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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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Kehle durchschnitt. Das Opfer gab nur einen gurgelnden Laut von sich und sackte in sich zusammen. Blut sprudelte aus seinem Hals und verband sich mit der Asche. Der Untergrund, auf dem der berobte Diener stand, begann zu dampfen und er wurde von heftigen Zuckungen hin- und hergerissen. Seine Augen fingen in einem gleißenden Licht an zu strahlen und aus dem Mund drang ein blendendes Leuchten. Er riss die Arme in Richtung Anzbacher und ein grüner Blitz entlud sich in dessen Richtung. Der Gefangene vor dem selbst ernannten Fürsten verdampfte mit einem widerlichen Zischen. Sein Fleisch schmolz und sickerte langsam zwischen die abgeschlagenen Köpfe seiner einstigen Kampfgefährten. Das Strahlen wurde immer intensiver und als es in den Augen schmerzte, erlosch es ohne Vorwarnung. Dort, wo der Akolyth gestanden hatte, fiel eine leere Robe auf den verbrannten Boden. Anzbachers Körper zuckte immer noch unkontrolliert und er brüllte vor Schmerzen. »NarrondsMut fließt in mich, ich kann es fühlen. Dank, mächtigster aller Götter, mit deinem Mut werde ich nun nicht mehr zaudern und deine Feinde in den Staub treten!« Ari sah, wie sich Anzbacher veränderte, seine Gestalt wuchs und aus seinem Rücken brachen Tentakel hervor, die wild um sich schlugen. Einige der Augen auf seinem Bauch platzten, und wo deren Flüssigkeit auf den Körper der Abscheulichkeit traf, mutierte er weiter völlig unkontrolliert. Ob des schaurigen Spektakels regte sich bei manchem Zuschauer Unbehagen, aber wer sich zur Flucht wenden wollte, wurde sofort von einem der dämonischen Wächter in Stücke gerissen.
    Der nächste Akolyth begann mit seinem Ritual, diesmal wurde das Wort »Stärke« in der Beschwörung verwendet. Das grausame Schauspiel ereignete sich noch vier weitere Male, bevor Sai an der Reihe war. Anzbacher hatte noch zusätzlich die arkane Kraft, das Wissen, das Geschick und die Widerstandsfähigkeit Narronds absorbiert, und mit jeder weiteren Essenz, die er in sich aufnahm, wuchs er und veränderte sich. Fleischige Flügel waren ihm gewachsen. Sein Kopf war mittlerweile gehörnt und seine Augen brannten rot wie das Innere der Erde. Seine Muskelstränge erinnerten an dicke Schiffstaue. Eine farbige, wirbelnde Aura umgab seine Klauen und zwischen seinen Fingern zuckten grüne Blitze, wenn sich die magische Energie entlud. Anzbacher war zu einer wahren Bedrohung für ganz Tiro geworden. Er lachte, was eher dem Geräusch eines einstürzenden Gebäudes gleichkam. »Jetzt noch die letzte Essenz. Narronds Unverwundbarkeit – dann werde ich endlich ein Gott sein!« Ein feuerfarbener Strahl verließ seine Augen und verbrannte die ersten zwei Schranzen, auf die er traf. Für Anzbacher waren es nur entbehrliche Neureiche, deren Tod nicht weiter ins Gewicht fiel. Sie hatten versucht, Macht zu erlangen, und ihre totale Vernichtung gefunden. Wieder brüllte Anzbacher: »Lasst es uns zu Ende bringen und das ewige Reich Narronds gründen!«
    Ein gewaltiger Donner von außerhalb hallte durch den Saal. Er war so laut, dass er sogar den Boden beben ließ. Begleitet wurde er von einem grellen Lichtblitz, der durch die Fenster fiel. An der Reaktion Anzbachers konnte die Assassine ablesen, dass das nicht zum Ritual gehörte. Das Grollen war kein natürliches Unwetter und das Leuchten konnte kein Gewitterblitz gewesen sein, es war zu gelblich und hielt zu lange an. Nun flogen die Flügeltüren auf und drei Wachsoldaten stürmten panisch herein. Sie erstarrten, als sie sahen, was aus ihrem Herrn geworden war. Anzbacher brüllte vor Zorn über die Störung und verbrannte zwei der Soldaten mit einem einzigen Gedanken. Ein Tentakel zuckte vor und umwickelte das Bein des vor Entsetzen erstarrten Dritten. Langsam hob der gewaltige Dämon den Unglücklichen kopfunter in die Luft und zog ihn zu sich heran. Er baumelte wimmernd vor AnzbachersFratze und zitterte vor Angst. Ein dunkler, größer werdender Fleck auf seiner Uniformhose verriet, dass er sich einnässte.
    Außer sich vor Wut brüllte der dämonische Fürst seinen Untergebenen an, warum er diesen heiligen Moment störe. Der Soldat stotterte weinerlich los: »Herr, die Stadt wird angegriffen. Überall schießen Feuersäulen aus dem Boden und zerstören die Mauern und Häuser. Das Feuer frisst sich sehr schnell durch die Viertel, und wenn wir Truppen an Ort und Stelle haben, um es einzudämmen, tauchen die feurigen Pilze auf der anderen Seite der Stadt auf.«
    Anzbacher drehte den Soldaten in der Luft und

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