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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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allerdings nur mit ihren Lippen, nicht mit den Augen, wie er bemerkte. „Es ist nichts passiert. Mein Name muss wohl immer noch ein gewisses Gewicht haben. Man ließ mich … unbefleckt.“
    Inzwischen hatten sie das Haupttor der Stallungen erreicht. Es wurde nicht bewacht, war jedoch fest verschlossen. Ezio setzte Caterina ab. „Versuch ein wenig zu gehen! Dann wird es besser.“
    Er schaute sich nach einer Möglichkeit um, das Tor zu öffnen, das weder Riegel noch Griffe hatte. Es musste irgendetwas geben …
    „Schau mal, da drüben“, sagte Caterina. „Ist das nicht ein Hebel oder so etwas?“
    „Warte hier!“, wies Ezio sie an.
    „Als bliebe mir eine Wahl.“
    Er ging zu dem Hebel hinüber, wobei ihm ein quadratisches Loch im Boden mit einer offenen Falltür auffiel. Dem Geruch nach zu schließen, musste es sich um ein Getreidelager oder etwas Ähnliches handeln. Als er hinunterblickte, machte er eine große Anzahl von Säcken und auch Kisten aus – Kisten, die aussahen, als enthielten sie Schießpulver.
    „Beeil dich!“, rief Caterina ihm zu.
    Er packte den Hebel mit beiden Händen und zog daran. Erst ließ er sich kaum bewegen, doch dann gab er nach, zunächst widerstrebend, dann ganz leicht. Im selben Moment schwang das Tor auf.
    Im Stall hielten sich einige Gardisten auf, die beim Knarren des sich öffnenden Tores herumfuhren, ihre Schwerter zogen und auf sie zustürmten.
    „Ezio! Aiuto!“
    Er rannte zu Caterina, hob sie hoch und trug sie zu der Öffnung im Boden.
    „Was hast du vor?!“
    Er hielt sie über die Öffnung.
    „Wage es ja nicht …!“
    Er ließ sie fallen, wobei er sich ein kurzes Lachen, als sie panisch aufschrie, nicht verkneifen konnte. Es ging nicht tief hinab, und er hatte keine Zeit nachzuschauen, ob sie sicher auf den Säcken gelandet war, denn er musste sich um die Wachen kümmern. Der Kampf war kurz und heftig, denn die Gardisten waren träge vor Müdigkeit, und er hatte sie obendrein noch überrascht. Ezios Fechtkünsten hatten sie nichts entgegenzusetzen. Einem von ihnen gelang zwar ein Treffer, doch die Klinge schnitt nur in den Stoff von Ezios Wams und drang nicht bis in sein Fleisch. Aber auch er wurde müde.
    Als der Kampf vorbei war, streckte er den Arm in die Öffnung hinunter und zog Caterina wieder herauf.
    „Figlio di puttana“, fluchte sie und klopfte sich den Staub ab. „Mach das nie wieder mit mir!“
    Ihm fiel auf, dass sie jetzt zumindest schon ein wenig besser laufen konnte.
    Rasch suchte er zwei Pferde aus und sattelte sie. Er half Caterina beim Aufsitzen und sprang dann in den Sattel des anderen Tieres. Durch ein Seitentor des Stalls konnte er das Haupttor der Burg sehen. Es wurde bewacht, stand jedoch offen. Der neue Tag dämmerte, und man erwartete wohl Händler aus der Stadt, die Waren anlieferten.
    „Reite wie der Teufel“, sagte Ezio zu Caterina. „Noch ehe sie begreifen, was überhaupt vorgeht, musst du die Brücke überquert haben und in Richtung Tiberinsel unterwegs sein. Dort bist du in Sicherheit. Wende dich an Machiavelli. Er wartet dort auf mich.“
    „Aber wir müssen beide von hier verschwinden.“
    „Ich komme nach. Aber jetzt muss ich hierbleiben und mich um die übrigen Wachen kümmern. Ich muss für ein Ablenkungsmanöver sorgen, sie irgendwie aufhalten.“
    Caterina zog an den Zügeln ihres Pferdes, während sie es antrieb, sodass es sich aufbäumte. „Komm in einem Stück zurück“, sagte sie. „Etwas anderes verzeihe ich dir nie.“
    Ezio hoffte, dass sie ihre Worte wirklich so meinte, während sie ihr Pferd angaloppieren ließ. Sie jagte an den Torwachen vorbei, die regelrecht auseinanderstoben. Sobald er sie in Sicherheit wusste, ritt Ezio auf seinem Pferd durch den Stall zu dem Getreide- und Pulverlager und zog unterwegs eine Fackel aus ihrer Halterung. Die warf er in die Öffnung hinunter, dann riss er sein Pferd herum und galoppierte mit gezogenem Schwert zurück.
    Die Wachen hatten eine Kette gebildet und erwarteten ihn mit vorgereckten Hellebarden. Ezio war mit dem Pferd nicht vertraut, aber er wusste, was er zu tun hatte – er ritt schnurstracks auf die Reihe der Gardisten zu, zog im letzten Moment kurz an den Zügeln, lehnte sich dann weit im Sattel nach vorn und stemmte die Füße in die Steigbügel. Im selben Augenblick gab es unweit des Stalls eine gewaltige Explosion. Er hatte sich nicht geirrt – in den Kisten hatte sich tatsächlich Schießpulver befunden. Der Boden erbebte unter der Detonation, die

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