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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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hat sie gleich nach seinem Amtsantritt unter Hausarrest gestellt. Wir haben zwei Gardisten festgenommen, die für die Borgia arbeiteten. Einer von ihnen war früher Schmied, er hätte das Schloss vielleicht aufstemmen können, obwohl die Zellentür keine Beschädigungen aufweist, also haben sie wahrscheinlich einfach den Schlüssel benutzt … wenn sie es wirklich waren.“
    „Macht uns Lucrezia irgendwelchen Ärger?“
    „Seltsamerweise nicht. Sie scheint sich … in ihr Schicksal ergeben zu haben.“
    „Traut ihr nicht! Was immer Ihr tut, lasst Euch von ihrem Gebaren nicht in falsche Sicherheit wiegen. Wenn sie sich ruhig verhält, ist sie am gefährlichsten.“
    „Sie wird von Schweizer Söldnern bewacht. Das sind harte Kerle.“
    „Gut.“
    Ezio überlegte gewissenhaft. Wenn Cesare noch Freunde in Rom hatte, und die hatte er offensichtlich, würden sie ihn so schnell wie möglich aus der Stadt schaffen. Doch die Tore würden bereits verschlossen sein, und ohne den Apfel und das Geschick eines Assassinen würde es Cesare auch nicht gelingen, dem Schleppnetz und den Absperrungen zu entgehen, die überall in Rom errichtet wurden.
    Damit blieb nur eine Möglichkeit.
    Der Fluss!
    Der Tiber floss von Norden her nach Rom herein und im Westen hinaus, wo er ein paar Meilen weiter bei Ostia ins Meer mündete. Ezio erinnerte sich an die Sklavenhändler, die er getötet hatte und die auf Cesares Lohnliste gestanden hatten. Sie waren sicher nicht die Einzigen gewesen! Solche Leute konnten ihn auf ein Boot bringen oder auf ein kleines, seetüchtiges Schiff, entweder als Matrose verkleidet oder unter einer Plane inmitten der Fracht versteckt. Ein Segel- oder Ruderschiff würde nicht lange brauchen, um das Tyrrhenische Meer zu erreichen, und von dort … nun, das hing von Cesares Plänen ab. Es war also wichtig, ihn zu erwischen, bevor er sie in die Tat umsetzen konnte.
    Ezio nahm den schnellsten Weg und ging zu den Docks mitten in der Stadt hinunter, die sich nicht weit von der Engelsburg entfernt befanden. Die Kais lagen voller Boote und Schiffe sämtlicher Arten und Größen. Die Suche kam einer Jagd nach der Nadel im Heuhaufen gleich. Eine halbe Stunde. Da konnte Cesare noch keine Zeit gehabt haben, um abzulegen, und die Flut kam gerade erst.
    Ezio fand ein stilles Plätzchen, hockte sich hin und holte, diesmal ohne zu zögern, den Apfel aus dem Beutel. Hier konnte der Apfel seine Bilder nirgendwohin projizieren, aber Ezio hatte das Gefühl, dass er, wenn er dem Artefakt nur vertraute, eine andere Möglichkeit finden würde, mit ihm zu kommunizieren. Er hielt den Apfel vor sich, schloss die Augen und bewegte ihn kraft seines Willens dazu, seine Frage zu beantworten.
    Der Apfel leuchtete nicht, aber Ezio spürte durch seine Handschuhe hindurch, wie er sich erwärmte und zu pulsieren begann. Zugleich drangen seltsame Laute daraus hervor, oder entstanden diese Laute in seinem Kopf? Er war nicht sicher. Eine Frauenstimme, die ihm merkwürdig bekannt vorkam und die er trotzdem nicht erkannte, sagte leise, als wäre sie weit entfernt, und doch ganz deutlich: „Die kleine Karavelle mit den roten Segeln an Pier sechs.“
    Ezio rannte den Kai hinunter. Er brauchte einige Zeit, denn er musste sich zwischen geschäftigen, fluchenden Seeleuten hindurchzwängen, um Pier sechs zu finden, und als er ihn endlich erreichte, legte das Boot, auf das die Beschreibung des Apfels zutraf, gerade ab. Es kam Ezio bekannt vor. Auf den Decks stapelten sich mehrere Säcke und Kisten – Kisten, die groß genug waren, um einen Menschen darin zu verstecken –, und Ezio machte erschrocken jenen Mann aus, den er nach seinem erfolglosen Versuch, Madonna Solari zu retten, für tot gehalten und liegen gelassen hatte. Der Mann hinkte stark, als er auf eine der Kisten zuging und sie mit der Hilfe eines anderen Mannes zurechtschob. Ezio sah, dass unterhalb des oberen Randes der Kiste Löcher ins Holz gebohrt waren. Er duckte sich hinter ein Ruderboot, das auf Böcken lag und auf einen neuen Anstrich wartete, um nicht entdeckt zu werden, als der Seemann, der ihm sein Humpeln verdankte, sich umdrehte und den Blick über den Kai schweifen ließ, vielleicht, um nach Verfolgern Ausschau zu halten.
    Hilflos sah Ezio der Karavelle hinterher, die jetzt die Flussmitte erreichte. Eines der Segel wurde gesetzt, um die steife Brise dort draußen einzufangen. Selbst zu Pferd hätte er dem kleinen Schiff nicht am Flussufer entlang folgen können, da der Weg dort oft

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