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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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schien der Magier von innen heraus zu strahlen. Das Bemerkenswerteste an Eriels neuer Ausrüstung aber war sein Stab. Er war lang und für den zweihändigen Gebrauch erschaffen worden. Der Schaft war glatt und schwarz, der Kopf außergewöhnlich gearbeitet. Es schien ein Klumpen aus geschmolzen wirkendem Gestein darauf zu sitzen, der ständig seine Form änderte. Bei diesem Prozess bildeten sich Risse auf der Oberfläche, aus denen es orange-rötlich schimmerte. Die so entstandenen Segmente ordneten sich ständig neu an und erschufen die bizarrsten Formen. Von dem Stab regelrecht in Bann geschlagen, starrte die Dunkle auf das Wunderding.
    Sie wurde aufgeschreckt, als Sai vor sie trat und sie zärtlich auf den Mund küsste. Ihre Überraschung ließ Ari sich nicht anmerken. Die Worte des Vampirs kamen leise über seine Lippen und Ari zweifelte keinen Moment an seiner Aufrichtigkeit: »Wir wissen, dass du eine schwere Entscheidung zu treffen hast, aber uns wurde gesagt, dass wir dich hierbei nicht unterstützen oder beeinflussen sollen. Wir haben darüber gesprochen und eines sollst du wissen: Wir werden zu dir stehen, egal für was du dich entscheidest.« Ari umarmte ihren Geliebten und küsste ihn ebenfalls. Dann trat sie vor ihre Gefährten, diese versammelten sich um sie.
    »Ihr sollt wissen, dass ich euch für eure Treue danke und euch sehr schätze«, begann sie. »Wir haben viel miteinander erlebt. Meine Entscheidung habe ich bereits getroffen und ich weiß nicht, was sie für uns und unsere Gemeinschaft bedeutet, aber wisset, dass ihr immer auf mich zählen könnt, egal wo ihr seid. Ich werde eure Treue mit Treue belohnen. Wo immer mich der Wind hinträgt, ihr werdet einen Platz in meinem Herzen haben. Bitte gebt alle auf euch Acht. – Ich muss alleine gehen …« Ari unterdrückte ein paar Tränen. Sie sah, dass sogar die beiden Elfen um ihre Fassung rangen. Wolfgar verlor sie vollends und wahre Tränenbäche liefen dem dicklichen Nordmann über die Wangen.
    Sai ergriff Aris Hand und sagte: »Wir werden dich noch bis zum Eingang der Höhle begleiten.«
    Sie nickte langsam und so setzte sich die Gruppe in Richtung Drachenhort in Bewegung. Dort angekommen sah die Dunkle noch einmal jedem ins Gesicht. Sie umarmte Sai und hielt ihn einen Augenblick lang fest an sich gedrückt. »Ich liebe dich und wir werden uns wiedersehen, wenn nicht in dieser Welt, dann in der nächsten.« Er nickte und küsste sie noch einmal leidenschaftlich.
    Dann drehte Ari sich um und trat ihrem Schicksal entgegen.
    Sie stand mitten auf der Plattform. Die Luft war stickig und heiß. Die Anwesenheit des Drachen hatte die gewaltige Höhle aufgeheizt. Sie rief nach Mandrax. Augenblicke später wälzte dieser seinen gigantischen Körper über die Bruchkante und baute sich vor der Enrai auf. Seine Stimme dröhnte im Kopf der Assassine: »Du hast dich entschieden?«
    »Ja, ich werde die Menschheit schonen und den steinigen Weg gehen.«
    Der Drache wirkte verwundert, aber auch erleichtert. »Ich wusste, dass du eine weise Entscheidung treffen würdest, aber erkläre mir, warum du diese Möglichkeit gewählt hast. Deine Antwort ist sehr wichtig, da mein nächstes Handeln davon abhängt.«
    Ari sah fest in die goldfarbenen Reptilienaugen des Drachen. »Ich habe so entschieden, weil der Kreis des Lebens, in dessen Mittelpunkt Tiro steht, geschlossen bleiben muss. Ein Glied zu entfernen, hieße, den Kreis zu stören, und davon würde sich das Land nicht wieder erholen. Etwas anderes wäre es, wenn die Menschen durch und durch schlecht wären, aber Wolfgar, die menschlichen Krieger des Ordens und noch andere in den Siedlungen und Städten zeigen mir, dass die Saat des Bösen nicht in allen keimt. Wenige sind in ihrem Handeln verdorben, nur stecken sie andere damit an. Diese existieren in jedem Volk und in jeder Rasse und ich werde sie jagen und wie Unkraut entfernen, damit Tiro wieder erblühen kann. Anzbacher und seine korrupten Lakaien sind nichts weiter als ein schmarotzendes Gewächs, das den DrachenbaumTiro in seinem Wachstum empfindlich stört. Entfernt man diese einzeln, werden ihre Ideen und ihr verdorbener Einfluss mit ihnen sterben.«
    Der Drache schloss die Augen und nickte kurz. »Du hast weise gesprochen und deine Zukunft selbst gewählt. Ich bin beeindruckt. Nicht viele gehen den steinigen Weg, die meisten verhalten sich wie Wasser, sie nehmen den Weg des geringsten Widerstandes. Ich werde dir nun ein Tor zu einem Ort öffnen, an dem ein

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