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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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zwängen, dahinter fand Ezio sich jedoch in einem weiten Raum mit Gewölbedecke wieder. Natürliches Licht, das durch hoch über ihnen in die Wände eingelassene Fenster hereinfiel, erhellte den Raum, in dem sich Zeichentische aneinanderreihten, auf denen alle möglichen Dinge standen und lagen: Staffeleien, Tierskelette, staubige Bücher, seltene und kostbare Karten – die Kartensammlung der Bruderschaft in Monteriggioni war von unschätzbarem Wert gewesen, aber die Borgia hatten den Raum in ihrer Dummheit mit ihren Kanonen in Schutt und Asche geschossen –, Bleistifte, Griffel, Pinsel, Farben, Papierstapel. An die Wände waren Zeichnungen geheftet. Kurzum, es handelte sich um das typische, vertraute und irgendwie anheimelnde Durcheinander, das in allen von Leonardos Ateliers herrschte, die Ezio bisher gesehen hatte.
    „Das ist mein eigenes Reich“, sagte Leonardo stolz. „So weit weg wie möglich von meiner offiziellen Werkstatt in der Nähe der Engelsburg. Hier kommt niemand her außer mir. Und Salai natürlich.“
    „Behält man Euch denn nicht im Auge?“
    „Das haben sie anfangs getan, aber ich verstehe mich recht gut aufs Einschmeicheln, wenn es mir nützt, und man hat mir die ganze Posse abgekauft. Dieses Atelier habe ich vom Kardinal von San Pietro in Vincoli gemietet. Er weiß, wie man ein Geheimnis wahrt, und er ist kein Freund der Borgia.“
    „Es schadet nicht, eine kleine Versicherung für die Zukunft abzuschließen, wie?“
    „Ezio, mein Freund, Euch entgeht nichts, aber auch gar nichts! Also, zum Geschäft. Ich weiß gar nicht, ob ich etwas dahabe, das ich Euch anbieten könnte … irgendwo muss noch eine Flasche Wein sein.“
    „Lasst es gut sein, keine Sorge! Sagt mir nur, warum Ihr nach mir geschickt habt!“
    Leonardo trat an einen der Zeichentische auf der rechten Seite des Raumes und kramte darunter herum, dann förderte er einen langen, mit Leder bespannten Kasten zutage, den er auf den Tisch stellte.
    „Seht“, sagte er und nahm schwungvoll den Deckel ab.
    Der Kasten war mit purpurfarbenem Samt ausgelegt – „Das war Salais Idee, Gott segne ihn!“ – und enthielt perfekte Kopien von Ezios verlorenen Kodexwaffen: den Schützer für den linken Unterarm, die kleine Pistole, die man im Ärmel verschwinden lassen konnte, den Dolch mit der Doppelklinge und die Giftklinge.
    „Der Armschutz stellte mich vor das größte Problem“, erklärte Leonardo. „Es war sehr schwierig, ein Material zu finden, das diesem außergewöhnlichen Metall gleichkam. So wie Ihr mir den Verlust der Originale geschildert habt, könnte es sein, dass der Armschutz unversehrt geblieben ist. Wenn Ihr ihn beschaffen könntet …“
    „Wenn er unversehrt geblieben ist, liegt er unter mehreren Tonnen Geröll begraben“, sagte Ezio. „Ebenso gut könnte er auf dem Meeresboden liegen.“ Er streifte den Armschutz über. Er war etwas schwerer als der ursprüngliche, machte aber den Eindruck, als würde er seinen Zweck erfüllen. „Ich weiß nicht, wie ich Euch danken soll.“
    „Nichts leichter als das“, erwiderte Leonardo. „Mit Geld! Aber das hier ist noch nicht alles.“ Er tauchte abermals unter den Tisch und holte einen weiteren Kasten hervor, der größer als der erste war. „Diese Sachen sind neu und mögen sich von Zeit zu Zeit als praktisch erweisen.“
    Er öffnete den Deckel, und darunter kamen eine leichte Armbrust mit je einem Satz Bolzen und Pfeile sowie ein Handschuh aus Kettengeflecht und Leder zum Vorschein.
    „Die Pfeile sind giftig“, warnte Leonardo, „also berührt die Spitzen nie mit bloßen Händen! Wenn Ihr sie aus Euren … äh … Zielen ziehen könnt, werdet Ihr feststellen, dass sie bis zu einem Dutzend Mal wiederverwendbar sind.“
    „Und der Handschuh?“
    Leonardo lächelte. „Darauf bin ich besonders stolz. Damit könnt Ihr mühelos an jedweder Oberfläche emporklettern. Fast so gut wie eine Eidechse.“ Er verstummte mit etwas sorgenvoller Miene. „Auf Glas konnten wir ihn leider nicht ausprobieren, aber ich bezweifle, dass Ihr es je mit einer so glatten Oberfläche zu tun haben werdet.“ Er wies auf die Armbrust. „Das ist nichts weiter als eine Armbrust, aber sie ist sehr handlich und leicht. Das Besondere daran ist, dass ihre Durchschlagskraft derjenigen entspricht, mit der zurzeit meine Radschlösser ausgestattet werden – Ihr mögt mir verzeihen. Und der Vorteil gegenüber einer Schusswaffe besteht natürlich darin, dass die Armbrust mehr oder weniger lautlos

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