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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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Ohr: »Was haben sie dir versprochen?« Gepresst und verzweifelt mit den Händen am unerbittlichen Arm Ithtars zerrend stammelte sie: »Nichts. Ich habe den Orden nicht verraten, aber wenn es unserer Sache dient, dass ich sterbe, dann werde ich es tun.«
    Der Griff des Hauptmanns verstärkte sich noch und er riss sie herum, sodass beide ins Innere des Turms blickten. General Goliath zog sein Schwert und schrie Ithtar an: »Töte die Verräterin, sonst werde ich es tun! Sie hat uns auf das Schändlichste verraten und den guten Namen unseres Komturs in den Schmutz gezogen!« Er trat auf die beiden zu und erhob seine Klinge.
    Nun griff Rugor ein. Er packte den General von hinten gleichzeitig an Kragen und Schwertgürtel und drängte ihn hinaus auf den Balkon. Ithtar handelte ohne zu zögern und warf sich, mit der Elfe im Griff, zur Seite. Der Baron beschleunigte seinen Schritt. Goliath kam ins Stolpern und ließ seine Waffe fallen. Ohne Ankündigung hob Rugor den General über die Brüstung und warf ihn in die Tiefe. Ein langgezogener Schrei erfüllte das Areal des Rubinhorsts – abrupt riss er ab. Der Baron sah über das marmorne Geländer und erblickte den zerschmetterten Körper des Generals im Zwingerhof. Sein Kopf war aufgeplatzt wie eine überreife Frucht und alle Gliedmaßen waren grotesk verdreht. Ein Ring aus Wachen bildete sich um den Kadaver, die abwechselnd nach oben und dann wieder auf den Boden sahen. »Nehmt diesem Abschaum die Insignien unseres Ordens und werft ihn über die Mauer zu seinen Freunden! Er hat uns niederträchtig verraten und die Tore öffnen lassen, damit Narronds Brut uns überrennen konnte!«, schrie Rugor den versammelten Leuten im Hof zu. Die Soldaten handelten schnell, sie entkleideten Goliath und beförderten seine Überreste hinunter in die Ruinen des ersten Rings.
    Ithtar half der Elfengeneralin auf und verbeugte sich knapp vor ihr. »Es tut mir leid, Euch so behandelt zu haben, aber wir mussten den wahren Verräter entlarven, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.«
    Latariels Augen verengten sich und sie wandte sich an den Komtur. »Da eseiner gerechten Sache gedient hat und ich froh bin, dem Orden geholfen zu haben, wurde auch meine Ehre nicht befleckt.« Mit diesen Worten ging sie an den beiden Vampiren vorbei in das Turmzimmer zurück.
    Der Zwergengeneral war mittlerweile bei seinem zweiten Humpen angelangt und grummelte Flüche und Verwünschungen vor sich hin. Reichenberg war nervös, das sah man ihm deutlich an. Rugor ging zu ihm und richtete das Wort an ihn. »General Reichenberg, Ihr müsst nichts befürchten. Mir wurde berichtet, wie tapfer Ihr und Eure Männer bei der Verteidigung gekämpft habt. Goliath und der Feuerzauberer waren wahrscheinlich die einzigen Verräter und hatten mit dem Vergiften der Nahrungsvorräte vor einigen Tagen zu tun. Goliath machte mich zwar darauf aufmerksam, aber das war nur ein Trick, um später über jeden Zweifel erhaben zu sein.«
    Reichenberg schluckte, sein Mund fühlte sich trocken an. Mit belegter Stimme fragte er den Baron: »Woher wollt Ihr wissen, dass er wirklich der Verräter war?«
    Rugor lächelte und ging zu seinem Schreibtisch, um sich in seinem Lehnstuhl niederzulassen. »Nun, Goliath verriet sich, als er davon sprach, dass mein Namen in den Schmutz gezogen wurde, aber keiner außer mir und Emilia wusste, dass der Zauberer das Tor öffnen ließ, indem er sagte, dass der Befehl von mir persönlich kam. Außerdem forderte er den Tod unserer Freundin Latariel zu vehement. Er sah darin wahrscheinlich seine Chance, davonzukommen, wenn eine Schuldige gefunden und auch getötet würde, ohne dass sie vorher befragt würde.«
    Ithtar war wieder hereingekommen und ergriff nun das Wort. »Das Blut des Magiers hat mir verraten, dass es noch einen weiteren Verräter gab, aber leider nicht, wer es war.«
    Rugor hob die Hand, sodass der Hauptmann seinen Kopf neigte und schwieg. Der Baron seufzte und fuhr sich mit seinen Händen über das Gesicht, dann sprach er zu seinen Generälen. »Wir haben herbe Verluste einstecken müssen. Mehr als ein Viertel unserer Männer ist verwundet oder gefallen. Der äußere Ring ist verloren und völlig zerstört; damit wird eine Rückeroberung sinnlos. Wir müssen hier ausharren und warten, bis der Großmeister eintrifft, dann können wir die Horden Narronds stoppen und zum Angriff übergehen. Latariel, Ihr werdet einen Eurer Offiziere aussuchen, der das Kommando Goliaths übernimmt. Ich weiß, dass

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