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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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es auch schon bemerkt!
    - Dass es sein eigenes… Blut war, das das Tuch
seiner Tunika wie Honig an seinem Leib kleben ließ. - Dass der heulende Schmerz,
der sich schräg über seinen Oberkörper zog, bis hinab zu seinem linken Bein,
nicht von ungefähr kommen konnte, aber er hatte keine Zeit, weiter darüber
nachzudenken und Friedrich tat gut daran, auch endlich still zu schweigen und
seine Kräfte zu schonen, also antwortete er nicht darauf, schleppte sie beide
einfach voran.
     
    Woher er die Entschlossenheit nahm, wusste er
nicht einmal selbst. Weiter, immer weiter und irgendwann schien es ihm wie ein
Wunder, dass sie endlich das Lager erreichten.
    Nach unendlichen Ewigkeiten.
    Fest schlug er die Plane zurück.
    Der garstige Geruch, der ihm in die Nase drang,
ließ ihn würgen. Wundes Fleisch und der Gestank nach Blut und Schweiß…
     
     
    ~14~
    Dämmerung
     
    „Setz dich hier hin!“
    - Wie monoton klang seine Stimme, doch er war
froh, dass die Worte überhaupt noch über seine Lippen kamen, denn ein
eigentümlicher Schwindel hatte sein Bewusstsein befallen und drohte es ihm jeden
Augenblick zu entziehen.
    Es gab kein freies Lager mehr, auf das sich
Friedrich hätte setzen können, also protestierte er auch nicht, als Duncan ihm
befahl, sich neben einem Mann nieder zu lassen, dem das rechte Bein bis zum Knie
fehlte.
    Schnell wendete er die Augen von dessen Gesicht
ab, denn es war schmerzverzerrt und fiebernd, erstarrt in einer grässlichen
Fratze.
    Er wollte nicht so enden! Wenn er Glück hatte,
konnte der Feldscher seine Wunde nähen, bevor er sein gesamtes Blut verloren
hatte und wenn er noch mehr Glück hatte, würde sich der Stumpf letztendlich
nicht entzünden. Er hatte schon so viele Männer durch Wundbrand dahinsiechen
sehen. Ihr eigener Körper vergiftete sie und es gab nichts als Abwarten, was man
hätte dagegen tun können.
    Fest klammerte er seine Finger um das letzte
Stück Schulter, das ihm geblieben war. Es verschlimmerte den Schmerz, doch so
wusste er wenigstens, dass er noch am Leben war…
    „Hey, wir brauchen Hilfe!“, schrie Duncans
Stimme über ihm, doch er hob nicht den Kopf, wusste auch so, dass es noch eine
ganze Ewigkeit dauern konnte, bis sich jemand ihrer annahm.
    Schwerfällig stapfte Duncan davon. Friedrich
wollte ihn zurückhalten.
    „Geh nicht!“, lag ihm auf der Zunge. „Lass mich
nicht allein!“ Aber sein Freund war bereits zu weit entfernt, als dass er seine
Bitte noch hätte hören können.
     
    War denn hier verflucht noch mal kein Arzt, wenn
man einen brauchte?
    „Mein Freund ist schwer verletzt! Er braucht
dringend Hilfe!“, versuchte Duncan erneut, erkannte am hintersten Zipfel des
großen Zeltes zwei Männer, die sich seinem Rufen zuwandten. Einer stand auf,
eilte auf ihn zu.
    „Mein Gott, Duncan… hat’s dich erwischt?“
    Duncan blinzelte verwirrt, als er Taylor vor
sich sah, das Haar wirr, die Augen unterlaufen.
    Er hatte nicht gewusst, dass der junge Mann als
Helfer hier im Krankenzelt eingeteilt worden war…
    „Ein Arzt, schnell!“, stieß er hervor, bemerkte,
wie die Anspannung allmählich von ihm abfiel und einer unheimlichen Erschöpfung
den Weg freimachte, die rasch von seinen Gliedern Besitz ergriff.
    Taylors Silhouette begann vor seinen Augen zu
verschwimmen, also kniff er sie etwas zusammen, schüttelte kaum erkennbar den
Kopf.
    Er zuckte zurück, weil der Schmerz in seiner
Brust neu aufflammte, denn sein Gegenüber hatte den zerrissenen Stoff etwas
angehoben, um die Wunde inspizieren zu können.
    „Schon gut… setz dich da hin!“, befahl Taylor
dann mit weicher Stimme, als spräche er zu einem kleinen Kind, packte Duncan
jedoch fest am Arm und zwang ihn nach unten.
    „Friedrich ist da drüben! Seine Wunde muss
schnell versorgt werden“, krächzte Duncan ihm entgegen. Jener nickte kurz und
verschwand für einen Moment, um den Feldscher zu holen.
     
    „Friedrich wird versorgt. Wir sind nur zu zweit
hier, Duncan! Cavendish und ich! Naja, und der fette Mönch, der hier ständig
rumschnüffelt und meint, uns Anweisungen erteilen zu müssen… Lass mich mal
sehen!“
    Vorsichtig begann Taylor die Schnüre von Duncans
Hemd zu lockern, doch da es sowieso einen langen Riss in der Mitte aufwies,
beschloss er, es mit einem Messer vom Leib des jungen Ritters zu schneiden.
Dennoch musste er den Stoff von Duncans Haut heben, denn er klebte fest an
seiner blutenden Brust.
    Duncan stieß den Atem in

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