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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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bevor er sich zeigte.
    „Pst! Ezio! Hier drüben!“
    „Wer ist da?“ Ezio war augenblicklich hellwach, obwohl er die Stimme zu kennen glaubte. Hohe Büsche wuchsen beiderseits des Weges zum Unterschlupf, den niemand außerhalb ihrer Organisation kannte. Wenn das Geheimnis irgendwie gelüftet worden war …
    „Kommt her!“
    „Wer seid Ihr?“
    „Ich bin’s!“
    Leonardo da Vinci, herausgeputzt und nervös wie immer, trat aus seinem Versteck auf den Weg.
    „Leo! Mein Gott!“
    Doch da fiel Ezio ein, wem Leonardo momentan diente, und er unterdrückte den Impuls, auf seinen alten Freund zuzulaufen und ihn in die Arme zu schließen.
    Seine Reaktion entging Leonardo nicht. Er sah natürlich etwas älter aus, hatte jedoch nichts von seinem Elan und seiner ansteckenden Begeisterungsfähigkeit verloren. Er trat einen Schritt vor, hielt den Kopf aber gesenkt. „Es überrascht mich kaum, dass Euch unser Wiedersehen nicht allzu sehr freut.“
    „Nun, Leo, ich muss zugeben, dass Ihr mich enttäuscht habt.“
    Leonardo breitete die Arme aus. „Ich wusste, dass Ihr hinter dem Einbruch in die Engelsburg steckt. Das konntet nur Ihr gewesen sein. Daher wusste ich, dass Ihr noch am Leben seid.“
    „Habt Ihr das nicht von Euren neuen Herren erfahren?“
    „Von denen erfahre ich gar nichts. Für die bin ich nichts weiter als ein Sklave.“ In Leonardos Augen blitzte es kurz auf. „Aber sie müssen mir vertrauen.“
    „Solange Ihr tut, was sie verlangen.“
    „Ich glaube, ich bin gerade schlau genug, um ihnen stets einen Schritt voraus zu sein.“ Leonardo kam noch ein wenig näher, die Arme halb ausgestreckt. „Es tut gut, Euch wiederzusehen, mein Freund.“
    „Ihr habt Waffen für sie entworfen – neue Schusswaffen, denen wir kaum etwas entgegenzusetzen haben.“
    „Ich weiß, aber lasst mich Euch erklären …“
    „Und wie habt Ihr dieses Versteck gefunden?“
    „Ich kann Euch alles erklären …“
    Leonardo wirkte so reuevoll und bedrückt, und er schien es so ehrlich zu meinen, dass sich Ezios Herz gegen seinen Willen für seinen alten Freund erwärmte. Außerdem bezog er in seine Überlegungen mit ein, dass Leonardo schließlich einiges riskiert hatte, um zu ihm zu kommen und ihn um eine Versöhnung zu ersuchen. Er wäre ein dummer Anführer, würde er die Freund- und Partnerschaft eines solchen Mannes ausschlagen.
    „Kommt her!“, rief Ezio und öffnete die Arme.
    „Oh, Ezio!“ Leonardo stürmte vorwärts, und die beiden Männer umarmten einander herzlich.
    Ezio führte seinen Freund in den Unterschlupf der Assassinen, wo sie sich gemeinsam an einen Tisch setzten. Ezio wusste, dass Caterina in einen der inneren Räume verlegt worden war, wo sie in Ruhe genesen konnte, und der Arzt hatte Anweisung gegeben, sie nicht zu stören. Er war versucht, sich darüber hinwegzusetzen, aber er würde auch später noch genug Zeit haben, um mit ihr zu sprechen. Außerdem erforderte Leonardos Erscheinen eine Änderung der Prioritäten.
    Ezio ließ Wein und Kuchen auftragen.
    „Erzählt mir alles“, sagte er dann.
    „Das will ich. Aber erst einmal müsst Ihr mir vergeben“, begann Leonardo. „Die Borgia nahmen mich in ihre Dienste, aber sie nötigten mich dazu. Hätte ich mich geweigert, für sie zu arbeiten, hätten sie mir einen langen, qualvollen Tod bereitet. Sie haben mir genau beschrieben, was sie mir antun würden, sollte ich mich weigern, ihnen zu helfen. Nicht einmal jetzt kann ich daran denken, ohne zu zittern.“
    „Hier seid Ihr vollkommen sicher.“
    Leonardo schüttelte den Kopf. „Nein! Ich muss zurück zu ihnen. Ich bin Euch von größerem Nutzen, wenn sie glauben, dass ich immer noch für sie arbeite. Ich habe mein Möglichstes getan, um nur ein Minimum an neuen Erfindungen vorzuweisen, gerade genug, dass sie zufrieden sind.“ Ezio wollte etwas einwerfen, doch Leonardo hob nervös eine Hand. „Bitte, ich lege Euch eine Art Beichte ab, und ich möchte sie gern zu Ende bringen. Dann dürft Ihr über mich urteilen.“
    „Niemand verurteilt Euch, Leonardo.“
    Leonardos Anspannung wuchs. Er nahm sich nichts von den bereitgestellten Erfrischungen und beugte sich vor. „Ich sagte, ich arbeite unter Zwang für sie“, fuhr er fort, „aber es ist mehr als nur das. Ihr wisst, dass ich mich aus politischen Dingen heraushalte, ich möchte mir nicht die Hände schmutzig machen – aber Menschen, die um Macht ringen, kommen stets zu mir, weil sie wissen, was ich für sie tun kann.“
    „Das ist mir

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