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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Ferrara?“
    „Nun, ihre dritte Ehe scheint ihr gut zu bekommen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich anfangs besorgt war. Die Familie der d’Este ist so ein hochnäsiger Haufen, dass ich dachte, der alte Herzog würde sie nie und nimmer als angemessene Frau für seinen Sohn akzeptieren. Eine Heirat mit einer Borgia! Das müsste doch unter ihrer Würde sein! Für die d’Este ist das so, als würdet Ihr Euer Küchenmädchen heiraten!“ Der Papst lachte herzlich. „Aber sie hat sich eingelebt. Lässt keinen Ton von sich hören. Sie hat sich darauf verlegt, ihrem alten Freund Pietro Bembo Liebesbriefe und sogar Gedichte zu schreiben, alles ganz offen und ehrlich versteht sich …“ Julius zwinkerte Ezio zu. „… aber im Großen und Ganzen ist sie Herzog Alfonso eine gute und treue Ehefrau. Sie geht sogar zur Kirche und knüpft Wandteppiche. Natürlich kommt eine Rückkehr ihrerseits nach Rom nicht infrage – niemals! Sie wird den Rest ihres Lebens in Ferrara verbringen, und sie sollte dankbar dafür sein, dass sie mit dem Kopf auf dem Hals davongekommen ist. Ich glaube jedenfalls, wir können davon ausgehen, dass wir uns diese Schar von perversen Katalanen ein für alle Mal vom Hals geschafft haben.“
    Ezio fragte sich, ob der vatikanische Spionagering über die Templer ebenso gut informiert war wie über die Borgia. Cesare war ihr Anführer gewesen, und er war es immer noch, selbst vom Kerker aus. Doch darüber bewahrte der Papst Stillschweigen.
    Ezio musste zugeben, dass Italien schlimmere Zeiten als diese gesehen hatte. Man hatte einen starken Papst, der klug genug gewesen war, Agostini Chigi als seinen Bankier zu behalten, und die Franzosen standen mit dem Rücken zur Wand. König Ludwig hatte Italien nicht verlassen, aber er hatte sich zumindest in den Norden zurückgezogen, womit er sich zu begnügen schien. Darüber hinaus hatte er Neapel König Ferdinand von Aragon überlassen.
    „Das hoffe ich, Eure Heiligkeit.“
    Julius fasste Ezio fest ins Auge. „Hört zu, Ezio, ich bin kein Narr, also behandelt mich nicht wie einen! Warum habe ich Euch wohl zu meinem Berater ernannt? Ich weiß, dass es draußen im Land immer noch Nester von Borgia-Loyalisten gibt, und ein paar hartgesottene sind sogar in der Stadt noch übrig, aber ich muss mich inzwischen mit anderen Feinden als den Borgia befassen.“
    „Die Borgia könnten nach wie vor eine Gefahr darstellen.“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Und was unternehmt Ihr bezüglich Eurer anderen Feinde?“
    „Ich reformiere die päpstliche Garde. Habt Ihr gesehen, was die Schweizer für gute Soldaten sind? Die besten Söldner überhaupt! Und seit sie vor fünf oder sechs Jahren die Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich und Maximilian erlangt haben, stellen sie ihre Dienste gegen Bezahlung zur Verfügung. Sie sind absolut loyal und nicht allzu emotional – eine schöne Abwechslung von unseren lieben Landsleuten –, und ich denke darüber nach, eine Brigade aus solchen Männern zusammenzustellen. Als meine persönliche Leibwache. Ich werde sie mit den üblichen Hellebarden und dergleichen ausstatten, aber auch mit Leonardos Musketen.“ Er hielt inne. „Ich brauche nur noch einen Namen für sie.“ Er sah Ezio fragend an. „Irgendeine Idee?“
    „Wie wäre es mit der Schweizergarde ?“, schlug Ezio vor. Er war etwas müde.
    Der Papst überlegte. „Nun, das ist kein umwerfend origineller Name, Ezio. Ehrlich gesagt, bevorzuge ich die Julianische Garde, aber man möchte ja auch nicht zu egoistisch klingen.“ Er grinste. „In Ordnung, ich werde Euren Vorschlag verwenden. Einstweilen jedenfalls.“
    Sie wurden von Hämmern und ähnlichem Baulärm unterbrochen, der von oben und aus anderen Bereichen des Vatikans erklang.
    „Verdammte Bauarbeiter!“, kommentierte der Papst. „Aber was sein muss, muss eben sein.“ Er durchquerte den Raum und betätigte einen Klingelzug. „Ich schicke jemanden, der sie zur Ruhe bringt, bis wir hier fertig sind. Manchmal glaube ich, Bauarbeiter sind die größte Zerstörungsmacht, die der Mensch bislang erfunden hat.“
    Sofort erschien ein Diener, und der Papst erteilte ihm Anweisungen. Wenige Minuten später und nach gedämpftem Fluchen wurden Werkzeuge beiseitegelegt. Lautstark allerdings.
    „Woran lasst Ihr denn arbeiten?“, fragte Ezio. Er wusste, dass Architektur neben der Kriegsführung zu den größten Leidenschaften des Papstes zählte.
    „Ich lasse sämtliche Wohn- und Arbeitsräume der Borgia mit

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