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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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er sich einen neuen Brustpanzer, stählerne Manschetten und ein Schwert nebst Dolch kaufte, die besser ausbalanciert und stabiler waren als die Waffen, die er momentan besaß. Am meisten vermisste er den alten Kodexarmschutz, der aus einem geheimen Metall bestanden und so viele Hiebe abgewehrt hatte, die andernfalls tödlich gewesen wären. Aber jetzt war es zu spät, um den Verlust zu betrauern. Er würde sich eben auf seine Geistesgegenwart und seine Ausbildung verlassen müssen. Beides konnte ihm nichts und niemand nehmen.
    Er kehrte zu Machiavelli zurück, der in einem Wirtshaus auf ihn wartete, dem Treffpunkt, den sie zuvor ausgemacht hatten.
    Er fand ihn in reizbarer Stimmung vor.
    „ Bene“, sagte Machiavelli. „Jetzt seid Ihr für die Reise zurück nach Firenze gerüstet und habt eine Chance, lebend dort anzukommen.“
    „Mag sein. Aber ich gehe nicht zurück nach Florenz.“
    „Nein?“
    „Vielleicht solltet Ihr nach Florenz gehen. Da gehört Ihr hin. Ich habe dort kein Zuhause mehr.“
    Machiavelli breitete die Hände aus. „Es stimmt, Euer altes Haus wurde tatsächlich zerstört. Ich wollte es Euch nicht sagen. Aber Eure Mutter und Eure Schwester sind dort jetzt gewiss in Sicherheit. Die Stadt ist sicher vor den Borgia. Mein Herr Piero Soderini bewacht sie gut. Dort könntet Ihr wieder zu Kräften kommen.“
    Ezio schauderte. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Dann riss er sich zusammen und sagte: „Ich bleibe hier. Ihr habt es selbst gesagt – es wird keinen Frieden geben, bis wir uns gegen die gesamte Familie Borgia und die Templer, die ihnen dienen, erheben.“
    „Welch mutige Worte! Und das nach Monteriggioni.“
    „Das ist billig von Euch, Niccolò. Woher hätte ich wissen sollen, dass sie mich so schnell finden? Oder dass sie Mario umbringen?“
    Machiavelli sprach mit großem Ernst und fasste seinen Begleiter dabei an den Schultern. „Hört zu, Ezio, was auch geschieht, wir müssen uns sorgfältig vorbereiten. Wir dürfen nicht in blinder Wut zuschlagen. Wir kämpfen gegen scorpioni – schlimmer noch, gegen Schlangen! Sie können sich in einer einzigen Bewegung um Euren Hals schlingen und Euch in die Eier beißen. Sie kennen keinen Unterschied zwischen richtig und falsch – sie kennen nur ihr Ziel. Rodrigo umgibt sich mit Ratten und Mördern. Sogar seine Tochter Lucrezia hat er zu einer seiner elegantesten Waffen geschliffen – sie weiß über die Kunst des Vergiftens alles, was es darüber zu wissen gibt.“ Er hielt inne. „Aber selbst sie verblasst im Vergleich zu Cesare.“
    „Der schon wieder.“
    „Er ist ehrgeiziger, skrupelloser und grausamer, als Ihr es Euch vorstellen könnt. Die Gesetze der Menschen bedeuten ihm nichts. Er hat seinen eigenen Bruder, den Herzog von Gandía ermordet, um sich den Weg zur absoluten Macht freizuräumen. Er wird vor nichts haltmachen.“
    „Ich werde ihn ausmerzen.“
    „Aber nur, wenn Ihr nicht überstürzt handelt. Er hat den Apfel, vergesst das nicht! Der Himmel stehe uns bei, wenn er dessen Macht tatsächlich entschlüsseln sollte!“
    Vor Ezios geistigem Auge tauchte Leonardo auf, der den Apfel nur zu gut kannte …
    „Er scheut weder Gefahr noch Qual“, fuhr Machiavelli fort. „Wer nicht von seinem Schwert gefällt wird, reißt sich darum, in seine Reihen einzutreten. Die mächtigen Familien Orsini und Colonna wurden bereits besiegt und gezwungen, zu seinen Füßen zu knien, und König Ludwig von Frankreich steht ihm zur Seite.“ Machiavelli schwieg abermals nachdenklich. „Aber König Ludwig wird zumindest nur so lange sein Verbündeter bleiben, wie er ihm von Nutzen ist …“
    „Ihr überschätzt den Mann.“
    Machiavelli schien Ezio nicht gehört zu haben und vollkommen in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein. „Was hat er vor mit all dieser Macht und dem Geld? Was treibt diesen Mann an? Das weiß ich noch immer nicht. Aber, Ezio“, fügte er hinzu und heftete den Blick auf seinen Freund, „Cesare hat sein Auge auf ganz Italia geworfen, und wenn er so weitermacht, wird er es auch bekommen.“
    Ezio zögerte erschrocken. „Ist das … ist das etwa Bewunderung , was ich da in Eurer Stimme höre?“
    Machiavellis Gesicht zeigte keine Regung. „Er weiß, wie man seinen Willen durchsetzt, eine seltene Gabe in der heutigen Welt, und er ist ein Mann, der die Welt dazu bringen könnte, sich diesem Willen zu beugen.“
    „Was genau meint Ihr damit?“
    „Die Menschen brauchen jemanden, zu dem sie

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