Ashes to Ashes (German Edition)
sich Duncan neben ihn setzte, nahm er nur
aus den Augenwinkeln wahr, doch er genoss die Wärme seiner Nähe.
- Und das süße Stolpern seines Herzens.
„Du wirst... auf dich Acht geben, nicht wahr
Duncan? ... Versprich es mir!“
„Ihr solltet Euch um Eure eigene Sicherheit mehr
sorgen als um...“
„Versprich es mir!“
„Ich... verspreche es...“
/Sobald du es zulässt, werde ich stets bei dir
sein.../
Noch einmal verfingen sich ihre Blicke, dann
nickte der Prinz knapp und erhob sich.
„Es wird Zeit... Man vermisst mich sicher schon.
Geh nicht so spät zu Bett. Morgen brechen wir früh auf. Ich habe den Heerführern
bereits Anweisungen erteilt. Gute Nacht, Duncan!“
Ohne sich noch einmal umzublicken, ließ er ihn
allein zurück.
„Gute Nacht!“, formte Duncan stumm mit den
Lippen, wartete, bis sich Christens Silhouette mit der Dunkelheit vereint hatte.
„Hast du... mir denn endlich vergeben?
Beantworte mir nur noch diese eine Frage... Hast du mir vergeben?“
Nur das Säuseln des Windes antwortete.
~13~
Jäger
„Aaargghhh...“ Heißer Schmerz explodierte in
seinem rechten Arm, als sich der stumpfe Stahl des gegnerischen Schwertes durch
seine Haut ins Fleisch fraß. Er hatte den Angriff verflucht noch mal zu spät
bemerkt! Zu spät, weil er seine Augen nicht überall haben konnte und ihm die
Wucht der zwei Angreifer, denen er gegenüberstand, Mühe genug bereitete um nicht
zu straucheln und ihnen einen tödlichen Vorteil zu schaffen. Er versetzte dem
dritten Mann einen kräftigen Tritt vor das Schienbein, war froh, dass der
Schmerz durch dessen Panzerung drang und dieser - wenigstens für den Augenblick
einer Sekunde, zurücktaumelte, damit Christen sich selbst in eine günstigere
Position bringen konnte.
Die zähe Flüssigkeit, die seinem Arm langsam
hinab strömte, spürte er lediglich als warmen Schleier auf seiner Haut,
überschattet von betäubendem Pulsieren. Wenn er sich jetzt davon ablenken lassen
würde, hätte er keine Chance mehr.
Wo um alles in der Welt war Erik? Er hatte ihn
bereits vor einer halben Ewigkeit aus den Augen verloren.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er eine
geschmeidige Bewegung, vernahm schließlich einen gurgelnden Laut, als einer der
Angreifer unter einem letzten Stöhnen zusammenbrach.
„Was machst du hier, Duncan?!“, keuchte Christen
außer Atem, fühlte, wie sich der Ritter an seinen Rücken stellte, um ihn nach
hinten zu decken.
„Ich dachte mir, es wäre schade, Euch allein den
ganzen Spaß zu überlassen! Und abgesehen davon, ist ein Kampf drei gegen einen
ziemlich unfair! Was macht Euer Arm?“
„Geh zurück auf deinen Posten! Du hast hier
vorne nichts zu suchen!“
„Doch aber nur, weil Ihr angeordnet habt,
mich in eine der hinteren Reihen zu stellen! Diesen Befehl könnt Ihr selbst
rück...“
Duncan unterbrach seinen Satz, als er mit dem
Schwert einen Hieb abwehrte, der ihm die Luft aus den Lungen riss.
Die Waffen der Valler waren massiv. Schon allein
die Wucht ihres Eigengewichtes konnte einen Mann zum Taumeln bringen. Geschickt
duckte er sich jedoch nach rechts und rammte sein eigenes Schwert in das
ungeschützte Bein seines Gegenübers, der getroffen zu Boden ging und keine Zeit
mehr hatte, sich zurückzuziehen, bevor ihn aus einiger Entfernung ein Pfeil in
den Hals traf.
Friedrich!
Duncan nickte ihm dankbar zu und auch wenn der
Ritter keine Antwort gab, wusste er, dass Friedrich die Geste wahrgenommen
hatte.
„Wo waren wir stehen geblieben?“, fuhr Duncan
fort, als er sich wieder in unmittelbarer Nähe des Prinzen befand.
„Dass du sofort wieder zurück zu deinen Leuten
gehst, Duncan! Ich brauche dich hier nicht! Erik ist mir Unterstützung genug!“
„Nur seltsam, dass ich Euren wackeren Erik hier
nirgendwo entdecken kann! Wie wäre es mit einem einfachen ‚Danke’? Jetzt wäre
wohl bewiesen, wer von uns beiden der Sturkopf ist!“
Plötzlich versteifte sich Christen, atmete nur
noch flach und wich vorsichtig - vielleicht unterbewusst, einen Schritt zurück.
„Verflucht...“, knirschte er erstickt.
„Was ist los?“, verlangte Duncan zu erfahren,
wendete den Blick in seine Richtung, verfolgte sein Starren mit den Augen.
„Ich wusste nicht, dass es so viele sind...“,
hauchte der Prinz leise, so sanft, dass der Wind seine Worte mit sich riss.
Erschöpft ließ er sein Schwert zu Boden sinken, richtete den Blick in den
wunderschönen
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