Ashes to Ashes (German Edition)
seiner Nähe.
Ruckartig bog er in einen finsteren Winkel ab,
der durch die Rückseite der provisorisch für die Pferde errichteten Ställe
gebildet wurde. Ab und zu ertönte ein Schnauben, konnte er das Tänzeln ihrer
Hufe hören. Aber da war noch etwas!
„Huhhhngggg! Ahhh…“
- Menschliche Laute, als ob…
Wie erstarrt blieb er plötzlich stehen, als er
zwei Männer erkannte. Das Gesäß des größeren zeichnete sich weiß auf dem dunklen
Untergrund ab, auf dem sie lagen. In deutlichen Bewegungen zuckte es auf und ab,
immer wieder, gefangen in exstatischem Höhepunkt.
Ein Keuchen beantwortete das gepresste Stöhnen
des oben liegenden Mannes. Christen wich ohne nachzudenken zurück. Er musste
hier weg. Er konnte nicht sagen, was es war, dass die Männer plötzlich
aufschrecken ließ. Er hatte doch keinen Laut von sich gegeben! War es das
Rascheln seiner Kleidung gewesen?
Ertappt schnellten sie herum, zogen sich rasch
die halb heruntergelassenen Hosen über die Unterleiber, warfen sich ängstliche
Blicke zu.
Christen erkannte sie. Es waren Männer aus
Duncans Truppe. Ritter Arnulf, wenn ihn nicht alles täuschte und ein Mann von
schmächtigerer Statur, dem er auf die Schnelle allerdings keinen Namen zuordnen
konnte.
Die Herzen sanken ihnen in die Hosen, nachdem
sie erkannt hatten, wervor ihnen stand.
Hatten sie überhaupt bemerkt, dass der Prinz
ebenso erstarrt und überrascht war wie sie oder vermuteten sie etwa, dass er
ihnen lustvoll zugesehen hatte, wie sie sich im Mondschein liebten?
Arnulf verneigte sich tief vor Christen.
„Erlaubt, dass ich spreche, Hoheit!“, hauchte er
mit seiner krächzenden Stimme. Christen nickte stumm.
„Was Ihr eben gesehen habt… wird nicht wieder
vorkommen. Es war ein… Ausrutscher!“
/Eine schlechte Lüge!/
„Ihr müsst wissen, ich … habe eine Frau und ich…
liebe sie…“ Doch er bemerkte, dass Christen nur halbherzig seinem Stammeln
lauschte, senkte schließlich betreten den Kopf.
„Werdet Ihr uns…“
„Ich habe nichts gesehen“, erwiderte der Prinz
knapp, machte kehrt und ließ die beiden Männer in ihrem sprachlosen Schweigen
zurück.
„Verflucht!“, brach es dann nach einer Weile aus
Arnulf heraus.
„Wir müssen besser aufpassen! Wie konnte das
passieren?!“
„Nur, weil du zu laut gegrunzt hast!“, erwiderte
Taylor, während er sich das Hemd in die Hose schob.
„Dir scheint es ja gar nichts auszumachen, dass
man uns gesehen hat! Noch dazu seine Hoheit!“
Taylor grinste breit. „Er hat doch gar nichts
gesehen! Vielleicht deinen nackten Arsch, aber glaube mir… er tut wirklich
besser daran, diesen Anblick zu vergessen. Wer weiß, mit wem er des
Nachts sein Lager teilt. Dieser Erik ist doch ganz gut aussehend, findest du
nicht auch? Selbst der Prinz weiß, dass seine Männer nicht so keusch sind, wie
sie es vielleicht sein sollten! Sobald uns der Mönch nicht dabei erwischt, ist
es doch egal! Wobei ich mir bei ihm durchaus vorstellen könnte, dass er spitz
wie eine Lanze würde, wenn er uns rammeln sähe!“
Arnulf verdrehte genervt die Augen.
„Halt’s Maul und lass die Hose runter! Ich war
noch nicht fertig mit dir!“
Doch Taylor schüttelte den Kopf.
„Uhuh… es reicht mir, wenn du einmal nachts
deinen klebrigen Samen in mich spritzt. Es war nicht ausgemacht, dass ich dir
öfter als einmal pro Nacht als Hure diene! Gib dich zufrieden!“
„Ein Wort von mir und Cavendish wird sich einen
anderen Helfer im Krankenzelt suchen!“
„Komm mir nicht auf diese Tour, Arnulf! Wir
haben eine Abmachung. Ich lass mich von dir ficken und du sorgst dafür, dass ich
nicht aufs Feld muss! Ich habe meinen Teil heute bereits erfüllt. Sorg du dafür, dass du dich auch an deinen hältst!“, hob er den Zeigefinger, als
wolle er einen kleinen Jungen belehren.
Er wusste, dass er Arnulf in den Händen hatte.
Die kleinen Abenteuer nachts waren dem großen Ritter viel zu wichtig, als dass
er sie hätte aufs Spiel setzen wollen, indem er versuchte, Taylor zu erpressen.
„Wenn ich es recht überdenke, tippe ich eher auf
Duncan!“, fügte Taylor mit einem neckischen Pfeifen hinzu, als er sich seinen
Umhang um die Schultern warf und langsam davon trollte.
„Wollen wir eine Wette abschließen, mit wem
Seine Hoheit das Lager teilt?“
„Wie kommst du auf diesen Mist?“, rief ihm
Arnulf hinterher, doch Taylor war bereits zu weit verschwunden, als dass er noch
hätte seine Antwort
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