nahe, dass Erik das
Wort für dich ergreifen darf? Ich sollte in diesem Moment an deiner Seite stehen. Ich sollte.../
     
    Dabei lief er ein paar Schritte, damit die
Blicke des Wache haltenden Postens keine Löcher in seinen Rücken brannten,
während er leblos vor ihm stand, in Gedanken versunken.
    Sanft strich ein frischer Windhauch durch sein
Haar als wolle er die Schatten mit sich nehmen, die sich auf Duncans Gesicht
abbildeten. - Als wolle er sagen: „Das Schicksal hat es gut gemeint, euch zu
trennen.“
     
    Duncan seufzte leise und lächelte zugleich
bitter. Er schlich sich in einigem Abstand von seinen Kameraden an den
Lagerstätten vorbei. Er brauchte ihre Stimmen jetzt nicht, nicht in diesem
Augenblick, da er viel zu verwirrt war, sich ihren neugierigen Fragen zu
stellen.
    Und wie er Friedrich kannte, würde er Fragen
stellen, keine Ruhe geben, bis er sie alle ausführlichst beantwortet hatte.
    Er mochte seinen Freund, aber manchmal konnte er
tatsächlich lästig sein. Ruhe und die Einsamkeit der sternenklaren Nacht. - Das
war es, wonach er sich jetzt sehnte...
     
    „Willst du ihm das durchgehen lassen,
Christen... Prinz?“
    Christen wunderte sich, wie lange Erik noch die
gleichen Bahnen im Zelt auf und ab schreiten wollte. Immer und immer wieder, als
verlöre er sich in seinen eigenen Bewegungen. Wurde er dessen denn niemals müde?
Gelangweilt ruhte Christen auf seinem Lager, hatte den Kopf auf die Hand
gestützt und verfolgte die Bewegungen seines Begleiters halbherzig mit den
Augen.
    „Er hat sich einem Befehl widersetzt!“,
grummelte der Ritter schnaubend vor sich hin, rümpfte dabei wütend seine blasse
Nase, so wie er es stets tat, wenn er sich über etwas aufregte. Hätte ihn
Christen vorhin nicht zurück gehalten, wäre er diesem... Duncan sofort
nachgegangen... Er hätte diesen aufbegehrenden Mistkerl nicht einmal aus dem
Zelt schreiten lassen!
    „Du solltest ihm die Befehlsverweigerung nicht
nachsehen! Wir haben Krieg! Wenn du solchen Ungehorsam duldest, wird sich
vielleicht bald das ganze Heer auflehnen!“
    „Was regst du dich so auf, mein Freund? Soll ich
ihm Arrest erteilen, ihn vierteilen lassen, damit du endlich Ruhe gibst?
Abgesehen davon hat er keinen Befehl verweigert, denn der Befehl kam von dir!
Und wenn ich mich recht entsinne, ist Duncan dir gegenüber in keiner Weise
verpflichtet. Weise mich zurecht, falls ich mich täusche...“
     
    Erik bemerkte den ironischen Unterton in
Christens Stimme, gleichzeitig kam es ihm so

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