Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)
ist.“
„Diese Waffen kann ich jetzt aber nicht mit mir herumtragen.“
Leonardo zuckte mit den Schultern. „Kein Problem. Wir liefern sie. Auf die Tiberinsel?“
Ezio überlegte. „Nein. Es gibt da ein Bordell, die Rosa in Fiore . Es liegt im rione Montium et Biberatice, in der Nähe des alten Forums mit der Säule.“
„Wir werden es schon finden.“
„Übergebt sie dort meiner Schwester Claudia. Darf ich?“ Ezio nahm ein Blatt Papier und zeichnete etwas darauf. „Zeigt ihr das. Eine Wegbeschreibung, weil es schwer zu finden ist. Das Geld werde ich Euch so schnell wie möglich zukommen lassen.“
„Fünftausend Dukaten.“
„Wie viel? “
„Diese Dinge sind nicht billig …“
Ezio schürzte die Lippen. „Nun gut.“ Er nahm das Papier noch einmal zur Hand und schrieb eine weitere Zeile darauf. „Wir sind kürzlich und unerwartet zu neuen Mitteln gekommen. Meine Schwester wird Euch bezahlen. Und, Leo … ich muss mich auf Euch verlassen können. Kein Wort zu niemandem.“
„Nicht einmal zu Salai?“
„Nur wenn es unbedingt sein muss. Aber wenn die Borgia herausfinden, wo dieses Bordell liegt, werde ich Salai umbringen. Und ich werde Euch umbringen, mein Freund.“
Leonardo lächelte. „Ich weiß, wir leben in schwierigen Zeiten, mein Lieber, aber wann … wann … hätte ich Euch jemals enttäuscht?“
* * *
Zufrieden verabschiedete Ezio sich von seinem Freund und setzte den Weg zum Schlafenden Fuchs fort. Er war spät dran, aber das Treffen mit Leonardo war den Verzug mehr als wert gewesen.
Er überquerte den Hof und freute sich, dass das Geschäft immer noch glänzend zu laufen schien. Gerade wollte er sich den Dieben vorstellen, die links und rechts neben der Tür mit der Aufschrift Uffizi Wache hielten, als La Volpe persönlich auftauchte – scheinbar wie aus dem Nichts. Darauf verstand er sich gut.
„ Buongiorno , Ezio!“
„ Ciao , Gilberto!“
„Ich freue mich, dass Ihr gekommen seid. Was liegt an?“
„Suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen.“
„Ins Uffizi ?“
„Lasst uns hier draußen bleiben. Was ich zu sagen habe, ist nur für Eure Ohren bestimmt.“
„Das trifft sich gut, denn ich muss Euch auch etwas sagen, das unter uns bleiben sollte, fürs Erste zumindest.“
Sie setzten sich an einen Tisch in einem ansonsten leeren Schankraum, abseits der Spieler und Zecher.
„Es ist an der Zeit, Lucrezias Liebhaber einen Besuch abzustatten, diesem Pietro“, sagte Ezio.
„Gut. Ich lasse bereits nach ihm suchen.“
„ Molto bene , aber ein gut beschäftigter Schauspieler sollte doch nicht allzu schwer zu finden sein, und Pietro ist ja sogar berühmt.“
La Volpe schüttelte den Kopf. „Er ist so berühmt, dass er seine eigenen Aufpasser hat. Und wir glauben, er könnte untergetaucht sein, weil er Angst vor Cesare hat.“
„Das kann ich mir gut vorstellen. Nun, tut Euer Bestes! Und was wolltet Ihr mit mir bereden?“
La Volpe wand sich einen Moment lang, dann sagte er: „Eine heikle Angelegenheit … Ezio, nehmt es mir nicht übel …“
„Worum geht es?“
„Jemand hat Rodrigo gewarnt, sich vom Castel Sant’Angelo fernzuhalten.“
„Und Ihr glaubt, dieser Jemand sei … Machiavelli?“
La Volpe schwieg.
„Habt Ihr Beweise?“, wollte Ezio wissen.
„Nein, aber …“
„Ich weiß, dass Ihr Eure Bedenken habt, was Machiavelli angeht, aber ich sage Euch, Gilberto, wir dürfen uns nicht von Argwohn entzweien lassen.“
In diesem Augenblick flog die Tür auf, und sie wurden durch das Eintreffen eines verletzten Diebes gestört, der in den Raum wankte. „Schlechte Nachrichten!“, rief der Mann. „Die Borgia wissen über unsere Spione Bescheid.“
„Von wem?“, donnerte La Volpe und sprang auf.
„Maestro Machiavelli hat sich heute Morgen über unsere Suche nach dem Schauspieler Pietro erkundigt.“
La Volpes Hand ballte sich zur Faust. „Ezio?“, sagte er leise.
„Sie halten vier unserer Leute unter Bewachung“, fuhr der Dieb fort. „Ich hatte Glück, dass ich Ihnen entwischen konnte.“
„Wo?“
„Nicht weit von hier, in der Nähe von Santa Maria dell’Orto.“
„Kommt!“, rief La Volpe Ezio zu.
Binnen Minuten hatten La Volpes Leute zwei Pferde gesattelt, und die beiden Assassinen ritten in halsbrecherischem Tempo aus dem Stall des Schlafenden Fuchses .
„Ich glaube noch immer nicht, dass Machiavelli zum Verräter geworden ist“, beharrte Ezio während des Ritts.
„Er hat sich eine Zeit lang zurückgehalten, um unsere
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