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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Silhouetten zweier Personen, die sich bereits im Zelt befanden.
     - Christen und ein Mann, den Duncan selbst nur
vom Sehen her kannte.
    Anmutig bewegte sich der Prinz durch den Raum.
Er hatte seine Rüstung abgelegt und seine weiche Tunika umspielte die Muskulatur
seiner Arme, seiner flachen Brust, gab wenig und dennoch atemberaubend intensiv
die Blässe seiner weißen Haut preis.
    Kurz flatterten Christens Blicke über den
Neuankömmling, doch sogleich wendete er sich wieder dem fremden Mann zu, nachdem
er sich einen Becher Wein eingegossen hatte.
    „Natürlich bin ich mir dessen bewusst, aber ich
halte es dennoch für unklug!“, bemerkte Christen mit einem leichten
Kopfschütteln, gab vor, das unsichere Schlucken seines Gegenübers übersehen zu
haben.
    „Ihr kennt meine Einstellung hierzu! Doch es ist
Euere Entscheidung, mein Prinz!“, erwiderte der Fremde kurz, warf verstohlene
Blicke auf Duncan. Vermutlich befürchtete er, der junge Ritter könne ungebeten
viel von ihrem Gespräch mitbekommen.
    Duncan verneigte sich leicht, höflich und wollte
sich zurückziehen. Vielleicht hatte der Wächter am Zelteingang vergessen, dass
Christen bereits Besuch hatte, doch das gehauchte „Bleib hier, Duncan! General
Lassoux wollte mich ohnehin gerade verlassen!“ des Prinzen, hielt ihn davon ab.
    Und der General begriff, zögerte nicht lange,
bevor er sich mit einer Verneigung schließlich verabschiedete. Christen prostete
ihm unhöflich zu, wartete dann, bis die Zeltplane wieder zufiel und Stille
einkehrte.
     
    Nur das gleichmäßige Knistern des Feuers
erfüllte noch den Raum, sonst schien alles zu schweigen.
    Duncan stand reglos da, rang nach Worten.
    Doch er fand kein einziges, beobachtete
lediglich Christens Bewegungen, wie er vorsichtig zu dem provisorischen Tisch
lief, um dort sein volles Weinglas abzustellen.
    - Wie er dann mit dem Rücken zu ihm so
verharrte, als müsse er angestrengt darüber nachdenken, weshalb er den jungen
    Ritter überhaupt her befohlen hatte.
    Dann, ganz plötzlich, wendete er sich abrupt um,
starrte Duncan direkt und offen ins Gesicht.
    Fast schien Traurigkeit seine schönen
Gesichtszüge zu überschatten.
    „Mein Gott...“, sprach er schließlich leise.
    Das Funkeln in seinen Augen durchtränkte Duncans
Herz wie Licht die Dunkelheit.
    Langsam näherte er sich seinem Gegenüber. Ohne
dass Duncan es absichtlich tat, trat auch er einige Schritte näher.
    Dann geschah alles unendlich schnell.
     
    Er wusste nicht weshalb, aber plötzlich hatte er
Christen in den Armen, fasste ihn sanft am Hinterkopf, atmete seinen
winterlichen Duft, während er den Jüngeren an sich presste.
    „Ich hatte solche Angst, dich nicht unter ihnen
zu sehen!“, brachte Christen gebrochen hervor, verfestigte dabei seinen eigenen
Griff um Duncans Körper.
    Fest umschlungen standen sie in der zitternden
Bronze der Nacht, verkrampften sich ineinander, als hätten sie nie etwas anderes
getan, als wäre... es das einzig richtige, was sie in jenem Moment tun konnten.
     
    /Gott, lass uns einen Pakt schließen! Wenn...
wenn ich in diesem Krieg sterben soll, dann töte mich jetzt, da ich ihn in meinen Armen halte!/
     
    Wie süß konnte doch die Ewigkeit sein, wie süß
der Augenblick, wenn man die Zeit verlor.
    Sie krampften ihre Arme umeinander, als könnte
man sie jeden Moment auseinander reißen.
    Die Berührung war heftig, fest und... wurde
gebrochen, da Christen sich plötzlich versteifte und einen Schritt zurück wich.
    Er blinzelte verwirrt, strich sich dann die
dunklen Strähnen aus der Stirn, die seine Augen verdeckten.
    Vielleicht wäre es besser gewesen dies nicht zu
tun, denn jetzt konnte er sich nicht mehr verbergen. Langsam hob er den Blick,
sah nur flüchtig in das helle Grün von Duncans Augen, in welchem ebenso
Unsicherheit und Bestürzung?... flackerte.
    Es gab so viel zu sagen und doch blieben beide
stumm.
    Erst als die Plane des Zelteingangs
zurückgezogen wurde, kam Lebendigkeit in die kreischende Stille zwischen beiden
Männern zurück. Erst dann löste Duncan etwas die Verkrampfung seiner Hände, die
er so fest zu Fäusten geballt hatte, dass sich seine Fingernägel bereits in sein
Fleisch gruben.
     
    „Prinz, ich habe...“, erklang Eriks holpernder
Tenor, verebbte augenblicklich unter einem „Oh!“, als er Duncan bemerkte.
    Es wäre angemessen gewesen, sich für sein
unangekündigtes Hereinplatzen zu entschuldigen, wenigstens den Anschein zu

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